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Uri

Am Urner Flüchtlingstag werden Begegnungen und Einblicke ermöglicht

Beim diesjährigen Flüchtlingstag am 11. Juni steht die Situation von vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen und die Solidarität der Bevölkerung im Zentrum. Auf dem Winkelplatz gibt es Infostände, Begegnungen mit Flüchtlingen, Theaterproduktionen, Musik und viel Essen.
Vor zwei Jahren haben Einheimische und Migranten das Theaterstück «Eine Reise zum Mond» aufgeführt. Auch dieses Jahr wird wieder eine Theaterproduktion von Lory Schranz aufgeführt. (Bild: Markus Zwyssig (20. August 2020))
Am Streetfoodfestival werden Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern angeboten. (Remo Infanger (Altdorf, 15. Juni 2029))

Am Samstag, 11. Juni, findet der Urner Flüchtlingstag auf dem Winkelparkplatz in Altdorf statt. Dabei stehen die Schwierigkeiten von vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen sowie die Solidarität der Bevölkerung mit Geflüchteten im Vordergrund. Der Flüchtlingstag wird organisiert vom Schweizerischen Roten Kreuz (Fachbereich Asyl- und Flüchtlingsdienst Uri) und dem Hilfswerk der Kirchen Uri. Sie möchten Brücken schlagen zwischen den Kulturen und Einblicke auf beiden Seiten ermöglichen, schreiben sie in einer Mitteilung.

Von 12 bis 22 Uhr können am Streetfoodfestival Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern gekostet werden. Diese bereiten die Restaurants Fomaz und Schützenmatte zusammen mit Flüchtlingen zu. Urner Begegnungsprojekte bieten am Bazar Informationen, Begegnungen mit Flüchtlingen und Freiwilligen, Selbstgemachtes und Spiel und Spass für Gross und Klein. Ein Infostand mit einer vorläufig aufgenommenen Person und einer Fachperson SRK gibt Auskunft zum S-Status und zur vorläufigen Aufnahme und bietet Einblick in persönliche Schicksale.

Ein Grusswort um 14 Uhr bildet den offiziellen Auftakt, gefolgt von Tänzen aus der Theaterproduktion Lory Schranz und einer Führung durch die Kunstausstellung des UNHCR zum Thema Flucht. Urner Bands begleiten den Tag musikalisch. In einem Wettbewerb kann das Wissen rund um den Aufenthaltsstatus getestet werden.

Sensibilisierung für Schwierigkeiten bei vorläufiger Aufnahme

Die Auswirkungen von Krieg, der Gefährdung von Leben und der Zerstörung von Lebensraum sind seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wieder präsenter geworden, schreiben die Organisatoren. Die Solidarität, mit der die Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen werden, sei deshalb umso schöner. Mit dem Schutzstatus S haben die Geflüchteten Zugang zum Arbeitsmarkt, Anspruch auf Sozialhilfe und Familiennachzug.

Viele Flüchtlinge aber, die teilweise aufgrund von bereits langjährigen Konflikten geflohen sind, haben lediglich eine vorläufige Aufnahme erhalten – den Ausweis F. Dieser Status sei mit erschwerten Bedingungen verbunden. Diese Flüchtlinge hätten zwar einen vergleichbaren Schutzbedarf wie anerkannte Flüchtlinge, erhalten jedoch rechtlich keinen entsprechenden Status, weil ihr Asylgesuch abgelehnt wurde. Die Wegweisung werde zwar vorläufig aufgeschoben, da eine Rückführung ins Heimatland nicht möglich ist. Die Situation in den Heimatländern der betroffenen Personen verbessere sich aber oft nicht so schnell. Die rechtliche Unsicherheit sei schwierig für die Betroffenen, aber auch für potenzielle Arbeitgeber, Vermieter oder Bildungsinstitutionen.

Mit dem Flüchtlingstag möchten die Organisatoren auf diese Themen und Einschränkungen sensibilisieren, um eine Veränderung herbeiführen zu können. Dabei sollen Austausch und Begegnungen mit Flüchtlingen gepflegt werden. (cn)

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