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Zug

3KlangTage schaffen experimentelle Räume für die Sinne

Nach vierjähriger Pause findet das kleine Festival im Burgbachkeller wieder statt. Diesmal mit einem besonderen kulturellen Schwerpunkt.

Fiktive und reale Räume verschmelzen zu einem neuen, optisch wie akustisch amorphen Gebilde, schmeicheln den Sinnen, irritieren sie vielleicht und fordern sie heraus, das Wahrgenommene einzuordnen. Die sogenannten 3KlangTage beschreiben sich selbst als «Contemporary-Performance-Language-Electroacoustic Festival» und sind immer von neuem ein einziges Experiment mit Bild und Ton – unter Einbezug von Bewegung und Video, Malerei und Skulptur, Klang und Sprache.

Den Gesetzen des Wassers auf der Spur: ein Experiment für Aug und Ohr.
Bild: Bild: PD

Vier Jahre lang war es nun sprichwörtlich still um die 3KlangTage mit Stammbühne im Burgbachkeller. «Zum einen war die Coronapandemie ein Grund für die Pause, zum anderen diente die Auszeit auch dem Sammeln neuer Ideen», erklärt Hildegard Kleeb. 2009 hat die Zuger Künstlerin die 3KlangTage gemeinsam mit Musiker Pelayo Arrizabalaga aus der Taufe gehoben.

Nicht zuletzt sei der anstehenden Durchführung, welche die Zugerin nun weitgehend selbst verantwortet, intensive Netzwerkarbeit vorausgegangen. Von den rund elf Mitwirkenden kommen mehrere aus dem Ausland, einige aus Nahost. Das ist insofern kein Zufall, als die Zugerin die vergangenen Jahre genutzt hat, nebenbei die arabische Sprache zu lernen. Im Rahmen dessen sind Bekanntschaften entstanden, und mit dem vorderen Orient hat sich ein geografischer und somit kultureller Schwerpunkt ergeben.

Das Gesetz des Wassers

Die Zuger 3KlangTage als experimentelles Spielfeld setzen der Kreativität wie seit jeher keine Grenzen. An dieser achten Ausgabe «Patterns Of Light» (Muster des Lichtes) werden beispielsweise die physikalischen Gesetze des Wassers ausgelotet, die Relation von Bewegung und Wellenschlag erforscht und im Zuge dessen performativ und klanglich abgebildet. Dazu wird im Burgbachkeller eine aufwendige Installation aufgebaut.

Hildegard Kleeb, Initiantin.
Bild: Bild: Stefan Kaiser

Weiter werden mit Mikroklängen surreale Landschaften geschaffen, in denen die Ausführenden aufeinandertreffen. Und der Wort-Klang-Wort-Dialog zwischen einem Dichter mit Flucht- und Migrationshintergrund und zwei Musikern nimmt Bezug zu brandaktuellen Themen. Oder wie rezipiert man die persönlichen Wahrnehmungen und in Worte gefassten Beobachtungen einer Frau in den Kaffeehäusern der westjordanischen Stadt Ramallah, wenn sie in Töne umgewandelt werden?

Ferner findet die Oud, eine persische Kurzhalslaute, Einzug in das performative Bouquet der 3KlangTage oder die Suche nach einer Melodie, welche sich in der Form eines abstrakten Filmes manifestiert, im Kontext mit den schicksalsbehafteten Flüchtlingsströmen über das Mittelmeer. Auch hier kommt das Thema Wasser zum Tragen. «Es bildet eine Art Basis für das Festival», merkt Hildegard Kleeb dazu an.

Die einzelnen Performances werden von den Mitwirkenden in unterschiedlichen Besetzungen ausgeführt. «Und diesmal sind mehrere junge Künstlerinnen und Künstler mit dabei, was mich sehr freut», sagt die Initiantin.

«Patterns Of Light», 3KlangTage 2022 im Theater im Burgbachkeller Zug am 28. Oktober (20 Uhr), 29. Oktober (20 Uhr) und 30. Oktober (17 Uhr). Details unter www.3klangtage.ch .

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