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Zug

«Chefsache»: Niemand weiss, was bei einer drohenden Stromlücke zu tun ist

In der Schweiz zeichnet sich eine Lücke in der Stromversorgung ab. Davon ist auch der Kanton Zug betroffen. Der Zuger Kantonsrat hat nun einen Auftrag zur Sicherung der Stromversorgung erteilt, bei dem so ziemlich alles unklar ist.

Terrier haben die Eigenschaft, sich in ihre Beute zu verbeissen und diese nicht mehr loszulassen. Politikerinnen und Politiker haben diese Eigenschaft manchmal auch. Für den Terrier ist dies natürliches Verhalten; für Politikerinnen und Politiker, die in der Regel den gutschweizerischen Kompromiss suchen, ist solches Verhalten, sagen wir mal, ungewöhnlich.

So geschehen in der letzten Sitzung des Zuger Kantonsrats. Dort wurde angesichts einer drohenden Stromlücke verlangt, die Stromversorgung im Kanton Zug sei dauerhaft innerhalb des Kantons sicherzustellen. Das aber, so sagten verschiedene Stromexperten im Parlament, sei unmöglich, ­unter anderem wegen der Abhängigkeiten der Stromnetze untereinander.

Immerhin wurde die Forderung der Motion nach dauerhafter Sicherstellung innerhalb des Kantons dahingehend abgeändert, dass die Stromversorgung nicht dauerhaft innerhalb des Kantons sicherzustellen sei. So wurde die Motion, die im neuen Wortlaut ja nichts anderes zementiert als den Status quo, teilerheblich erklärt. Mit dem Resultat, dass nun niemand wirklich weiss, was zu tun ist.

Natürlich ist die sich abzeichnende Stromlücke bedrohlich. Und ihr ist unbedingt zu begegnen. Im vorliegend Fall jedoch, wäre es wohl zielführender gewesen, die Motion bachab gehen zu lassen und ein neues, klares und mehrheitsfähiges Begehren auszuarbeiten. Denn manchmal entsteht aus der Asche Besseres.

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