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Handball

WM-Traum geplatzt: Schweizer Handballerinnen gegen Tschechien chancenlos 

Die Schweizer Handball-Nati der Frauen verpasst die erstmalige Qualifikation für eine Weltmeisterschaft. Im Playoff-Rückspiel setzt es gegen Tschechien eine 27:36-Klatsche ab.

Die Schweizerinnen finden nur selten Mittel, um die tschechische Abwehr in Bedrängnis zu bringen. (Archiv)
Bild: freshfocus

Voller Zuversicht, Tatendrang und Selbstbewusstsein nahmen die Schweizer Handballerinnen die Reise zum WM-Playoff-Rückspiel ins tschechische Brünn unter die Räder. Die Chance: historisch. Die Frauen-Nati wollte erstmals die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft sicherstellen. Doch diese findet zum Ende dieses Jahres ohne Schweizer Beteiligung statt. Die Partie gegen die favorisierten Tschechinnen endet ernüchternd und mit einer klaren 27:36-Pleite.

Dabei war die Ausgangslage verheissungsvoll. Im Hinspiel am Ostersamstag stellte man bei der knappen 31:32-Niederlage in der Basler St. Jakobshalle einen Publikumsrekord auf. Angetrieben von 3124 Anhängern wuchs die Erkenntnis, dass man diesen Top-Gegnerinnen Paroli bieten, ja gar bezwingen konnte.

Tschechinnen geben den Tarif durch

Doch vom Schwung, vom getankten Mut blieb am Dienstagabend in der Starez Arena Vodova nur wenig übrig. Bereits früh zog das Heimteam mit 9-4 davon. Trainer Martin Albertsen versuchte nach etwas mehr als 13 Minuten dem holprigen Start mit einem Time-out entgegenzuwirken. Doch auch die offensivere Verteidigungslinie brachte nicht den gewünschten Erfolg. Weil seine Spielerinnen zudem die Durchschlagskraft und Präzision in der Offensive vermissen liessen, ging Tschechien mit einem Polster von 17:10 in die Kabine.

«Die Tschechinnen haben von Beginn weg den Tarif durchgegeben. Mit ihrer wuchtigen Abwehrarbeit hatten wir etwas Mühe, haben uns etwas einschüchtern lassen und einen Schritt rückwärts gemacht. Da hätten wir deutlich härter zur Sache gehen müssen», resümierte Coach Albertsen nach der Partie. Seine Equipe, die mit einem Durchschnittsalter von etwas über 21 Jahren angetreten war, habe letztlich viel Lehrgeld bezahlen müssen.

Teilnahme via Wildcard?

Im zweiten Durchgang liess die Nati nichts unversucht, nahm die Torhüterin raus, versuchte im Angriffsspiel mit einer Frau mehr auf der Platte Lücken zu schaffen. Doch immer wieder stellte sich das aggressiv verteidigende Heimteam in den Weg, verbuchte einfache Treffer ins verwaiste Tor, setzte zum Schaulaufen an. So auch die neunfache Torschützin Marketa Jerabkova, die nicht zu stoppen war.

Auch die beste Schweizer Skorerin, Kerstin Kündig, konnte mit ihren sechs Treffern, nichts mehr am eindeutigen Resultat ändern. Zum Ende der Partie fanden gerade Mal 54 Prozent aller Schweizer Schussversuche den Weg ins gegnerische Gehäuse. Zu wenig, um die Osteuropäerinnen zu ärgern. Zu wenig für eine WM-Qualifikation. Zum dritten Mal in Serie scheitern die Schweizerinnen in einer WM-Barrage. Ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer bleibt: Im Sommer werden zwei der Teilnehmer der Endrunde via Wildcard bestimmt.

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