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Bergkreuz auf dem Rossbodenstock ob Andermatt feiert Jubiläum

Seit 20 Jahren prangt das Gipfelkreuz auf dem Rossbodenstock. Am 15. August wird zur Jubiläumsfeier eingeladen. Ein Blick zurück auf ein ambitioniertes Projekt auf fast 3000 Metern höhe.
7,5 Meter ragt das Gipfelkreuz auf dem Rossbodenstock in die Höhe. (Bild: PD)

(RIN) Anlässlich einer Bergtour Mitte August 1999 zum Pizzo Centrale kam bei drei Andermatter Bergkameraden die Idee auf, zum Heiligen Jahr 2000 ein Bergkreuz zu errichten. Und zwar auf einem Gipfel, der möglichst vom ganzen Urserntal aus zu sehen ist.

Die Wahl fiel bald einmal auf den 2835 Metern über Meer gelegenen Rossbodenstock, den markanten östlichen Grenzberg zum benachbarten Tavetsch. Mit diesem Kreuz sollte für die Talschaft Ursern im neuen Jahrtausend ein Zeichen zum Glauben an den Machtschutz Gottes gesetzt werden. Bereits ein Jahr später, am 15. August 2000, dem Fest Maria Himmelfahrt, fand die feierliche Einweihung statt – Grund genug für einen Rückblick 20 Jahre später..

Windstärken von bis zu 250 km/h ausgesetzt

Die Verwirklichung eines so ambitionierten Vorhabens auf fast 3000 Metern Höhe verlangte von allen Beteiligten vollen Einsatz, sowohl in der Planungs- als auch der Bauphase. Auch galt es, die Finanzierung zu sichern. Bereits im Oktober 1999 legte die inzwischen gegründete IG Bergkreuz Rossbodenstock dort oben den genauen Standort fest, wonach man die entsprechenden Bewilligungen bei der Korporation Ursern als Grundeigentümerin und den Baubehörden der Gemeinde Andermatt und des Kantons einholte. Diese wurden dann auch ohne Einwände erteilt, was heute wohl nicht mehr möglich wäre. Es folgten eingehende Abklärungen zur Konstruktionsweise, wobei die Vorgabe galt: Das Werk muss auf der exponierten Stelle des Rossbodenstocks mit vielen Föhnstürmen Windgeschwindigkeiten von 250 km/h aushalten. Die Planung übertrug man der HKe Gmbh in Andermatt (dipl. Bauingenieurin Sarah Keller) und die Konstruktion des Kreuzes der Schlosserei Gotthard Metallbau (Baumann Zurfluh) in Andermatt.

Die eigentlichen Arbeiten vor Ort, so unter anderem der mühsame Aushub für den fast 8 Kubikmeter grossen Betonsockel im felsigen Gelände, Schalung und Betonierung dauerten von Mitte Juni bis Ende Juli. Zeitweise waren bis zu 20 Freiwillige mit grossem Idealismus im Einsatz. Aber das oft nasskalte Wetter, ja sogar Schneetreiben, führte immer wieder zu Unterbrüchen. Der umfangreiche Materialtransport konnte vorwiegend dank Helikoptereinsätzen der Armee bewerkstelligt werden.

Breit abgestützte Finanzierung

Am 31. Juli folgte dann der erste Höhepunkt. Mit der Heli Gotthard wurden die beiden Hälften des Kreuzes mit äusserster Präzision auf die beiden einbetonierten Nocken gesetzt. Und so konnte bereits am darauffolgenden Nationalfeiertag das imposante Kreuz ins Tal leuchten. Es weist die stattliche Höhe von 7,5 Metern auf, die Querbalken messen 4 Meter. Es ist eine Konstruktion aus feuerverzinktem, mit einer Schutzschicht behandeltem Stahl. Anfangs war von der IG ein Kostendach von 15'000 Franken festgelegt worden. Da aber auf eine Abspannvorrichtung aus ästhetischen Gründen verzichtet wurde, verteuerten sich die Kosten für das Fundament und die eigentliche Konstruktion erheblich. Dies, obwohl die Leistungen der beteiligten Firmen zum Teil unentgeltlich oder zu reduzierten Preisen erbracht wurden. Aber auch dank des Einsatzes der zahlreichen Helferinnen und Helfer wie auch der vielen Spenden von Privaten, Firmen und Körperschaften konnte die Finanzierung gesichert werden.

Kreuz-Jubiläum findet am 15. August statt

Angesichts des 20. Jubiläums plant die IG an diesem Tag um 12.00 Uhr beim Bergkreuz auf dem Rossbodenstock eine kleine Jubiläums- und Gedenkfeier. Dazu sind alle Bergfreunde aus Nah und Fern herzlich eingeladen, um gemeinsam in der hehren Bergwelt Momente der Besinnung, aber auch der Freude zu verbringen. Bei unsicherer Wetterlage geben am 15. August ab 6 Uhr die Telefonnummern 079 246 94 15 und 079 621 37 94 Auskunft über die Durchführung.

«Ein mächtiges Kreuz am Rossbodenstock,
entstanden aus flücht’gem Gedanken.
Verankert im harten Felsenblock,
kein Sturm bringt es je zum Wanken!
Ein leuchtendes Kreuz am Firmament,
entstanden aus flücht’gem Gedanke.
Jetzt steht es hier, es ist vollend’,
Herrgott, wir sagen Dir Danke!»






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