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Luzern

Bergbahnen Sörenberg: Grossprojekte nehmen Fahrt auf

Für die neue Bahn aufs Brienzer Rothorn kann definitiv alte Bausubstanz verwendet werden, wie eine Analyse zeigte. Auch in die Erlebniswelt wird investiert.
Die Konzession für die Luftseilbahn von Sörenberg aufs Brienzer Rothorn läuft im Jahr 2021 aus. (Bild: PD)

Roseline Troxler

Die schönen Herbsttage haben nochmals Scharen auf die Rossweid und auf den höchsten Luzerner Berg, das Rothorn, ob Sörenberg gelockt. Laut der Bergbahnen Sörenberg war es eine ausgezeichnete Sommersaison. Das Ergebnis lag gut 40 Prozent über dem fünfjährigen Schnitt. Nun aber werden schon bald wieder die ersten Skifahrer die Hänge hinunter kurven.

Dennoch denken die Bergbahnen bereits an den nächsten Sommer. Der Sommertourismus wird zu einem immer wichtigeren zweiten Standbein für Tourismusdestinationen wie Sörenberg. Anfang Jahr hatten die Bergbahnen angekündigt, dass sie das Mooraculum auf der Rossweid erweitern wollen. Derzeit bietet es auf einem 1,5 Kilometer langen Weg, dem Sonnentauweg, 17 Erlebnisstationen rund um das Thema Moor. Diese beinhalten etwa Wasserspielgeräte, Geschicklichkeitsspiele, Wissensvermittlung zu Natur und Umwelt und eingegliederte Picknickstellen.

Mooraculum soll um 20 Stationen erweitert werden

Das Mooraculum soll um rund 20 Erlebnisstationen erweitert werden. Die Bergbahnen rechnen mit Investitionen von rund 350 000 Franken. Die zusätzlichen Stationen sollen laut der Bergbahnen Richtung Alp Salwiden auf bereits bestehenden, befestigten Wegen entstehen. Ein erstes Baugesuch wurde im März aufgelegt. Doch im letzten Geschäftsbericht schreibt Verwaltungsratspräsident Theo Schnider:

«Leider wurden wir mit Einsprachen der Umweltverbände überrascht. Das Projekt haben wir in der Folge überarbeitet, und es steht bereits wieder in der Diskussion.»

In der Zwischenzeit liegt das Baugesuch laut Schnider wieder bei der Gemeinde. «Es kommt zur Neuauflage. Der Prozess beginnt von vorne.» Bei der Neuauflage seien die Forderungen der Einsprecher, dem WWF, Pronatura und BirdLife, berücksichtigt worden, führt Schnider aus. Zudem seien ein Betriebs- und Unterhaltskonzept eingereicht sowie Massnahmen für den Rückbau von wild angelegten Feuerstellen und Wegen definiert worden. Er betont: «Der neue Weg ist nicht nur touristisch sinnvoll, sondern er ist ein grossartiger Beitrag für die Umwelt-Pädagogik.»

Nebst der Rossweid beschäftigt die Bergbahnen Sörenberg derzeit vor allem der Ersatz der Pendelbahn aufs Brienzer Rothorn. Die Zeit drängt, die Konzession für die Bahn läuft 2021 aus. Die Bergbahnen wollen möglichst viel Bausubstanz der alten Bahn erhalten, also die Tal- und Bergstation um- und nachrüsten. Um zu klären, ob dies überhaupt möglich ist, wurde eine aufwendige Analyse durchgeführt. Theo Schnider sagt nun: «Die heutige Bausubstanz der Tal- und Bergstation kann definitiv genutzt werden. Das war die entscheidende Frage.» Noch offen ist indes, in welchem Umfang die bisherigen Stützen gebraucht werden können und welche Massnahmen diesbezüglich anstehen. Schnider rechnet damit, dass die Ergebnisse nicht vor Ende Dezember vorliegen werden. «Zuerst müssen die Stützen vermessen und die Daten ausgewertet sowie mit den neusten Richtwerten verglichen werden.» Danach soll Klarheit herrschen, wie das Projekt «Futurefit» umgesetzt werden kann.

Bis Anfang Jahr sollen Kosten erfasst werden

Auch beim Gipfel-Restaurant wird eine schlanke Renovation angestrebt. Ziel bis Ende Jahr oder Anfang des nächsten Jahres ist es laut Schnider, dass alle möglichen Aufgaben, Massnahmen sowie die Kosten erfasst sind, und erste Aufträge vergeben werden können.

Die Bergbahnen Sörenberg sind also derzeit stark mit Planungsarbeiten beschäftigt. Bereits im Bau ist hingegen die Beschneiungsanlage Rothorn-Dorf und die Verbindungsleitung vom Eisee zum Speichersee Schwand. Ausserdem wird die Beschneiungsanlage Sörenberg Platz ersetzt. Laut Schnider kommt eine effizientere und energetisch bessere Version zum Einsatz. Auch der Bau des Skidepots bei der Talstation der Gondelbahn Sörenberg Rossweid sowie die Sicherheitssanierung beim Tunnel auf dem Rothorn sollen bis im Dezember abgeschlossen sein.

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