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Ski alpin

Weltcup-Riesenslalom Männer Kranjska Gora II

Es ist vollbracht. Marco Odermatt steht nach dem 3. Rang im zweiten Riesenslalom in Kranjska Gora in Slowenien als erster Schweizer seit zwölf Jahren als Gesamtweltcup-Sieger fest.

Die penibel Korrekten werden Wert auf den Hinweis legen, dass beim Saisonabschluss in dieser Woche in Courchevel und Méribel im Maximum noch 400 Punkte zu holen sind, Odermatts Vorsprung aber lediglich 329 Punkte beträgt.

Odermatt trotzdem schon zum Gewinner der grossen Kristallkugel auszurufen, ist kein grosses Wagnis. Die Wahrscheinlichkeit, dass sein erster Verfolger in der Gesamtwertung, Aleksander Kilde, diese 329 Punkte in den kommenden Tagen wettmacht, tendiert gegen null. Das Szenario, dass der Norweger Odermatt noch abfangen könnte, existiert bestenfalls in dunkelgrauer Theorie, umso mehr nicht davon ausgegangen werden kann, dass Odermatt bei seinen drei Starts ohne einen einzigen Punkt bleiben wird.

Kilde noch ohne Weltcup-Slalom

Das sieht selbst Odermatt so. "Auch wenn Alex (Kilde) beim Final dreimal (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Red.) gewinnen sollte, glaube ich nicht, dass er auch noch im Slalom Punkte holen wird." Der Norweger hat zum einen im Weltcup noch keinen einzigen Slalom, und zum anderen seit Januar letzten Jahres, wenige Tage vor seinem im Training auf der Reiteralm erlittenen Kreuzbandriss, letztmals einen Riesenslalom bestritten.

Odermatt tritt als Gesamtweltcup-Sieger die Nachfolge des Franzosen Alexis Pinturault an. Er ist der erste Schweizer seit Carlo Janka, der die wichtigste Trophäe im alpinen Ski-Weltcup gewinnt. Der vor kurzem zurückgetretene Bündner hatte vor zwölf Jahren einen ähnlich erfolgreichen Winter erlebt. Neben der grossen Kristallkugel hatte auch er sich olympisches Gold im Riesenslalom gesichert.

Rang 3 nach Führung

In Kranjska Gora reihte sich Odermatt am Sonntag im Schlussklassement nach Bestzeit im ersten Lauf hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen, der schon am Samstag gewonnen hatte, und dem Österreicher Stefan Brennsteiner ein. Odermatt setzte damit seine imposante Serie fort: In den bisherigen sieben Weltcup-Riesenslaloms klassierte er sich stets unter den ersten drei - viermal als Erster, zweimal als Zweiter und einmal als Dritter. Dazu kommt der Sieg bei den Olympischen Spielen in Peking.

Für Kristoffersen ist es das zweite Double in diesem Winter. Ende Februar hatte er innert 24 Stunden schon die beiden Slaloms in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Brennsteiner war so gut klassiert wie noch nie im Weltcup. Der von Verletzungen mehrmals zurückgeworfene Salzburger, in dessen Krankenakte unter anderem vier Kreuzbandrisse aufgeführt sind, hatte bisher zwei 3. Ränge als Bestwerte ausgewiesen.

Zweitbester Schweizer war Gino Caviezel. Der Bündner realisierte mit dem 6. Platz sein drittbestes Ergebnis in einem Weltcup-Riesenslalom überhaupt. Loïc Meillard glückte am Nachmittag noch der Sprung unter die ersten zehn. Der Romand, der tags zuvor mit Bestzeit vom 18. in den 4. Rang vorgestossen war, verbesserte sich um zwei Positionen auf den 9. Platz.

Justin Murisier dagegen fand sich nach dem Rückfall um sechs Plätze im 14. Rang wieder. Thomas Tumler, der fünfte Schweizer Finalist, sicherte sich dank dem 22. Rang zum zweiten Mal in diesem Winter Weltcup-Punkte im Riesenslalom. (sda)

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