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Luzern

60 Jahre Guuggenmusig Vikinger: Jazz, Funk, Soul und Prince

Ein wilder Haufen wird 60: Die Guuggenmusig Vikinger powert dieses Jahr in Grossformation und feiert sich.
Besuch im Atelier von Hene Meier und Magi Ochsenbein in Meierskappel. Von links nach rechts. James Gfeller, Magi Ochsenbein, Hene Meier und Flavio Perego. (Bild : Pius Amrein (20.01.2020) )
Jedem seinen eigenen Grend: Kopfbedeckung und Kostüm konnten frei kreiiert werden, laut dem Vikinger-Geschichtsschreiber. Wir schreign das Jahr 1968. (PD)
Ganz in Weiss: 1970 war noch kein Gedränge auf der Rathaustreppe (PD)
Im Jahr 2012 waren die Vikinger als Halbstarke unterwegs.
(Philipp Schmidli ( Luzern, 21. Februar))
Bunt und Schrill: 2004 war das Sujet Cirque du Soleil (Bild PD)
Als Football-Team an der Strassenfasnacht. (Peter Appius (22. Februar 2001))
Zwischen 1990 und 2000 wurden Sujets von Nackt (1994)... (Bild PD)
bis Nonnen (1997) präsentiert. (Bild PD)

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Eine Kinderfasnachtsmusik namens Eva, ein wilder Haufen unter Strom und jetzt das 60-Jahr- Jubiläum: Die Vikinger feiern dieses Jahr einen Runden und planen den Monstercorso in Grossformation zu laufen. Das könnte ihnen gelingen. Aktuell sind doch an die 70 Männer, Frauen und Kinder dabei. Doch gehen wir zurück zu den Anfängen.

Die Brüder Urs und Eric Leimgruber spielten in der Knabenmusik und schwärmten von einer eigenen Guuggenmusig. Sie konnten einige musikalische Freunde begeistern und nannten ihre Gruppe mangels Mädchen «Eva Musig». Der Name war nicht Programm und hielt auch nur ein Jahr. 1960 kam es zur offiziellen Gründung und aus «Eva» wurden die Vikinger. «Nebst Urs und Eric waren Teddy Hochstrassen und Hansruedi Korber dabei», erzählt Flavio Perego (70), der selbst zum Gründungsteam gehörte und heute noch aktiv dabei ist.

Er blickt lachend zurück: «Wir waren Kinder zwischen acht und zehn Jahre alt. Wir spielten vor Cafés und Banken, in Kleidergeschäften und sogar im Bucherer. Belohnt wurden wir schon damals mit Rotem und Weissen und einem Salamibrot.» Damals waren es an die 25 Nasen, die sich aus dem Quartier, aus der Knabenmusik oder dem Tambourenverein kannten.

Zur Namensgebung und damit zur musikalischen Stilrichtung war Teddy Hochstrasser die treibende Kraft: «Die erste Platte, die ich damals hatte, war die der dänischen Gruppe Papa Bue’s Viking Jazzband. Die Musik aus Dixieland und New-Orleans-Jazz gefiel, der Namen war damit gewählt.» Mitte der 60er Jahre waren die Vikinger zu Gast beim Neuenburger Winzerfest. Die obligaten Märsche wie alte Kameraden oder der Sempacher wurden abgelöst. So fanden Stücke wie «Mercy» von George Duke, «Come together» von den Beatles oder auch «Purple Rain» von Prince ihren festen Platz im Repertoire.

Eine Stärke der Fasnachtsmusik ist ihr Rhythmus. Kein Wunder, hatte es immer Profimusikerinnen und Profimusiker dabei, die über den nicht so professionellen einen guten Soundteppich legten, auf dem sich alle wohlfühlten. Vom ausgedienten Kinderwagen zum Elektromobil Die Elektrifizierung der Guuggenmusig begann 1983. Damit setzte sie einen Meilenstein.

Anfangs wurden die Monitorboxen im ausgedienten Kinderwagen mitgeführt, später wurde ein Milchwagen umgerüstet und heute belegt die Soundanlage ein Elektromobil. Die Vikinger wurden immer grösser, so gab es «Spitzenzeiten» da waren es über 100 Nasen. Teddy Hochstrasser erinnert sich an die legendären Einmärsche in die Stadt: «Morgens um drei Uhr marschierten wir in 6er Reihe die Hirschmattstrasse runter.»

Einen eigentlichen Einzug in die Stadt gibt es längst nicht mehr. Seit Jahren treffen sich die Vikinger am Schmutzigen Donnerstag ab morgens um sieben zum Stelldichein und startet dann gut befrühstückt zur Gassentour. Die Vikinger überzeugen nicht nur musikalisch, sondern begeistern auch optisch. Für die Grende legte zu Beginn Eric Leimgruber Hand an, dann kamen eine kurze Zeit Kreationen von Frasi Müller und seit 1990 zeichnet Heinz «Hene» Meier dafür verantwortlich.

Der Grend ist das gemeinsame Merkmal und ab und an auch die Farben der Kostüme. Diese werden individuell gefertigt, manchmal originell und manchmal origineller. Das ergibt die spezielle kreative Mischung. Eine Auswahl kann übrigens an diesem «Monschter» bewundert werden. Denn eingeladen zum Mitlaufen sind alle aktiven und ehemaligen Vikinger und da kommen einige zusammen. Sie rechnen mit über 100 Nasen.

Hinweis: www.vikinger.ch

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