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Andermatt: Neue Gondelbahn lässt Vision Realität werden

Das letzte Puzzlestück der Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun ist nun eingefügt. Dank der neuen Schneehüenerstock-Gondelbahn avanciert die Skiarena zum grössten Skigebiet der Zentralschweiz.
Die Gondelbahn Oberalppass–Schneehüenerstock ist die wichtige Drehscheibe der neuen interkantonalen Verbindung von Andermatt nach Sedrun. (Bild: Valentin Luthiger, Andermatt, 14. Dezember 2018)

Urs Hanhart

Im Urserntal jagt in dieser Woche ein Highlight das nächste. Nur drei Tage nach der Eröffnung des Vier-Sterne-Hotels Radisson blu in Andermatt konnten gestern Freitag Investor Samih Sawiris, Peter Furger, Gesamtprojektleiter Skigebietserweiterung, Regierungsrätin Heidi Z’graggen, Skilegende Bernhard Russi, Peter Maier, Bundesamt für Verkehr, und Franz-Xaver Simmen, CEO der Andermatt Swiss Alps AG, auf dem Oberalppass mit dem Durchschneiden eines Bandes die neue Gondelbahn Schneehüenerstock-Express einweihen.

Diesem Sextett war es anschliessend auch vorbehalten, die erste Gondel zu besteigen und die Jungfernfahrt zu absolvieren. Für die Öffentlichkeit wird die neue Anlage am kommenden Samstag, 22. Dezember, in Betrieb genommen.

Skigebiet: 130 Millionen Franken wurden investiert

Mit dem Schneehüenerstock-Express ist die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun jetzt Tatsache geworden. Pünktlich auf die Wintersaison 2018/19 ist das Projekt nach insgesamt zehn Jahren und Investitionen von 130 Millionen Franken mit der Inbetriebnahme der letzten neuen Bahn abgeschlossen. Auf dem Schneehüenerstock, wo zwei Bahnen zusammenkommen, befindet sich nun die eigentliche Drehscheibe. Dort oben auf 2500 Metern konnte gestern ausserdem das dazu gehörige Restaurant (mit Selfservice und grosser Terrasse) in Betrieb genommen werden. Dank der atemberaubenden Aussicht ins Urserental und in die Surselva gilt dieser Knotenpunkt als neuer Hotspot im Skigebiet. Die neue Gondelbahn hat eine Förderleistung von 2400 Personen pro Stunde.

«Bisher gab es über den Oberalppass nur die Strasse und die Schiene. Heute eröffnen wir die dritte Dimension, nämlich die Verbindung über die Berge», sagte Simmen und ergänzte: «Wir haben jetzt das grösste Skigebiet in der Zentralschweiz, mit 22 Anlagen und 120 Pistenkilometern. Zudem sind wir daran, die Verbindung mit Disentis fertigzustellen. Im Endausbau werden es sogar 33 Anlagen und 180 Pistenkilometer sein.» Der ASA-CEO wies darauf hin, dass der Schneehüenerstock-Express auch im Sommer in Betrieb sein wird. Mit der neuen Bahn soll also auch der Tourismus ausserhalb der Skisaison angekurbelt werden.

«Das Kind ist geboren. Ich danke allen, die diese Zangengeburt durchgebracht haben, und gratuliere zum Mut für diese Idee. Ich bin glücklich und auch ein bisschen stolz auf dieses Projekt», sagte Skilegende Bernhard Russi. «Das Kind muss jetzt laufen lernen. Alle sind nun wieder gefordert.»

Ein neues Kapitel aufgeschlagen

«Eine Vision wird Realität. Wer hätte dies vor sieben, acht, neun Jahren gedacht, was heute Wirklichkeit ist?», meinte Regierungsrätin Heidi Z’graggen. Dank dem Pioniergeist von Samih Sawiris und dessen enormem finanziellen Engagement sei man heute in der glücklichen Lage, in der Gotthardregion wieder Tourismusgeschichte zu schreiben und ein neues Kapitel aufzuschlagen. «Definitiv neu sind wir jetzt in der Liga der grossen Skigebiete der Schweizer Alpen», so Z’graggen und weiter: «Aber unsere Skiarena ist natürlich einzigartig. Denn sie verbindet nicht nur zwei Skigebiete miteinander, sondern zwei Kantone, zwei Sprachen und zwei Kulturen.»

Sawiris nahm den Faden von Vorredner Russi auf. Er betonte: «Für mich war die Geburt des Kindes an dem Tag, als ich mich verpflichtet habe, dieses Projekt zu realisieren. Heute kann ich wirklich sagen: Ich schicke jetzt eine junge Frau oder einen jungen Mann an die Uni. Nun ist eine Entwicklung möglich, denn mit den beiden Hotels, dem Golfplatz, dem Podium und dem Skigebiet sind wir kein kleines Kind mehr, sondern es kann schon allein gehen. Andermatt ist jetzt eine Destination, die überall anerkannt wird.» Zum Schluss sprach der Investor allen, die zum Gelingen einen Beitrag geleistet haben, seinen Dank aus. «Ein ganz spezieller Dank gilt der Bevölkerung. Sie hat die ganze Entwicklung und den Baulärm verkraftet. Wir geniessen noch immer eine breite Unterstützung. Das ist für mich das Allerwichtigste.»

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