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Zug

Baars Rechnung 2021 präsentiert sich tiefschwarz

Budgetiert war ein Minus von knapp 3 Millionen Franken. Nun schliesst die Rechnung mit einem satten Überschuss.

So schnell kann es gehen: Statt im budgetierten Minus schliesst die Rechnung 2021 der Einwohnergemeinde Baar mit einem Ertragsüberschuss von 10,3 Millionen Franken ab. Gerechnet worden war mit einem Aus­gabenüberschuss von gegen drei Millionen Franken.

Bereits im Jahr 2020 prognostizierte Finanzvorstand ­Pirmin Andermatt, dass sich die Gewinnsteuern der juristischen Personen aufgrund von Weg­zügen und Fusionen in Zukunft negativ entwickeln werden. Was bereits in der Jahresrechnung 2020 zu spüren war, wirkte sich nun noch stärker aus, wie aus einer Mitteilung der Einwohnergemeinde Baar hervorgeht.

Natürliche Personen zahlten mehr Steuern

Die Jahresrechnung 2021 weist Firmensteuern in der Höhe von Fr. 34,4 Millionen aus. Das sind knapp Fr. 4 Millionen weniger als budgetiert. Gegenüber den Jahren 2018 und 2019 beläuft sich der Rückgang gar auf rund Fr. 25 Millionen. «Was wir befürchtet haben, ist eingetreten», wird Gemeinderat Pirmin Andermatt in der Mitteilung zitiert.

Erfreulich sei hingegen, dass die Steuern der natürlichen Personen deutlich höher als budgetiert ausgefallen seien. Privatpersonen haben 2021 rund 19 Millionen Franken mehr Steuererträge generiert. «Diese positive Entwicklung ist einerseits auf höhere Erträge aus den Vorjahren, andererseits auf einen Einmaleffekt im Bezugsjahr zurückzuführen», erklärt Andermatt. So seien unter anderem bei den natürlichen Personen Steuern aus Vorjahren ­höher ausgefallen als erwartet, präzisiert Andermatt.

Das Verhältnis dreht sich bereits

Insgesamt beliefen sich die Steuererträge der natürlichen Personen auf 69,4 Millionen Franken. Waren laut Mitteilung früher oftmals die juristischen Personen für die positiven Rechnungsergebnisse verantwortlich, hat sich dies nun geändert. Auch das Verhältnis der Steuererträge von juristischen und ­natürlichen Personen hat sich gedreht.

Dieses lag über Jahre im Schnitt bei 50 zu 50, im Jahr 2021 trugen die natürlichen Personen aber zu über zwei Dritteln zu den Steuereinnahmen bei. Unter dem Strich resultiert ein Ertrag von knapp 153,3 Millionen. Bei einem Aufwand von ­etwas über 142,9 Millionen Franken schliesst die Jahresrechnung mit einem Überschuss von 10,34 Millionen ab, somit über 13 Millionen Franken mehr als veranschlagt.

Während die Steuereinnahmen nur schwierig zu beeinflussen und zu budgetieren sind, können der Gemeinderat und die Verwaltung mit gewissenhafter Planung den Aufwand sehr genau vorhersehen. «Im vergangenen Jahr ist uns dies hervorragend gelungen», wird Andermatt in der Mitteilung zitiert.

Der Aufwand belief sich auf 142,9 Millionen Franken und lag damit um rund 218000 über dem Budget. Eine Abweichung von rund 0,15 Prozent dürfe ­gemäss Andermatt als Punkt­landung bezeichnet werden. In den Zuger Finanzausgleich lieferte die Gemeinde Baar rund 14,1 Millionen ab, gut 10 Millionen Franken flossen in den Nationalen Ausgleichsfonds.

Überschuss soll in Vorfinanzierungen fliessen

Der Überschuss von gut 10,3 Millionen Franken soll laut ­Medienmitteilung einerseits für zusätzliche Abschreibungen des Verwaltungsvermögens (3 Millionen Franken) sowie für die Vorfinanzierung des Neubaus Schule Wiesental (7 Millionen Franken) verwendet werden. Die restlichen Mittel sollen gemäss Vorschlag des Gemeinderats ins freie Eigenkapital (knapp 142000 Franken) fliessen und für die Unterstützung zusätzlicher Hilfsprojekte im In- und Ausland (200000 Franken) verwendet werden.

Das Nettovermögen der Gemeinde Baar hat erstmals seit vielen Jahren abgenommen. Waren es im vergangenen Jahr noch 7921 Franken pro Einwohnerin und Einwohner, sind es nun noch 7668 Franken. Dass sich das Vermögen vermindert hat, sei den hohen Investitionen geschuldet und so geplant.

In den nächsten Jahren werde sich das Vermögen weiter verringern, würden doch mit dem Neubau der Dreifachturnhalle Sternmatt 2, der Erweiterung sowie der Sanierung der Schule Sternmatt 1 sowie dem Neubau der Schule Wiesental drei grosse Infrastrukturprojekte umgesetzt. (haz)

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