Finanziell geht es Buchrain von Jahr zu Jahr schlechter. Das zeigt das Budget 2024: Bei einem Aufwand von 44,33 Millionen Franken resultiert ein Defizit von 1,28 Millionen, wie die Gemeinde am Freitag mitteilt. Dieses Ergebnis sei deutlich schlechter als in der Finanzplanung angenommen. Nach einem Minus von 722’100 Franken 2022 ist im laufenden Jahr ein Verlust von rund 835’000 Franken prognostiziert.
Als Gründe nennt die Gemeinde unter anderem die stark zunehmenden Sozialkosten und schwächelnden Steuereinnahmen. Damit das Minus 2024 nicht noch höher ausfällt, wurde bei gewissen Globalbudgets gekürzt oder man verzichtet etwa auf die Nutzung der Turnhalle Perlen. Weitere wesentliche Einsparungen seien nicht mehr realistisch, respektive einer eigenständigen Gemeinde unwürdig. «Wir sind bald am Ende des Lateins», schreibt der Buchrainer Finanzvorsteher Patrick Bieri (FDP).
Für die Zukunft malt er gar ein düsteres Bild wegen der geplanten Steuergesetzrevision des Kantons, die für Buchrain jährlich Steuerausfälle von rund 700'000 Franken bedeuten könnte. Bieri schreibt: «Man lässt bewusst die finanzschwachen Gemeinden aushungern und wehrt sich dagegen, den Finanzausgleich anzupassen und beispielsweise die Mindestausstattung für Agglomerationsgemeinden zu erhöhen oder Firmensteuern fairer auf die Gemeinden zu verteilen.» Faktisch führe dies zwangsläufig zu Fusionsüberlegungen – notabene auch bei einer Gemeinde mit über 6600 Einwohnerinnen und Einwohnern.
2024 budgetiert Buchrain Nettoinvestitionen von 3,2 Millionen Franken. Davon betreffen 1,4 Millionen die spezialfinanzierte Erneuerung der Siedlungsentwässerung.
Die Finanzstrategie werde nun überarbeitet. Sollten sich die Aussichten bestätigen, werde eine markante Steuererhöhung unumgänglich werden – aktuell beträgt der Steuerfuss 1,95 Einheiten. (hor)
Die Orientierungsversammlung findet am 9. November 2023 um 19.30 Uhr in der Aula Hinterleisibach statt. Die Urnenabstimmung ist am 26. November 2023.
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.