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Formel 1

Verstappens Serie reisst in Singapur - Feuerwerk für Sainz und Ferrari

Carlos Sainz im Ferrari gewinnt zum zweiten Mal in seiner Karriere nach Silverstone im Juli 2022 einen Formel-1-Grand-Prix. Der 29-jährige Spanier beendet damit die Rekordserien von Red Bull (15 Siege hintereinander) und Max Verstappen (10 Siege). Alfa-Romeo-Sauber bleibt ohne Punkte.
Carlos Sainz ist der strahlende Sieger beim Nacht-GP von Singapur.
Bild: Vincent Thian / AP

Ein ratloser Max Verstappen stürzt ab, und Carlos Sainz befreit die Formel 1: Red Bulls grosse Siegesserie ist in Singapur mit einer deutlichen Niederlage zu Ende gegangen, der Traum von der perfekten Saison ist dahin - und die Königsklasse hat endlich wieder einen anderen Gewinner: Sainz schenkte Ferrari den Triumph beim Nachtrennen, erstmals in diesem Jahr sitzt der Sieger nicht im Red Bull.

Und der Weltmeister-Rennstall war meilenweit vom Treppchen entfernt. Nach zuletzt zehn Siegen in Serie rollte Verstappen als Fünfter ins Ziel, Teamkollege Sergio Perez wurde bloss Achter - nur ein paar WM-Pünktchen also für das Team, das die Formel 1 seit Jahresbeginn im Schwitzkasten hatte.

Pole-Setter Sainz holte den ersten Ferrari-Sieg seit Juli 2022, Lando Norris feierte im McLaren den zweiten Platz vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Verstappen und Perez indes kämpften mit dem herumrutschenden Red Bull, der sonst auf jeder Strecke so gut funktioniert. «Es ist, als würde ich auf Eis fahren», funkte Verstappen zwischendurch an die Box.

Ferrari mit Sainz und Teamkollege Charles Leclerc legte einen starken Auftritt hin.
Bild: Tom White / EPA

Auf den Titelkampf hat das alles keine grossen Auswirkungen, Verstappen führt nach wie vor mit grossem Vorsprung auf Perez. Nicht beim Rennen am kommenden Sonntag in Japan, wohl aber beim darauffolgenden Grand Prix in Katar (8. Oktober) könnte der Niederländer seinen dritten Titel in Serie perfekt machen.

Geringe Abstände an der Spitze

Von Rang elf machte Verstappen die ersten Positionen recht früh gut, nach sechs Runden war er Achter. Ganz vorne hatte sich ebenfalls gleich am Start etwas getan. Charles Leclerc, auf den weichen Reifen im Vorteil, zog vor der ersten Kurve an George Russell im Mercedes vorbei, Ferrari absolvierte die ersten Runden mit einer Doppelführung. Sainz vor Leclerc, dahinter Russell, Norris und Hamilton.

Es passierte nun wenig, die Piloten hielten Sicherheitsabstand, grössere Lücken entstanden aber kaum. Es war auch ein Pokerspiel mit Blick auf eine mögliche Safety-Car-Phase - und die kam dann auch schon nach 20 Runden. Logan Sargeant rauschte mit seinem Williams in die Bande und hinterließ auf dem Weg in die Box zahlreiche Trümmerteile, das Safety Car rückte aus.

Ungewohntes Bild: Verstappen (links) kann in Singapur nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Bild: Tom White / EPA

Fast alle Piloten legten ihren ersten Reifenwechsel ein, Red Bull verzichtete: Beide waren auf den lange haltbaren harten Reifen unterwegs. Dieses Manöver spülte Verstappen und Perez auf die Ränge zwei und vier nach vorne - nach dem Restart waren beide aber chancenlos. Russell, Norris, Hamilton und Leclerc gingen in kurzer Folge an Verstappen vorbei, in der gesamten Saison war Verstappen zuvor nur ein einziges Mal auf der Strecke überholt worden.

Verstappen war nur noch Sechster - und hatte noch nicht gestoppt. Vorne waren die Abstände weiterhin gering, alle Podestkandidaten waren aber äusserst bedacht darauf, keinen weiteren Stopp zu benötigen und schonten ihre Reifen. Erst in der Schlussphase liessen sie die Zurückhaltung fallen, dicht an dicht rasten die Top vier durch die letzten Runden - und Russell schmiss mit einem späten Crash den Podestplatz weg.

Keine Rolle spielten in diesem Rennen die Alfa-Romeo-Fahrer. Der Chinese Quanyu Zhou kam auf den 12. Platz; Valtteri Bottas schied nach 51 Runden aus. (sda/SID)

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