Chef der Armee: «Wir müssen zur Miliz Sorge tragen»

Präsident Jürg Janett freute sich, zur 166. Generalversammlung eine grosse Gästeschar aus Politik, Wirtschaft und Armee in der Stiftung Behindertenbetriebe Uri (SBU) in Schattdorf zu begrüssen. Ganz speziell begrüsste er den Gastreferenten Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee. Selten ist die Urner Politprominenz so lückenlos vertreten wie an der GV der Offiziersgesellschaft Uri. Anwesend war Nationalrat Simon Stadler, die beiden Ständeräte Heidi Z’graggen und Josef Dittli, Landammann Urs Janett, sowie Landratsvizepräsident Martin Huser.

Im Jahresbericht streifte der Vorsitzende die Aktivitäten des vergangenen Vereinsjahres, bei dem die Teilnahme am Zürcher Sechseläuten im Zentrum stand. Für 25 Urner Offiziere begannen bereits im Dezember 2021 beim Fassen der historischen Uniform beim UOV Uster die Vorbereitungen auf den grossen Auftritt. Der eindrückliche Auftritt am 25. April werden die Teilnehmer nie vergessen, man genoss die Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit. Mit einer gelungenen Powerpoint-Show von Vizepräsident Hubert Lussmann wurden Höhepunkte des Auftrittes am Zürcher Sechseläuten nochmals in Erinnerung gerufen.

Verein zählt aktuell 208 Mitglieder

Kassier Marco Gerig präsentierte eine ausgeglichene Rechnung, das Vereinsvermögen beträgt aktuell 57’203 Franken. Neu im Verein aufgenommen wurden Oberst Lt. Urs Mock, Hptm. Danny Abel und Lt. Serafim Herger, aktuell zählt man 208 Mitglieder im Verein, 47 von ihnen waren an der Generalversammlung in der SBU in Schattdorf anwesend.

Im Wahlturnus für weitere zwei Amtsjahre bestätigt wurden Präsident Jürg Janett und die Mitglieder Peter Vorwerk, Marco Gerig, Hubert Lussmann und Philipp Binaghi sowie Revisor Michael Kühne. Nicht im Wahlturnus standen Sekretär David Regli und Revisor Renato Cathry. Die besten Schützen am Pistolenfeldschiessen waren einmal mehr Christian Simmen vor Nicolas Imhof. Klare Zustimmung gabs fürs Tätigkeitsprogramm 2022. Im Mittelpunkt stehen die zwei Referate zum Krieg in der Ukraine. Am 26. Januar 2023 referiert Peter Regli über die sicherheitspolitische Lage und am 1. März 2023 referiert Bruno Russi über den Ukraine-Krieg aus Sicht eines ehemaligen Verteidigungsattachés in Moskau.

Die Grüsse der Urner Regierung überbrachte Landammann Urs Janett. Er meinte unter anderem: «Mit dem Krieg in der Ukraine wurde ein Umdenken wieder notwendig.» Er versprach als Landammann von Uri für eine starke Armee einzustehen. Mit aktuellen Themen überbrachte Dominik Knill die Grussworte der Schweizer Offiziersgesellschaft.

Thomas Süssli: «Schutz des Cyberraums wird immer wichtiger»

Die Versammlung war gespannt auf das Referat von Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee. Mit dem Bild der Präsidenten von Russland, USA und China und dem Slogan «moderne Welt 4.0» startete Thomas Süssli sein Referat. In Sachen Sicherheit müsse man langfristig denken, denn es gehe sieben bis 1zwölf Jahre, bis neues Militärmaterial in den Einsatz gelangen könne. Den Cyberraum zu schützen, werde immer wichtiger.

Süssli kam auch auf den Bestand der Armee zu sprechen. Mit der Abstimmung 2004 zur Armee 21 haben 73 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten Ja gesagt zur Verkleinerung der Schweizer Armee. Die Alimentierung der Armee sei nach wie vor eine der grossen Herausforderungen, meinte Süssli. Aktuell verliert man Tausende von wehrdiensttauglichen Soldaten, durch quasi freie Wahl an den Zivildienst. Abschliessend meinte Süssli: «Wir müssen zur Miliz Sorge tragen und in Sachen Sicherheit umfassend und langfristig denken.»