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Obwalden

«Chärnser Märt» spürt die fehlende Viehauktion

Der Chärnser Märt findet immer am ersten Mittwoch im Dezember statt. So auch gestern, allerdings blieben einige Bauern dem Markt fern.
Der coronabedingt etwas schlanker (es gab keine Verpflegungsstände) und vor allem ohne Viehauktion durchgeführte Kernser Warenmarkt. (Primus Camenzind
(2. Dezember 2020))
Hans Wyder aus dem Luzerner Hinterland an seinem Kleiderstand am Chärnser Märt 2020. (Primus Camenzind
(2. Dezember 2020))
Auch Ballons und Spielsachen gab's am Chärnser Märt zu kaufen.  (Primus Camenzind
(2. Dezember 2020))

Primus Camenzind

Primus Camenzind

Primus Camenzind

Glaubt man den Worten des Marktchefs Thomas Arnold, zogen die Kernser Gemeindeoberen den Warenmarkt nicht in Zweifel. «Wir spüren heute allerdings, dass die traditionelle Viehauktion nicht stattfindet. Deshalb werden viele Bauern wohl ausbleiben», gibt Arnold zu bedenken. Trotzdem herrschte im Dorfzentrum bereits am Morgen eine angeregte Stimmung. Vom Kreisel bis zur Pfarrkirche reihte sich beidseits der Strasse Stand an Stand. Das «marktgerechte» Angebot liess für Jung und Alt in vorweihnächtlicher Stimmung kaum Wünsche offen. Auf jegliche Art von Gastronomie wurde allerdings verzichtet. Das Dorfzentrum sei ziemlich eng, deshalb habe man sich so entschieden, gab Arnold zu bedenken. «Wir hoffen, dass uns am heutigen schulfreien Nachmittag auch noch vermehrt Familien besuchen werden», sagte er. Die Marktfahrer seien übrigens äusserst dankbar, dass der Chärnser Märt stattfindet. Sagt’s und verabschiedet sich, um die inzwischen fälligen Standgebühren einkassieren zu gehen.

Dankbare Marktfahrer

Diese Dankbarkeit bestätigte auch Hans Wyder aus dem luzernischen Rickenbach. An seinem Stand bot er allerlei Kleidungsstücke, Hemden und Hüte an. «Mit dem Umsatz von heute Morgen bin ich durchaus zufrieden. Wenn das so weitergeht, wird der Chärnser Märt für mich wiederum ein Erfolg.» Wyder besucht in einem «normalen» Jahr rund 120 Märkte. «Heuer sind es knapp 20», erklärte er.

Vor allem die grossen Märkte und Messen in städtischer Umgebung seien der Pandemie zum Opfer gefallen. «Und deshalb freute ich mich schon seit Wochen auf den heutigen Tag!» Auch der aus Asien stammende und im zürcherischen Hinwil lebende Mann mit dem riesigen Strauss bunter Ballone und den unzähligen Spielsachen ist guter Dinge. «Bruder Ignazius» und sein klösterlicher Partner überzeugen die Besucherinnen und Besucher mit geheimnisvollen Düften aus der Küche einer Kräuterhexe. Eher filigrane Geschenke gehen bei der kunstsinnigen Marktfrau vom «Kulturwärch» über den Tisch.

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