notifications
Attinghausen

Jodlerabig der Tälläbuebä ist urchig und traditionell

Die Jodelliebhaber genossen nach langem Coronaunterbruch wieder schöne Lieder und Jütz.

Die Tälläbuebä warteten am Samstag in Attinghausen mit zwei Neuerungen auf. Auf der einen Seite sang erstmals die Dirigentin Corina Ferrari an einem Jodlerabig mit und auf der andern Seite wurde der Austritt von Toni Bissig bekanntgegeben, der über 50 Jahre lang zweiter Jodler bei den Tälläbuebä war. Von ihm sang der Klub den «Hirschfüäss-Jütz». Weit oberhalb von Attinghausen auf dem Hirschfuess war nämlich Toni Bissig aufgewachsen.

Corina Ferrari sang erstmals an einem Jodlerabig bei den Tälläbuebä mit.
Bild: Bild: Robi Kuster (Attinghausen, 12. November 2022)

Der aufmerksame Zuhörer erkannte im Naturjodel die Lieblichkeit und Abgeschiedenheit des Heimwesens unterhalb vom Brüsti. Toni Bissig lebt seit vielen Jahren in Buochs. Aus dieser Gegend kam auch die Ansagerin Monika Amstutz, die in ihrem typischen Nidwaldner Dialekt durch den Abend führte und die Formationen vorstellte.

«Bärgfinkli» sang wie Bärgfinkli

Der Gastklub Bärgfinkli kam diesmal aus dem St.Gallischen Grabs. Der reine Männerklub war eine echte Bereicherung am Jodlerabig, denn die rund 20 Jodler gaben vorwiegend Naturjodel aus dem Toggenburg zum Besten und konnten mit ihren hellen Männerstimmen begeistern. Ganz besonders zogen sie das Publikum bei den Zugaben um Mitternacht, als der Konzertteil längst vorbei war, in ihren Bann. Aber auch das Lied «I dänk chli nah» von Ueli Moor im zweiten Konzertteil gefiel mit den sehr sinnlichen Gedanken. Der im Jahre 1967 gegründete Klub steht seit 30 Jahren unter der Leitung von Timo Allemann. Dass es ihnen in Attinghausen gefiel, sagten sie gleich selber und bewiesen es auch, als sie noch im Saal verharrten, obwohl der Bus draussen zur Abfahrt wartete.

Der Baarer Jodelkomponist Robert Fellmann schrieb 1949 ein Jodellied, das fast in Vergessenheit geraten war. Die Tälläbuebä hoben es wieder aus der Versenkung und gefielen damit. Die übrigen Lieder wie «Kamerade», «Nachtbuebäbsuech» oder «Im Buechewald» stammten aus dem Repertoire und wurden schon öfters vom Klub gesungen. Die beiden letzteren Lieder überzeugten besonders mit den Jodelstimmen. Das Jodeln schien aber auch den beiden Jodlerinnen von Kaiserart aus Oberdorf gegeben zu sein. Sie sangen ohne Begleitung anspruchsvolle Lieder und Juiz aus Ob- und Nidwalden. Daneben gefiel besonders das traditionelle «Chilter Liedli» aus unbekannter Feder.

Traditionell und urchig

Der Jodlerabig in Attinghausen war wie immer traditionell und urchig. Zwar wurde er neu vom Frühling auf den Herbst verschoben, aber sonst blieb alles bei altem. Ob er weiterhin im Herbst stattfinden wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Die Turnhalle bietet ein schönes heimatliches Ambiente zum Verweilen und zum Tanzen. Dafür war das Ländlertrio Stickiger und Milegger verantwortlich. Sie spielten auch zu Beginn und in der Pause rassig auf. Ein Kompliment den Verantwortlichen des Abends, dass das Programm rechtzeitig zu Ende war, sodass noch genügend Zeit blieb für Gespräche und gemütliches Zusammensein. Vielleicht wurde ja auch das Thema Nachwuchs besprochen. Die Tälläbuebä könnten neue Sänger brauchen und würden sich auf Nachwuchs freuen, wie der Präsident Marco Traxel am Schluss des Konzertes sagte.

Kommentare (0)