notifications
Allgemeines

Zeit für WM-Klassiker, Dokus und Talks

Höhepunkte der WM-Geschichte. Klassiker aus der NBA. Hintergrund und Gesprächsrunden. Auch wenn der Live-Sport in der Corona-Krise zum Erliegen gekommen ist, gibt es für Fans ein Alternativprogramm.
"Das Projekt Davos - Aufbruch und Stillstand": Der Bezahlsender MySports blickte beim HCD hinter die Kulissen und zeigt die Doku am Samstag, 28. März
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Coronavirus-Krise bedeutet für alle Fans auch Sport-Entzug. Keine Bundesliga, keine Champions League, keine Eishockey-Playoffs, keine Tennisturniere, keine Formel 1. Auch wenn es in Zeiten der Pandemie viel Wichtigeres gibt - zumindest für ein wenig Ablenkung ist für Zuschauer auf dem heimischen Sofa gesorgt, selbst wenn es so gut wie keine Livebilder mehr gibt. Ein Streifzug durch die Highlights der Fernsehsender, Pay-TV-Kanäle, Streamingdienstleister und anderer Anbieter - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

HISTORISCHES IN KOMPLETTER LÄNGE:

Im Zuge des Sport-Shutdowns öffnen auch Verbände ihre Archive. Der Weltverband FIFA will ab Samstag auf der Internetseite "fifa.com" und seinem YouTube-Kanal Klassiker aus der WM-Geschichte präsentieren. Versprochen werden vollständige Aufzeichnungen "von mehr als 30 unvergesslichen Spielen".

Die nordamerikanischen Profiligen NBA und NFL setzen ebenfalls auf komplette alte Spiele. Basketball-Fans können nach Registrierung 30 Tage lang kostenlos den League Pass nutzen und sowohl NBA-Spiele der unterbrochenen Saison als auch Klassiker von Michael Jordan & Co. sehen. In der American-Football-Liga NFL haben Anhänger ausserhalb der USA bis zum 31. Juli unentgeltlichen Zugriff auf die vergangene Saison.

Am kommenden Montag zeigt MySports das von den Zuschauern via Social Media erkorene Highlight-Spiel der Qualifikation in der Schweizer National League im Eishockey. Weitere Top-Spiele werden daraufhin während der ganzen Woche nochmals ausgestrahlt.

Eurosport präsentiert im laufenden Programm unter anderem Höhepunkte der Grand-Slam-Turniere 2019 im Tennis und Radsport.

DOKUMENTATIONEN:

Am kommenden Samstag dokumentiert MySports unter dem Titel "Das Projekt Davos – Aufbruch und Stillstand" die erste National-League-Saison des Rekordmeisters HC Davos nach dem Ende der Ära von Arno Del Curto. Die umfassende Aufarbeitung zeigt die Stars und ihre Taktgeber in diversen Extremsituationen, bis hin zum Moment des Shutdowns in der Hockeymeisterschaft. Das rund 80-minütige Highlight entspringt der Feder von Autor Martin Masafret und wurde durch MySports-Journalist Sven Schoch produziert.

Auch Teleclub setzt auf Dokumentationen. Täglich stehen eine oder mehrere im Programm: Vom olympischen Eishockeywunder der USA 1980 gegen die Sowjetunion über die Tourist Trophy für Motorräder bis zu Muhammad Ali. Daneben gibt es auch Sport-Spielfilme wie das Drama "Foxcatcher" über ein amerikanisches Ringer-Programm.

Der kostenpflichtige Video-Streamingdienst Netflix ist bekannt für Kinofilme, hat aber auch Sportdokus im Angebot. In der sehenswerten dreiteiligen Miniserie "Der Mörder in Aaron Hernandez" geht es um den Weg des gleichnamigen früheren Football-Profi vom umjubelten Passempfänger zum verurteilten Mörder. In 20 Episoden bietet die Serie "Formula 1 Drive to Survive" Hochglanz-Einblicke mit reichlich Pathos in die vergangene Saison der Motorsport-Königsklasse.

Abonnenten von DAZN können beispielsweise in "Showtime.Lakers.Hollywood!" die erste Saison von Basketball-Nationalspieler Moritz Wagner in der NBA nachvollziehen. In "Being Mario Götze" porträtiert Regisseur Aljoscha Pause den Torschützen des Finals der WM 2014.

Die ARD wiederholt am Sonntag ihr Porträt von Fussball-Schiedsrichter Deniz Aytekin "Karten, Pfiffe, fette Bässe".

TALKS:

Wenn auch kein Fussball mehr gespielt wird, wird immer noch drüber gesprochen. Nach der 1000. Auflage am vergangenen Sonntag setzt Sport1 auch in der spielfreien Zeit weiter auf den Doppelpass. Am Sonntag sind unter anderen DFB-Vizepräsident Rainer Koch und Hannover 96-Geschäftsführer Martin Kind dabei.

Auf Teleclub ist der Live-Talk am Sonntag (17:00 Uhr und Wiederholungen) weiter im Programm. Logisches Thema: "Coronavirus: was heisst die Pause für den Spitzensport?"

SPORT-SENDUNGEN:

Die öffentlich-rechtlichen Sender setzen ebenfalls weiter auf ihre sportlichen Institutionen. Im ZDF-"Sportstudio" waren diesen Samstag unter anderem Mainz-Sportvorstand Rouven Schröder und Radprofi Maximilian Schachmann zu Gast. Zudem gibt es die "Sportreportage" am Sonntag mit einem Schwerpunkt zum Coronavirus. Die ARD-"Sportschau" wurde am Samstag in gekürzter Version ausgestrahlt, am 4. April gibt es das Feature "Gold in Tokio – Das Erfolgsgeheimnis der deutschen Kanuten".

Da beim Pay-TV-Sender Sky fast alle Live-Sportübertragungen ausfallen, macht das Unternehmen seinen Kunden das Unterhaltungs-Angebot mit Filmen und Serien zugänglich. Der frei zu empfangende 24-Stunden-Sportnachrichtensender Sky Sport News HD läuft wie bisher. Seit Samstagmorgen sind auf Sky zudem Highlights aus der Bundesliga-Historie und Zusammenfassungen spektakulärer Spiele wie dem 4:3 von Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern aus dem März 1991 zu sehen. Mit dieser Partie begann das damalige Premiere seine regelmässigen Live-Übertragungen aus der Bundesliga.

LIVE:

Wie das gesellschaftliche Leben ist auch der Sport fast komplett zum Erliegen gekommen. Wer gar nicht ohne Live-Fussball auskommen kann, wird dennoch fündig - zum Beispiel in Australien wird noch gespielt. Die Bezahlanbieter Sportdigital und DAZN zeigen die A-League mit Spielen zur europäischen Frühstückszeit. (sda/dpa)

Kommentare (0)