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Bergbahnen

Seilbahnen von Charmey neu lanciert

Im Freiburger Tourismusort Charmey soll es doch weiterhin eine Seilbahn und Skilifte geben. Am vergangenen Freitag ist eine neue Seilbahngesellschaft gegründet worden, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Winterbetrieb zu sichern.
Auch im kommenden Winter soll diese Kabine wieder am Moléson vorbei (hinten) in die Höhe führen. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Wie die Leitung des neuen Unternehmens "TéléCharmey" am Mittwoch vor Ort bekanntgab, verfügt dieses über ein Aktienkapital von 900'000 Franken. Neun Aktionäre kommen zu gleichen Teilen dafür auf. Auf einen Zeithorizont von drei Jahren richtet "TéléCharmey" vorerst ihre Tätigkeit aus.

Für diese Zeit reichten die vorhandenen Mittel, hiess es. Dann werde man sehen, ob die Gesellschaft überlebensfähig sei, mit Hilfe des Kantons weiterentwickelt oder aber aufgegeben werden müsse.

Piller-Firma unter den Aktionären

Zu den Aktionärinnen gehört eine Firma des Freiburger Geschäftsmanns und Anwalts Damien Piller, gegen den die Migros wegen des Vorwurfs der ungetreuen Geschäftsführung eine Strafanzeige eingereicht hat. Piller ist Verwaltungsratspräsident der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg.

Ebenfalls Aktien besitzt die Waadtländer Baufirma Orllati, das Hôtel Cailler in Charmey und der lokale Bäderbetrieb. Die neue Gesellschaft will die Anlagen an 280 Tagen pro Jahr öffnen. Sie strebt eine Unterstützung durch die Standortgemeinde Val-de-Charmey an.

Im März Bilanz deponiert

Im vergangenen März hatte die Vorgängergesellschaft überschuldet ihre Bilanz deponiert. Sie steckte seit 2012 in finanziellen Schwierigkeiten. Die Bilanz wurde deponiert, nachdem vier Bürger von Val-de-Charmey einen Rekurs gegen einen Gemeindeversammlungsentscheid eingereicht hatten.

Mitte Januar hatten die Bürger dieser Gemeinde eine Finanzhilfe an die Seilbahnen von 250'000 Franken beschlossen. Wegen der Beschwerde war diese Finanzspritze blockiert.

Tief gelegen

Mitte März machte der Gemeindepräsident von Val-de-Charmey vor den Medien auch den Klimawandel für die Probleme der lokalen Bergbahnen verantwortlich. Deren Talstation befindet sich auf knapp 900 Metern über Meer.

"Wir haben heute im Schnitt noch 50 Tage, an denen die Bahnen im Winter geöffnet sind. Dies im Vergleich zu 95 bis 100 Tagen in den 1960er-Jahren", sagte damals Gemeindepräsident Yves Page. (sda)