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Nidwalden

Auch der Verkehr wird beim Stanser Kreuzstrassen-Projekt beleuchtet

Das Areal an der Kreuzstrasse verändert sich in den kommenden Jahren. Die Kommissionen des Landrats unterstützen den Kurs der Regierung, möchten aber mehr Geld für die Testplanung. Und sie haben noch weitere Forderungen.
Das Untersuchungs- und Strafgefängnis in Stans. (Bild: Corinne Glanzmann (14. August 2013))

Das 33 000 Quadratmeter grosse Areal an der Kreuzstrasse ist Dreh- und Angelpunkt für viele wichtige Dienste und Abteilungen des Kantons. Die Kantonspolizei Nidwalden ist hier ebenso zu Hause wie das Verkehrssicherheitszentrum oder die Staatsanwaltschaft. Glücklich ist der Kanton mit der Situation nicht. Die Rede ist von ungenutzten Synergien, unternutzten Abschnitten, einem grossen Sanierungsbedarf und veralteten Infrastrukturen. «Zeitnah müssen die Gebäude der Kantonspolizei mit einer technisch zeitgemässen und leistungsfähigen Polizeieinsatzleitzentrale erneuert werden. Dasselbe gilt auch für das Gefängnis, welches den heutigen gesetzlichen Anforderungen nicht mehr genügt.» Eine komplette Neuorganisation des Areals mit den entsprechenden Neubauten erachtet die Regierung als nachhaltigste, wirtschaftlichste und beste Lösung, schreibt sie im Bericht an den Landrat, nachdem nun die Phase 1, die sogenannte Bestandesaufnahme, abgeschlossen ist.

Zur Debatte steht auch die Verlagerung der Stützpunktfeuerwehr Stans von der Oberen Spichermatt in das Kreuzstrasse-Areal. Dieses würde sich aufgrund der zentralen Lage und dem direkten Autobahnanschluss für kantonale Stützpunktaufgaben eignen, heisst es weiter.

Für den nächsten Schritt beantragt die Regierung dem Landrat zuhanden seiner nächsten Sitzung vom 19. Dezember einen Kredit von 475000 Franken für eine Testplanung. Dabei sollen die Bedürfnisse der Direktionen und Ämter auf dem Areal verortet werden. Planungsteams arbeiten unter der Leitung des Kantons, koordiniert von Architekten, verschiedene Bebauungsszenarien aus.

Kommissionen möchten mehr als ein Planungsteam

Die Kommissionen unterstützen das vorgeschlagene Vorgehen der Regierung – im Grundsatz. Die Kommission für Staatspolitik, Justiz und Sicherheit (SJS) möchte jedoch zwei Planungsteams an den Start schicken. «Angesichts der Grösse des Projekts erachten wir es als sinnvoll, dass man mit zwei Teams parallel arbeitet», sagt Kommissionspräsident und Ennetmooser Grüne-Landrat Thomas Wallimann-Sasaki. «Mit zwei verschiedenen Sichtweisen kommen mehr Aspekte ins Spiel. Das gibt eine bessere Diskussionsgrundlage und rechtfertigt auch die Mehrkosten von 150000 Franken.» Mit neun zu null Stimmen beantragt die Kommission, den Kredit auf 630000 Franken zu erhöhen.

Die Kommission für Bau, Planung, Landwirtschaft und Umwelt (BUL) möchte gar drei Planerteams einsetzen. Dadurch erhofft sie sich eine noch grössere Vielfalt an Lösungsvorschlägen. Die Preisdifferenz von 65000 Franken gegenüber der Variante mit zwei Planerteams sei in Anbetracht des potenziellen Investitionsvolumens vertretbar, schreibt die BUL, welche sich mit elf Stimmen einstimmig für den Kredit von 695000 Franken ausspricht. Eine weitere Forderung der Kommission: Weitere Teile der Verwaltung sollen auf das Kreuzstrasse-Areal zügeln. «Die einstöckigen Hallen der Feuerwehr eignen sich, um darauf weitere Etagen für Büros zu bauen», sagt dazu Kommissionspräsident Armin Odermatt.

Finanzkommission fordert Verkehrsplanung

Auch die Finanzkommission erachte es angesichts der Grösse und Bedeutung des Areals als wichtig, dass die Testplanung möglichst breit angelegt sei und damit drei Planerteams beizuziehen seien, schreibt sie.

Im Weiteren hat die Fiko die Verkehrssituation beim Knoten Kreuzstrasse mit den Autobahnanschlüssen sowie den Kantonsstrassen an ihrer Sitzung eingehend thematisiert. «Dieser Knoten stösst heute zeitweise an seine Kapazitätsgrenzen», stellt sie fest. Mit der ständigen Zunahme der Bevölkerung sowie den zusätzlichen Arbeitsplätzen bei den Flugzeugwerken und im Gewerbegebiet Faden werde sich die Situation weiter verschlechtern. Sie fordert die Regierung auf, bis im Sommer des nächsten Jahres dem Landrat einen Planungskredit für eine grossräumige Verkehrsplanung zu unterbreiten. Für die Fiko sei es zwingend, dass parallel zur Testplanung für das Kreuzstrasse-Areal die Verkehrsplanung an die Hand genommen werde.

Gemäss Regierung soll nach dem positiven Entscheid des Landrates zu Beginn des nächsten Jahres mit der Testplanung begonnen werden.

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