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Formel 1

Verstappen-Tanz und Alonso-Manöver beim PS-Karneval in Brasilien – Schweizer Alfa-Romeo-Team scheidet aus

Max Verstappen baut seinen Rekord aus. In Brasilien räumt er wieder richtig ab. Auch beim Formel-1-Sprint war er nicht zu schlagen. Stress gibt es bei Mercedes.
Max Verstappen feiert einen weiteren Sieg.
Bild: Bild: Marcelo Chello/AP

Max Verstappen hat beim Formel-1-Karneval von São Paulo seinen beeindruckenden Siegrekord in dieser Saison ausgebaut. Der 26 Jahre alte Niederländer behauptete sich am Sonntag wie bei seinem bis dato einzigen Brasilien-Sieg 2019 von der Pole Position aus und zeigte in einem nur anfangs dramatischen Rennen einmal mehr eine weltmeisterlich-souveräne Leistung.

Zweiter hinter Verstappen wurde Lando Norris im McLaren - genau in dieser Reihenfolge waren die beiden gut miteinander befreundeten Rivalen auch rund 24 Stunden vorher beim Sprint ins Ziel gekommen. Dritter wurde Fernando Alonso im Aston Martin in einem packenden finalen Zweikampf mit Sergio Pérez im zweiten Red Bull.

Der Mexikaner polierte damit nicht nur sein zuletzt häufig lädiertes Selbstvertrauen vor allem nach dem ganz frühen Ausfall durch einen Unfall beim Heimrennen vor einer Woche auf. Im zweiten Red Bull vergrösserte er den Vorsprung im WM-Klassement auf den schwächelnden Rekordweltmeister Lewis Hamilton (8.) im Mercedes auf 32 Punkte.

Zwischen Samba-Rhythmen und Karnevalsstimmung

Samba-Rhythmen und Karnevalsstimmung herrschte in der Startaufstellung. Aber noch bevor es richtig losging, war es für Charles Leclerc wieder vorbei. Startplatz zwei hatte er sich in der Wetter-Chaos-Qualifikation am Freitag hinter Verstappen gesichert, in der Aufwärmrunde rutschte der Monegasse mit seinem Ferrari aber von der Piste und krachte in die Streckenbegrenzung.

Charles Leclerc skrachte bereits in der Aufwärmrunde den Ferrari in die Streckenbegrenzung.
Bild: Bild: Isaac Fontana/EPA

«Warum habe ich immer so ein Pech?», funkte er verzweifelt an die Box. Ein Defekt am Ferrari war schuld. Das Lenkrad habe nicht mehr reagiert, es habe auch Probleme mit dem Motor gegeben, sagte Leclerc, dessen Platz in der ersten Reihe blieb frei, als die Roten Ampeln ausgingen.

Das bot Raum für Attacken. Verstappen kam problemlos weg, weiter dahinter wurde es eng, zu eng. Ein Reifen flog durch die Luft, für Kevin Magnussen im Haas und Alexander Albon im Williams kam nach ihrem Unfall das schnelle Aus in Kurve eins. Und zu viel Autoteile auf der Strecke sorgten für Rote Flaggen, sprich eine Unterbrechung.

Alexander Albon hatte ebenfalls einen Unfall.
Bild: Bild: Andre Penner/AP

Nach knapp 20 Minuten ging alles wieder von vorn los. Verstappen verteidigte seinen ersten Platz. Norris, der Sechster in der Qualifikation geworden war, versuchte es danach noch einmal: Der Konter von Verstappen war allerdings deutlich. Er fuhr binnen weniger Kilometer einen Vorsprung heraus, den er noch weiter ausbaute.

Vorzeitig zurück in die Garage

Die Hoffnungen beim deutschen Werksteam Mercedes, wie vor einem Jahr wenigstens ein Rennen der Saison zu gewinnen und das in Brasilien, schwanden schon nach massiven Reifenproblemen im Sprint. Im Hauptrennen über 71 Runden reagierte dann auch noch Vorjahressieger George Russell wenig verständnisvoll auf die Teamstrategie - er hing hinter Rekordweltmeister Hamilton fest, der als Ehrenbürger des grössten südamerikanischen Landes mit riesiger Brasilien-Flagge auf der Fahrerparade-Runde mehr Grund zur Freude als im Rennen hatte.

Russell, der mehrfach über Funk geschimpft hatte, bekam rund zwölf Runden vor Schluss die Ansage, den Wagen vorzeitig zurück in die Garage zu steuern. Hamilton dümpelte als Achter ins Ziel. Wieder ein Rückschlag für die Silberpfeile, die in der Konstrukteurswertung hinter dem alten und neuen Champion Red Bull um den Vizerang und viel Geld gegen Ferrari kämpfen.

Schlechter Tag für Schweizer-Alfa-Romeo-Team

Während Alonso seinen Podiumsplatz zunächst mit all seiner Routine gegen Pérez verteidigte und nach dessen finaler Attacke Rang drei spektakulär zurückeroberte, machte Verstappen ganz vorn das, was er in mittlerweile 17 von 20 Rennen in diesem Jahr machte. Auch nach dem neuerlichen Reifenwechsel hatte sich an der Rangfolge auf den ersten beiden Plätzen nichts geändert. Verstappen fuhr mit deutlichem Vorsprung als Erster durchs Ziel.

Beide Fahrer von Alfa Romeo schieden aus.
Bild: Bild: Freshfocus / Panoramic/DPPI

Die Fahrer des Teams Alfa Romeo schieden beide aus. Für die in Hinwil beheimatete Equipe war es der erste Doppelausfall in diesem Jahr. Gründe für das vorzeitige Ende für den Chinesen Zhou Guanyu und den Finnen Valtteri Bottas seien technische Probleme an den Fahrzeugen. (dpa/sda)

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