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Tennis

Weshalb Roger Federers Ex-Trainer Ivan Ljubicic in einem abgelegenen Paradies eine Tennisakademie betreibt

Auf der kroatischen Adria-Insel Mali Losinj betreibt der frühere Weltklasse-Spieler und spätere Trainer von Roger Federer, Ivan Ljubicic, eine Tennisakademie. Weshalb gerade dort? Ein Besuch.

Mehr als Gründer und Namensgeber: Ivan Ljubicic in seiner Akademie.
Bild: Bild: Ljubicic Tennis Academy

Kristallklar glitzert das Wasser, ziegelrot leuchten die 9 Sandplätze, die im Schatten der für die Insel typischen Kiefern liegen. Das Ploppen der Tennisbälle misch sich unter das Zirpen der Grillen, auf den Plätzen wird geschwitzt, gestöhnt, gejubelt. Hier, auf der kroatischen Adriainsel Losinj hat Ende 2021 die «Ljubicic Tennis Academy» ihre Tore geöffnet.

Inzwischen veredelt ein gedeckter Hartplatz die Anlage. Sie ist in Terrassen angelegt, kein Platz grenzt direkt an einen anderen. Das ist einerseits der Topografie geschuldet, aber auch, um unerwünschte Ablenkung vom Nebenplatz zu verhindern.

Idyllisch gelegen sind die terrassierten Plätze.
Bild: Bild: Ljubicic Tennis Academy

Für den Gründer und Namensgeber Ivan Ljubicic ist diese Akademie eine Herzensangelegenheit. Der 43-Jährige weiss, was es braucht, um im Tennis Erfolg zu haben. Der Kroate war einst die Nummer 3 der Welt, gewann 10 Turniere, stand bei den French Open in den Viertelfinals, besiegte während seiner Karriere Roger Federer, dessen Trainerteam er danach während über sechs Jahren bis zu dessen Rücktritt im letzten September angehörte.

Andere Philosophie als Djokovic und Nadal

Novak Djokovic betreibt eine grosse Akademie in Belgrad, Rafael Nadal in Mallorca. Ivan Ljubicic verfolgt aber eine andere Strategie als seine noch aktiven Ex-Konkurrenten. Klein aber fein, das ist sein Motto. Ljubicic sieht sich nicht nur als prominenter Namensgeber, sondern zeigt Präsenz. Er kennt alle Juniorinnen und Junioren persönlich, ihre Eltern, ihr Umfeld, dreht regelmässig Runden, beobachtet konzentriert und gibt dann Tipps.

Das ist seine Philosophie. Mitte Juli 2022 sagt er bei einem Besuch: «Nicht alle Talente werden es an die Spitze schaffen. Mir ist wichtig, dass die Kinder Werte vermittelt bekommen, die ihnen im Leben weiterhelfen.»

Nach dem Training lockt eine Abkühlung im Meer oder im Pool.
Bild: Bild: zvg

Ljubicic führt auch Elterngespräche

Dass das bei ihm nicht nur Phrasen sind, beweist Ljubicic mit der Wahl des Standorts für seine Akademie. Denn Losinj ist eine kleine Insel, die über keine direkte Flugverbindung verfügt. Wer hier trainieren will, tut dies nicht nur für ein Wochenende, sondern im Idealfall für eine Woche oder mehr. Partymeile? Nachtleben? Das alles gibt es auf dieser malerischen Insel, die sich dem Gesundheitstourismus verschrieben hat, nicht. Das Motto der «Ljubicic Tennis Academy» lautet: In der Ruhe liegt die Kraft.

Ljubicic sagt: «Ich will lieber 50 Kinder statt 200. Ich will ihnen gerecht werden, ihren Weg verfolgen. Mir und meinem Charakter entspricht es, auf absolute Spitzenklasse zu setzen.» Und weil keiner diese glaubwürdiger verkörpert als er, ist sich der Kroate auch nicht zu schade, Elterngespräche zu führen, wenn er mit einer Entwicklung nicht zufrieden ist.

Während Jahren gehörte Ivan Ljubicic dem Trainerstab von Roger Federer an.
Bild: Bild: Frey/TPN/Getty Images Europe

Die hohen Ansprüche bauen auch Hürden auf. Das Trainerteam ist nicht gross genug, damit die Talente immer zu Turnieren im Ausland begleitet werden können. Das zu ändern, steht weit oben auf der Prioritätenliste. Ljubicic sagt: «Ich möchte gerne noch mehr internationales Wissen auf die Insel bringen. Es ist nicht einfach, gute Leute davon zu überzeugen, hier zu leben und viel zu reisen. Und: Ich bin wählerisch und habe sehr hohe Ansprüche.» Der Fokus liege derzeit auf dem Training auf Losinj.

Dort fehlt es an nichts, die Infrastruktur ist – ganz dem Anspruch Ljubicics entsprechend – in jeglicher Hinsicht erstklassig. Im 4-Sterne Punta Vitality Hotel, in dem neben den angrenzenden Apartments Talente und Familien untergebracht sind, stehen Fitness- und Trainingsräumlichkeiten nach höchstem Standard zur Verfügung. Physiotherapeuten und Sportmediziner kümmern sich um die Athletinnen und ermöglichen Leistungsdiagnostik, die zur Trainingssteuerung herangezogen werden kann.

Ivan Ljubicic sagt: «Wir wollen für alle hier eine Umgebung schaffen, die ideal für die Entwicklung des Handwerks ist. Unser Ziel ist es, das beste Tennisleistungszentrum der Welt zu werden.» Genutzt haben diese Infrastruktur auch schon zahlreiche gestandene Profis: Der Kroate Marin Cilic, der US-Open-Sieger von 2016 zum Beispiel, dessen Trainer aus Losinj stammt. Oder Donna Vekic, auch sie Kroatin.

Obwohl er einen kleinen Teil seiner Jugend in der Hafenstadt Rijeka verbracht hat, von der aus Losinj erreichbar ist, kam Ljubicic vor zwei Jahren im Rahmen einer Bootstour erstmals auf die Insel – und dort mit dem Schweizer Hotelier und Geschäftsführer der Losinj Hotels & Villas, Peter Schoch, ins Gespräch und ins Geschäft.

Die Tennisschule ist eingebettet in die topmoderne Hotelinfrastruktur, in die in den vergangenen Jahren massiv investiert worden ist. Neben den Synergien teilen die Hotelgruppe und die Akademie gemeinsame Werte, für die beide stehen wollen: Spitzenklasse, Fokus auf das Wesentliche.

Wohin das führen kann, zeigt das Beispiel von Ivan Ljubicic selbst am besten auf: An die Weltspitze.

Diese Reise wurde ermöglicht durch Losinj Hotels und Villas.

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