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Nidwalden

Bürgenstockstrasse wird 300'000 Franken teurer als geplant

Schwierige Retourfahrten gehören seit Frühling der Vergangenheit an. Die Bürgenstockstrasse ist saniert – auf eine Ausweichstelle wurde allerdings verzichtet. Trotzdem braucht es einen Nachtragskredit.
Die Bürgenstockstrasse zwischen Stansstad und Obbürgen. (Bild: PD)

Matthias Piazza

Die Stelle bei der Lochmatt in Obbürgen ist eng, die Bürgenstockstrasse ist hier eingezwängt zwischen dem Giesslibach und einer steilen Böschung. Das hätte den Bau der geplanten Ausweichstelle dermassen erschwert, dass der Kanton nun darauf verzichtet, wie er am Donnerstag in einer Medienmitteilung schrieb. Es hätten sich Probleme ergeben in puncto Landverbrauch, Landschaftsbild und Gewässerraum. «Das Kosten-/Nutzenverhältnis hätte nicht gestimmt», sagt Baudirektor Josef Niederberger. 80000 Franken habe man so gespart. «Zwei Lastwagen können an dieser Stelle, die mit ‹Engpass› signalisiert ist, auch ohne baulichen Massnahmen mit 30 bis 40 Kilometern pro Stunde kreuzen.»
Trotzdem reichen die vorgesehenen 4,15 Millionen Franken für die im Frühling grösstenteils abgeschlossene Sanierung der Bürgenstockstrasse nicht. Der Landrat muss über einen Zusatzkredit von 300'000 Franken befinden, insbesondere wegen höherer Planungskosten und der Felssicherung zwischen Sommerweid und dem Abzweiger Fürigen in Stansstad, die umfangreicher ausfiel als geplant.


Der Verkehr habe massiv zugenommen

Die 32 Ausweichstellen auf der fast vier Kilometer langen Bürgenstockstrasse zwischen Stansstad und Obbürgen sind realisiert, sie sind so angeordnet, dass man immer bis zur nächsten Ausweichstelle sieht. Noch ausstehend sind gewisse Abschlussarbeiten wie Bepflanzungen, Markierungen und Fussgängerstege.
Damit soll die Bürgenstockstrasse auf den Mehrverkehr ausgelegt sein, der wegen des im Sommer 2017 eröffneten Bürgenstock-Resorts entstanden war. Ob die Zahl der täglichen Fahrten tatsächlich um 500 auf 3600 zugenommen hat, wie vom Kanton prognostiziert, kann Josef Niederberger zwar nicht bestätigen. «Aber der Verkehr hat massiv zugenommen und sich auch verändert. Im Gegensatz zu früher sieht man heute auch viele auswärtige, teure Autos auf der Bürgenstockstrasse», hält er fest. Und er hat auch eine positive Nachricht: «Wir erhielten viele Reklamationen wegen zu schnellen Fahrens. Doch die Geschwindigkeitskontrollen haben ergeben, dass sich die allermeisten Verkehrsteilnehmer an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 ausserorts und Tempo 50 innerorts halten.»


Vorwärts geht es auch beim untersten Abschnitt der Bürgenstockstrasse. Der Landrat bewilligte am Mittwoch einen Kredit von insgesamt 3,5 Millionen Franken. Damit kann ab November 2019 der Kreisel bei der Einfahrt in die Stansstaderstrasse gebaut und die Bürgenstockstrasse bis zur Steigung Sommerweid verbreitert werden. Im Juni 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

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