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Nidwalden

Alle wollen diese Bier-Abfüllanlage in Oberdorf sehen

Das «Migi-Bräu» von Getränke Lussi gibt es neu auch in der Dose. Das Besondere daran: Die Abfüllanlage ist dieselbe wie bei Glas- oder Plastikflaschen. Dies bescherte der Firma gar Besuch aus dem Ausland.
Alexandra Lussi hält eine etikettierte Dose «Migi-Bräu» in den Händen. Die Abfüllanlage, die eigens für das Unternehmen realisiert worden ist, weckt das Interesse über die Landesgrenzen hinaus. (Bild: Pius Amrein (Oberdorf, 6. Februar 2019))

Oliver Mattmann

Vor gut einem Jahr ist die Getränke Lussi AG mit einem eigenen Produkt in das Biergeschäft eingestiegen. Inzwischen sind im Getränkemarkt in Stans, im Fabrikladen in Oberdorf, weiteren Geschäften und Restaurants eine Lager-, Naturtrüeb- und Weizen-Version des «Migi-Bräu» erhältlich. «Wir sind mit dem bisherigen Absatz unserer Eigenkreation zufrieden», hält Alexandra Lussi von der Geschäftsleitung fest.

Nun hat der heimische Getränkeproduzent und -händler einen weiteren Schritt vollzogen. Er füllt sein «Migi-Bräu Lager» neuerdings auch in Halbliter-Dosen ab, die durch eine Etikette statt eines Aufdrucks bereits rein optisch auffallen. Die Nachfrage nach Dosenbier sei wachsend, sagt Betriebsleiter Bruno Christen, und gemäss seiner Prognose werde diese Tendenz auch in den nächsten Jahren anhalten. «Es gibt zum Beispiel immer mehr Veranstalter, die aus Sicherheits- und praktikablen Gründen auf den Verkauf von Dosen statt Flaschen setzen.» Über den Unterschied des Geschmacks zwischen den beiden Varianten streiten sich indes die Bierliebhaber seit jeher.

Lieferant hat extra neue Abfüllanlage konzipiert

In weiser Voraussicht, dass sein Unternehmen dereinst ein eigenes Dosenbier ins Sortiment aufnehmen könnte, hat Firmeninhaber Remigi Lussi damals beim Bau des Produktionsgebäudes in Oberdorf eine Abfüllanlage konzipieren lassen, die nicht nur wie herkömmlich Glas- und Plastikflaschen, sondern zugleich auch Dosenbier abfüllen kann. «Das war eine echte Herausforderung», sagt Remigi Lussi rückblickend. Weil man aufgrund der Raumkapazitäten keine zweite Anlage nur für Dosen installieren konnte, betraute man eine bekannte Firma aus Slowenien mit der Aufgabe, ein Abfüllsystem für alle drei Gebinde zu kreieren. «Das Material unterscheidet sich in seiner Beschaffenheit wesentlich. Auch braucht es einen anderen Druck als bei Glas- oder PET-Flaschen, um den Deckel auf die Dose zu bringen», sagt Remigi Lussi zur Multifunktionalität der Anlage, die rund 800'000 Franken gekostet hat.

Die Konstruktion ist auch für die Herstellerfirma eine Pionierleistung gewesen. «Unsere Abfüllanlage gilt als Referenzobjekt», formuliert es Remigi Lussi. Vertreter anderer Getränkeproduzenten, so etwa aus Norwegen, Schottland, England, Amerika, Italien oder Polen, hätten ihnen schon einen Besuch abgestattet, um die Anlage zu besichtigen.

Als vor rund zwei Wochen erstmals Dosen durch das Abfüllsystem geschickt wurden, klappte nicht alles auf Anhieb. Das sei aber zu erwarten gewesen. Nach einigen Justierungen an den Einstellungen und zwei, drei Tests konnte der Regelbetrieb aufgenommen werden. Die Anlage kann bis zu 3500 Halbliter-Dosen pro Stunde mit dem hauseigenen «Migi-Bräu» abfüllen.

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