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Kommentar

Behörden müssen mit Wanderboom Schritt halten – mit Unfallprävention und Konfliktlösungen

Wandern wird in der Zentralschweiz immer beliebter. Der Trend hat aber auch Schattenseiten: Konflikte mit Bikern und Landeigentümerinnen nehmen zu. Umso wichtiger sind Lösungen von Kantonen und Gemeinden.

Zwei Drittel aller Zentralschweizerinnen und Zentralschweizer ab 15 Jahren schnüren sich regelmässig die Wanderschuhe. Nirgends in der Schweiz ist dieser Wert höher, wie eine Studie des Bundesamts für Strassen vor einem Jahr zeigte. Vom Boom profitieren auch die Wanderwegvereine unserer Region; praktisch alle verzeichnen einen Mitgliederzuwachs, wie nun eine Umfrage unserer Zeitung zeigt.

Wandern, etwa wie hier auf der Rigi, ist immer beliebter.
Bild: Archiv LZ (Symbolbild)

Mit dem Wanderboom wird der Grat zwischen schönen Erlebnissen und Konflikten mit Bikern oder Landeigentümerinnen schmaler, die Nutzungskonflikte an neuralgischen Stellen nehmen zu. Oft reagieren Gemeinden und Kantone bei solchen Problemen zu spät. Hier können die Wanderwegvereine eine wichtige Rolle einnehmen, um einvernehmliche Lösungen zu finden; etwa mit getrennt geführten Wander- und Bikewegen oder neuen Routen.

Der Mitgliederzuwachs kann den Vereinen dabei helfen, sich bei den Gemeinden und Kantonen mehr Gehör zu verschaffen. Das darf die Behörden aber nicht davon abhalten, selbst proaktiv nach Lösungen zu suchen. Das Wandern gewinnt touristisch an Bedeutung, der Boom wird sich fortsetzen und das Konfliktpotenzial wird sich weiter zuspitzen. Das gilt auch für das Risiko von tödlichen Unfällen. 68 gab es gemäss SAC schweizweit letztes Jahr. Umso wichtiger ist die nun laufende Präventionskampagne der Beratungsstelle für Unfallverhütung – und die Eigenverantwortung der Wanderer, nur fit und gut ausgerüstet aufzubrechen.

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