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«Baywatch» im Seebad Sempach

An der ersten Zentralschweizer «Lifesaving Trophy» im offenen Gewässer traten im Sempacher Seebad 80 Teilnehmer an. Von Rennen im Sand über schnell schwimmen bis zur Rettung mit Rescue Tube waren die Sportler in unterschiedlichen Disziplinen gefordert.
Eine Impression vom Rettungsschwimmerwettkampf der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft in Sempach. (Bild: Jakob Ineichen) 

Erste «Livesaving Trophy» in unserer Region: Sofort tauchen da Baywatch-Klischees vor dem inneren Auge auf: Wie die Rettungsschwimmer und -schwimmerinnen am Test-Tag mit der schwarzen Fettstift-Zahl auf dem Arm angespannt am Strand auf den Startschuss warten, um dann so schnell wie möglich ins Wasser zu rennen. So ähnlich ging es am Samstag im Seebad Sempach vor sich. Rund 80 Rettungsschwimmer und -schwimmerinnen nahmen am ersten Open-Water-Wettkampf der Zentralschweiz teil.

Die Pool-Wettkämpfe der Rettungsschwimmer sind vielen bekannt. «Die Disziplinen im offenen Gewässer, also bei uns im See, sind in der Schweiz nicht sehr bekannt», erklärt Reto Abächerli, Geschäftsführer Schweizer Lebensrettungsgesellschaft (SLRG). «Nur einzelne Sektionen haben da Wettkämpfe organisiert. Ziel ist, eine Wettkampftour durch die Schweiz zu etablieren, bei dem es dann auch einen Gesamtsieg zu erzielen gibt.»

Rettungsschwimmen soll vermehrt auch als – humanitärer – Sport mit verschiedenen Disziplinen wahrgenommen werden. Davon verspricht sich die SLRG, mehr Kinder und Jugendliche anzusprechen. Der Sport sei ausserdem immer auch Vorbereitung auf den Einsatz, so Ueli Bärtschi, Präsident der SLRG Luzern.

Vielfalt der Disziplinen

Am Samstag traten die Wettkämpfer – in den Kategorien 15 bis 18 Jahre und 18-plus – in Surf Race, Board Race, Rescue Tube Rescue und Beach Flags an. Darum hat Jonas Abgottspon vor 10 Jahren mit Rettungsschwimmen angefangen: «Mir gefiel die Disziplinenvielfalt», betont er. Der 20jährige Rickenbacher ist Teil der Nationalmannschaft und trainiert zehn bis fünfzehn Stunden in der Woche. Und schon macht er sich für das Resue Tube Rescue parat.

Ein Teamkollege schwimmt raus zur Boie, dann rennt Jonas mit der Rescue Tube (gängiges Rettungsgerät) ins Wasser, zieht sich die Flossen an und schwimmt zu seinem Kollegen. Dort legt er die Rescue Tube an und «rettet» ihn. Sobald sie nah genug am Ufer sind, helfen zwei weitere Teamkollegen, den «Ertrinkenden» ans Land zu bringen. Vor ihm trat Sophie Strauch (16) aus Bern mit ihrer Kollegin im Board Rescue an: Hier wird eine «ertrinkende» Kollegin mittels Rescue Board gerettet, indem sie so schnell sie kann kniend rauspaddelt und zu zweit wieder zurückkommen. «Ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit meinen Resultaten heute», betont Sophie Strauch. Seit vier, fünf Jahren ist sie Rettungsschwimmerin und geniesst die Wettkämpfe, weil sie neben dem Sport auch den Zusammenhalt untereinander schätzt.

80 Teilnehmer, jedoch wenig Zuschauer

Obwohl die Badi in Sempach gut besucht war, hielt sich das Zuschauerinteresse an den Wettkämpfen in Grenzen. «Erst müssen wir den Event aufbauen, dann können wir in einem zweiten Schritt das Publikum dafür begeistern», sagt Reto Abächerli. Das Gleiche gelte auch für die Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsort, betont Ueli Bärtschi. Da mit 80 Teilnehmern die Erwartungen Ueli Bärtschis aber übertroffen wurden, ist eine nächste Austragung des Wettkampfs nächstes Jahr – je nach Auswertung des diesjährigen Events – denkbar. Die SLRG würde es jedenfalls freuen.

Die gesamten Ranglisten der «Livesaving Trophy» finden sie hier: Einzel-Rangierungenund Team-Rangierungen.

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