Das Wasser unter Vera Giampietro ist schwarz. Kein Blau, kein Schimmer, keine Tiefe, die sich erahnen lässt. Nur ein Seil, das senkrecht nach unten verschwindet. Sie befindet sich in einem Cenote, einem mit Süsswasser gefüllten Senkloch. Giampietro liegt an der Oberfläche, atmet tief ein, dann kippt sie nach vorne und taucht ab. Fünfzig Meter ohne Flossen, ohne Sicht, nur mit dem eigenen Körper als Antrieb – ein Weltrekord. Einer, der Jahre zuvor unmöglich schien für sie. Lange Zeit war da ein Loch im Trommelfell – klein, hartnäckig, karrierebedrohend. Dass Giampietro heute hier ist, verdankt sie nicht nur ihrer Sturheit, sondern auch einer Operation am Luzerner Kantonsspital.
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