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Obwalden

Berufs-und Weiterbildungszentrum soll aufgestockt werden

Das BWZ Obwalden in Sarnen benötigt ab dem Schuljahr 2023/24 vier zusätzliche Unterrichtsräume. Für den Ausbau beantragt der Regierungsrat beim Kantonsrat einen Objektkredit in der Höhe von 2,45 Millionen Franken.
Das Berufs- und Weiterbildungszentrum Obwalden BWZ braucht mehr Platzund soll aufgestockt werden. (Visualisierung: PD)

Philipp Unterschütz

Weil ab dem Schuljahr 2023/2024 wieder geburtenstärkere Jahrgänge aus der obligatorischen Schule in die Berufsausbildung kommen, steigt der Bedarf an Unterrichtsräumen Berufs- und Weiterbildungszentrum Obwalden (BWZ). Dieses stellt an den Standorten Sarnen und Giswil die berufliche Aus- und Weiterbildung im Kanton Obwalden sicher. Auf Beginn des Schuljahres 2023/2024 schliessen rund 17 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler als im Vorjahr die obligatorische Schule ab. Die Zahl der Lernenden steigt in den nächsten Jahren an. Das BWZ rechnet deshalb mit einem Bedarf von vier zusätzlichen Unterrichtsräumen ab dem Schuljahr 2023/24 am Standort Sarnen, schreibt die Regierung in einer Mitteilung.

Bestehende Kapazitäten ausgeschöpft

Das 1972 erstellte Gebäude wurde im Rahmen einer Sanierung 2005 auf 18 Unterrichtszimmer erweitert und für 650 bis 700 Lernende ausgelegt. Aktuell besuchen bereits 875 Lernende das BWZ. Nebst fehlenden Unterrichtsräumen sind am Standort Sarnen auch die Aufenthaltsbereiche für die Lernenden unzureichend. Für das Mittagessen, für den Austausch vor oder nach dem Unterricht sowie für Gruppenarbeiten während dem Unterricht steht zu wenig Platz zur Verfügung. Die Lernenden behelfen sich mit den Treppen als Sitzgelegenheiten und wo möglich wurden Festbankgarnituren aufgestellt.

Die Immobilienstrategie des Kantons sieht eine Sanierung und Erweiterung des BWZ in Sarnen frühestens ab dem Jahr 2030 vor. Zuerst werden Bauvorhaben an die Hand genommen, die gemäss Immobilienstrategie mit höherer Priorität eingestuft sind. Dazu zählen die Sanierung und Erweiterung des Psychiatriegebäudes Sarnen oder das sanierungsbedürftige Polizeigebäude Foribach. «In der Immobilienstrategie wurde deshalb festgehalten, dass je nach Entwicklung der Schülerzahlen bereits vorher zusätzlicher Raumbedarf beim BWZ mit Übergangslösungen abzudecken ist», erklärt Baudirektor Josef Hess.

Aufstockung und Optimierungen des bestehenden Gebäudes

Wegen des erwarteten markanten Anstiegs der Schülerzahlen auf Beginn des Schuljahres 2023/2024 erteilte der Regierungsrat den Auftrag, Möglichkeiten für eine Übergangslösung des BWZ am Standort Sarnen zu prüfen. Die Abklärungen haben gezeigt, dass der zusätzliche Raumbedarf von vier Unterrichtsräumen nicht innerhalb des kantonalen Immobilienbestandes aufgefangen werden kann. Auch eine Reduktion des Ausbildungsangebots wurde überprüft, jedoch würde dies nicht dem Bildungsauftrag des Kantons entsprechen. «Das BWZ erbringt seine Leistungen sehr effizient, so konnte es als eine der wenigen Berufsschulen schweizweit in den Rechnungen 2019 und 2020 gar einen Nettoertrag ausweisen», hält Josef Hess fest.

Im November 2021 nahm der Regierungsrat Kenntnis von einer Machbarkeitsstudie, die für den ausgewiesenen zusätzlichen Raumbedarf eine möglichst wirtschaftliche und betrieblich optimale bauliche Übergangslösung ermittelt hat. Er erteilte für die Bestvariante einen Planungskredit in Höhe von 150'000 Franken, um das Bauprojekt auszuarbeiten. Die Bestvariante sieht vor, die vier benötigten zusätzlichen Unterrichtsräume und den Lernbereich am bestehenden Standort in einer Aufstockung unterzubringen und die Aula, das Foyer und den Aufenthaltsbereich mit baulichen Massnahmen betrieblich zu optimieren.

Kantonsrat entscheidet über Objektkredit

Zwischenzeitlich liegen das Bauprojekt und der Kostenvoranschlag für die Übergangslösung vor. Das Bauprojekt geht von Kosten inklusive Mehrwertsteuer in der Höhe von 2,60 Millionen Franken aus (Genauigkeit +/- 10 Prozent). Abzüglich des bereits zugesicherten Planungskredites ergibt sich ein Kreditbedarf von 2,45 Millionen Franken. Die Behandlung der Vorlage ist an der Kantonsratssitzung vom 19./20. Mai 2022 vorgesehen. Der Bau soll im Januar 2023 beginne. Das angepasste und erweiterte Schulgebäude am Standort Sarnen soll dem BWZ im Sommer 2023 übergeben werden.

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