notifications
Fussball

Zoff mit Trainer Raphael Wicky? Starstürmer Jean-Pierre Nsame motzt über seine Rolle bei YB

Die Young Boys verabschieden sich als souveräner Leader, aber auch mit Misstönen in die Winterpause. Der FC Zürich steckt in einer Resultatkrise und der englische Fussball erlebt einen Schockmoment. Unsere Beobachtungen von diesem Fussball-Wochenende.
Das Verhältnis zwischen Jean-Pierre Nsame und seinem Trainer Raphael Wicky scheint derzeit etwas gestört.
Bild: Keystone

Sie spielen auch nächstes Jahr europäisch. Sie verabschieden sich mit fünf Punkten Vorsprung als Leader in die Winterpause. Trotzdem herrscht nicht nur Freude bei den Young Boys.

YB-Topskorer Nsame mosert über seine Rolle

Fünfmal feierte er in Bern den Meistertitel. Er ist amtierender Torschützenkönig, führt das Ranking auch aktuell wieder an und ihm fehlen nur noch zwei Tore, um den Super-League-Rekord von Marco Streller (111 Treffer) zu egalisieren. Die Rede ist von Jean-Pierre Nsame.

Doch nach dem 3:1 gegen Stade Lausanne-Ouchy hat der 30-Jährige einen dicken Hals. Einmal mehr beginnt er nur auf der Ersatzbank. Es ist wohl das eine Mal zu viel für ihn. In der Super League kommt er in dieser Saison nur auf 56 Minuten pro Spiel. Und das, obwohl Konkurrent Cedric Itten seit einigen Wochen verletzungsbedingt ausfällt.

Und so passiert, was man bisher von Nsame nicht gewohnt war: Er beklagt sich öffentlich über seine Rolle. «Ich freue mich über den Sieg, aber ich bin auch wütend», wird er in der welschen Zeitung «Le Matin» zitiert und ergänzt: «Welcher Spieler in Europa oder anderswo, der so viel für seinen Verein getan hat und sich so fit fühlt wie ich, wäre mit dieser Situation einverstanden? Denn ja, ich bin wirklich in Form.» Da gibt es wohl noch Gesprächsbedarf zwischen Nsame und seinem Trainer Raphael Wicky.

Sauer wegen zu wenig Einsatzzeit: Jean Pierre Nsame wird beim 3:1 gegen Stade Lausanne-Ouchy  in der 64. Minute eingewechselt.
Bild: Keystone

Denn sie wissen nicht, was sie tun im Waadtland

Kann man ja mal machen: Den Trainer nach vier Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen entlassen. Aber doch nicht in Yverdon. Eben erst aufgestiegen, feuern die Waadtländer Marco Schällibaum, obwohl dieser mit seiner Equipe die Super League entzückt.

Yverdon-Trainer Alessandro Mangiarratti.
Bild: Claudio Thoma / freshfocus

Als Nachfolger wird Alessandro Mangiarratti vorgestellt. Dieser holt er aus sechs Partien nur einen Sieg und zwei Remis. Das ergibt einen Punkteschnitt von 0,82 pro Spiel. Vorgänger Schällibaum kam auf beachtliche 1,33.

Ricardo Dionisio, Trainer bei Stade Lausanne-Ouchy.
Bild: Laurent Gillieron / KEYSTONE

Noch eklatanter ist der Unterschied bei Stade Lausanne-Ouchy (SLO). Aufstiegsheld Anthony Braizat kam auf einen Punkteschnitt von 0,77, ehe man ihn nach 13 Partien entliess. Seither herrscht absolute Tristesse bei SLO. Unter dem Portugiesen Ricardo Dionisio, resultiert lediglich ein Remis aus fünf Spielen. Macht 0,2 Punkte pro Spiel. Kurz: Bei Yverdon und Lausanne-Ouchy ist der sportliche Abwärtstrend hausgemacht.

«Ein dummer vierter Platz ist sensationell»

Es gab eine Phase, in der mache den FC Zürich zum Meisterkandidaten erklärten. Verständlich, weil die Zürcher nach dem 15. Spieltag die Tabelle anführten. Aber die These vom Titelgewinn hatte eben auch etwas abenteuerliches, weil diesem FCZ für den Coup etwas an spielerischer Qualität fehlt.

FCZ-Torhüter Yanick Brecher spricht trotz zuletzt drei sieglosen Spielen von einer sensationellen Vorrunde. 
Bild: Walter Bieri / KEYSTONE

Der FCZ verabschiedet sich nun mit drei sieglosen Partien in die Winterpause. Der Kontakt zu Leader YB ist abgebrochen. Und so spricht Torhüter Yanick Brecher nach dem 0:1 in St. Gallen von einem «dummen vierten Platz». Findet aber, dass «es eine sensationelle Vorrunde für uns ist, weil wir die Erwartungen vieler übertroffen haben». Womit Brecher recht hat.

Aber sieht das sein Trainer Bo Henriksen auch so? Vor dem letzten Spiel des Jahres sagte er, die Meisterschaft gewinnen zu wollen. Nur wo? In Zürich wird das kaum etwas. Doch wir wissen: Der Vertrag des Dänen läuft Ende Saison aus.

Der Schockmoment in der Premier League

Es läuft die 59. Minute, als Tom Lockyer, Captain von Aufsteiger Luton Town, beim Auswärtsspiel gegen Bournemouth abseits des Spielgeschehens kollabiert. Wir sehen weinende Spieler und Zuschauer, während Ärzte um das Leben des walisischen Nationalspieler kämpfen.

Lutons Captain Tom Lockyer kollabiert am Samstag in der zweiten Halbzeit des Premier-League-Spiels in Bournemouth. 
Bild: Steven Paston / AP

Erinnerungen an den Dänen Christian Eriksen kommen hoch, der an der EM auf dem Platz reanimiert werden musste. Später, nachdem die Partie in Bournemouth abgebrochen wird, erfahren wir: Lockyer hat einen Herzstillstand erlitten. Wenig später gibt der Klub leichte Entwarnung: Lockyer sei ansprechbar und in einem stabilen Zustand.

Erst im vergangenen Mai war Lockyer im Play-off-Final um den Aufstieg in die Premier League auf dem Platz zusammengebrochen. Der 29-Jährige musste am Herzen operiert werden. Er leide an Vorhofflimmern, teilte er später mit. Einer Krankheit, die einen unregelmässigen und abnormal schnellen Herzschlag verursacht. Dass Lockyer noch mal auf den Platz zurückkehren wird, scheint derzeit unrealistisch.

Kommentare (0)