notifications
«Weisch nu?»

Als Fink und Adler flügge wurden

Vor zehn Jahren kamen die ersten Fink- und Adler-Triebzüge auf die Zentralbahn-Schienen. Sie läuteten ein neues Reisezeitalter über den Brünig ein. Weitere Züge sind schon bestellt.
Ein Adler-Zug in Lungern.
Bild: Bild: PD (18. Februar 2019)

«Es ist wie dreimal Weihnachten», sagte Renato Fasciati, der damalige Geschäftsführer der Zentralbahn (ZB), am 15. Februar 2012 beim Roll-out des ersten neuen Zuges für die Brüniglinie bei der Stadler Rail im thurgauischen Bussnang. Insgesamt zehn neue Züge für 140 Millionen Franken beschaffte die ZB für ihr Netz, vier siebenteilige Adler- und sechs dreiteilige Fink-Triebzüge. Damit begann ein neues Zeitalter.

Gut vierzigjähriges Rollmaterial wurde nach und nach ersetzt durch Züge der neusten Generation mit Panoramafenster, Klimaanlage, einem Infotainment-System für zusätzliche Informationen, Steckdosen in der ersten und zweiten Klasse sowie Niederflur-Einstiegbereichen. Im siebenteiligen Adler fährt auch ein Bistrowagen mit. Zudem lassen sich die beiden Zugtypen ja nach Fahrgastaufkommen kombinieren. So wird an Tageszeiten mit vielen Touristen ein dreiteiliger Fink an den siebenteiligen Adler für die Strecke Luzern–Interlaken Ost angehängt. Während der Rushhour verstärken die Fink-Triebzüge die S-Bahnen Luzern–Giswil und Luzern–Stans/Wolfenschiessen.

Weil die Züge schneller waren, verkürzte sich die Fahrzeit

Im Juni desselben Jahres folgte die Auslieferung des ersten Adler-Triebzuges. Die neuen Züge sind nicht nur leiser, sondern auch schneller. So verkürzte sich die Fahrzeit über den Brünig um 10 Minuten, womit es nur noch vier statt fünf Kompositionen brauchte. Dank eines innovativen höhenverstellbaren Zahnrads kann es an die Radabnutzung angepasst werden. Stadler-Chef Peter Spuhler sprach damals vom weltweit grössten Auftrag für Zahnradfahrzeuge, den es bis dahin je gegeben habe.

2016 stand schon die nächste Flottenerneuerung an – für rund 53 Millionen Franken. Sukzessive wurden fünf weitere Fink-Triebzüge in Betrieb genommen, vor allem für den S-Bahn-Betrieb zwischen Luzern und Stans/Wolfenschiessen und Luzern und Giswil. Die rund 45-jährigen Wagen, die zu den Hauptverkehrszeiten als Verstärkung an die moderneren Spatz-Kompositionen angehängt waren, gehörten dann bald der Vergangenheit an. Mit dem Wegfall der alten S-Bahn-Verstärkungsmodulen wurden die Spatz-Triebzüge auf eine vollautomatische Kupplung umgerüstet und mit den Fink-Triebzügen kompatibel gemacht.

Bereits schon über eine Million Kilometer gefahren

Der 18. Februar vergangenen Jahres markierte einen weiteren Meilenstein in der Fink-Erfolgsgeschichte. Der erste Fink aus der 2012er-Serie erreichte die Marke von einer Million Kilometern, was einer 25-fachen Erdumrundung entspricht. Bei einer erwarteten Lebensdauer von 40 Jahren dürfte es auch noch für eine zweite und dritte Kilometermillion reichen. Der erste Adler knackte die Kilometer-Million bereits im Herbst 2018.

Ein Fink-Zug beim Bahnhof Alpnachstad. 
Bild: Bild: Robert Hess
(14. September 2018)

Vor ziemlich genau einem Jahr, am 2. Februar 2021, wurde ein weiterer Millionen-Vertrag besiegelt. Für 114 Millionen Franken kann die Stadler Rail AG zwei siebenteilige Adler- und sieben dreiteilige Fink-Züge bauen. Sie sollen zwischen Ende 2023 und Anfang 2025 in Betrieb genommen werden. Diese Rollmaterialbeschaffung, früher als ursprünglich geplant, entstand auch aus einem gewissen Leidensdruck. Denn mehrere Wagen der Kompositionen, die für den Luzern-Engelberg-Express eingesetzt werden, sind gegen 50 Jahre alt. In den Wagen haben sich Risse gebildet, einige mussten notsaniert werden. Die Instandhaltung der Loks, die auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel haben, wurde aufwendiger. Sie blieben wegen technischer Probleme immer wieder stehen und erlangten so in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf. Ab 2025 sollen diese durch die neuen Kompositionen abgelöst und die alten nur noch als saisonale Entlastungs- und Reservezüge eingesetzt werden.

Fink-Flotte durfte nochmals vergrössert werden

Erstmals in der siebzehnjährigen Geschichte der ZB wird damit auch die Flotte vergrössert, um dem stark gestiegenen Passagieraufkommen, welches bis zur Pandemie verbucht wurde, Rechnung zu tragen. Wenn dann wie geplant der 500 Meter lange Doppelspur-Abschnitt Staldifeld in Oberdorf auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2025 in Betrieb ist, soll dann sukzessive der Halbstundentakt nach Engelberg eingeführt werden, in einer ersten Phase in der touristischen Rush­hour am Morgen und am Abend. Bis anhin gilt ein Stundentakt. Wenn dann auch noch das alte Rollmaterial 2030 ausrangiert wird, drängt sich eine weitere Flottenerneuerung auf. Die ZB geht davon aus, dass sie dann 14 weitere dreiteilige Kompositionen benötigt.

Die Zentralbahn hat mit der Stadler Rail damals vereinbart, bis spätestens 2025 weitere Züge des Typs Fink und Adler bei Bedarf bestellen zu können.

«Dank dieser Option konnten wir Bestellungen ohne Ausschreibung auslösen. Davon machten wir gerne Gebrauch, zumal sich diese Zugtypen sehr bewährt haben»,

sagt dazu Gerhard Züger, Leiter Produktion und Rollmaterial bei der ZB.

Auch das machte im Februar 2012 Schlagzeilen

Am 1. Februar 2012 reichen die Jungsozialisten eine 600 Unterschriften starke kantonale Volksinitiative ein. Zusammen mit der Jungen CVP stellen sie klare Forderungen an die Regierung. Sie wollen ein Jugendparlament mit Jugendlichen zwischen dem 6. Schuljahr und dem 25. Altersjahr und von den kantonalen Behörden in Jugendfragen konsultiert werden. Ausserdem soll dieses Parlament einen jährlichen Geldbetrag erhalten und berechtigt sein, im Kantonsrat Motionen einzureichen.
Ob Teller und Tassen, Lifte oder ein komplettes Fitnesszimmer: Das Park-Hotel Bürgenstock räumt vor den grossen Bauarbeiten sein Inventar. Gegen 2500 Objekte, von der Porzellanvase bis zum Empfangstresen, wurden über eine Online-Auktion versteigert.
Auf der Sarner Chermatte wird mit der Fundamentation des Provisoriums für den OKB-Hauptsitz begonnen. Das ist nötig, weil das alte Bankgebäude aus den 1960er-Jahren bauliche Mängel aufweist. Derweil harzt es mit den Neubauplänen am Originalstandort.

Kommentare (0)