Eigentlich war es nicht sein Plan. Denn er wollte «einfach nur Spass haben», verriet Jai Hindley nach Überqueren der Ziellinie. Doch der 27-jährige Australier fand sich plötzlich mit dem Etappensieg wieder und nahm obendrauf Adam Yates, der nach dem ersten Tag in Führung gegangen war, das Gelbe Trikot ab. «Mir fehlen die Worte», so der mit den Tränen kämpfende Tagessieger vom Team Bora-hansgrohe.
Die erste Bergetappe der 110. Tour de France in den Pyrenäen brachte viel Spektakel. Hindley, der im Vorjahr den Giro für sich entscheiden konnte, feierte auf dem fünften Teilstück von Pau nach Laruns einen Solo-Erfolg. 32 Sekunden nach ihm kamen der Italiener Giulio Ciccone und der Österreicher Felix Gall ins Ziel.
Pogacar als grosser Verlierer
Nur zwei Sekunden später folgte Tour-Champion Jonas Vingegaard. Doch von seinem ärgsten Widersacher fehlte noch jede Spur. Im grossen Duell der Top-Favoriten liess der Däne die Muskeln spielen und Tadej Pogacar am letzten Berg stehen. Dank dieser Attacke konnte er den Slowenen um gut eine Minute distanzieren.
Das Emirates-Team von Pogacar musste auf den über 1540 Meter hohen Col de Soudet viel Arbeit leisten, um der Fluchtgruppe zu folgen. So zollten sie später Tribut und konnten ihren Captain auf dem letzten Berg nicht mehr unterstützen.
Im Gesamtklassement führt nun Hindley 47 Sekunden vor Vingegaard. Mit 1:03 Rückstand folgt Ciccone und Pogacar verliert als Sechster 1:40 Minuten. Stefan Küng klassierte sich auf dem 66. Rang, büsste auf den Tagessieger 13:10 Minuten ein. Silvan Dillier kam auf dem 99. Platz (22:24 Minuten) ins Ziel. Im Gesamtklassement ist Küng auf Position 64 (31:19 Minuten), Dillier 133. (55:42 Minuten).
Am Donnerstag wird von den Favoriten gleich ein weiteres Mal alles abverlangt. Am Ende des sechsten Teilstücks steht mit dem Anstieg nach Cauterets-Cambasque die erste Bergankunft auf dem Programm. Zuvor müssen die Rad-Profis noch auf den mythischen Col du Tourmalet auf 2115 Metern klettern.
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