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Basketball

Swiss Central sorgt für grosse Überraschung

Nach zwei sieglosen Monaten konnte Swiss Central Basketball am Sonntag endlich wieder einen Erfolg feiern – und das ausgerechnet auswärts bei einem der Top-Favoriten auf die Meisterschaft. SCB-Flügel Marco Lehmann steuerte starke 25 Punkte zum Sieg bei.
Die Fahrt aus der Zentralschweiz nach Genf dauert mit dem Mini-Bus zirka 3,5 Stunden. Aus basketballerischer Sicht liegen jedoch nicht nur ein paar Stunden zwischen den beiden Regionen – sondern Welten. Dies zum Beispiel aus finanzieller Sicht. Das Budget der «Lions» überragt jenes von Swiss Central Basketball um ein Vielfaches, was sich beispielsweis beim Vergleich der beiden Kader wiederspiegelt. Während bei Genf nicht nur hochkarätige Ausländer, sondern auch mehrere Nationalspieler einen Profivertrag besitzen, stehen bei SCB – mit Ausnahme der drei ausländischen Profis – ausschliesslich Amateursportler im Einsatz. Sie alle gehen ausserhalb der Basketballhalle einem Studium oder einem «normalen» Job nach. Der Unterschied der beiden Vereine zeigt sich aber auch abseits des Feldes: So kam es schon vor, dass die Genfer für ein Vorbereitungsspiel mit dem Flugzeug nach Belgien reisten. Und SCB? Da wird der Mini-Mannschaftsbus an die Auswärtsspiele nicht selten vom Cheftrainer persönlich gelenkt.

Herausragende Verteidigungsarbeit

Und doch gelang es Swiss Central Basketball am Sonntag die Lions de Genève zu schlagen. Zum zweiten Mal schon in dieser Saison. Damit gerechnet hätte vor dem Spiel wohl niemand. Erstens, weil das Spiel in Genf stattfand – und zweitens, weil SCB nach einer starken Startphase nun schon seit zwei Monaten auf einen Erfolg wartete. Dass es trotzdem klappte, lag nicht nur, aber vor allem an der herausragenden Verteidigungsarbeit der Zentralschweizer. Die Gäste setzten die heimischen «Löwen» über die gesamte Spieldauer derart unter Druck, dass diese immer wieder Ballverluste und schlechte Abschlüsse produzierten. Diese «Geschenke» nahmen die Spieler von SCB-Cheftrainer Danijel Eric dankend an. SCB holte sich zwölf Ballgewinne und sicherte sich insgesamt 18 «Points from Turnovers» - Punkte also, die aus Ballverlusten der Genfer resultierten.
 
Bester Spieler bei Swiss Central war – wie schon zuletzt gegen Fribourg, Massagno und Lugano – keiner der drei ausländischen Profis, sondern Marco Lehmann. Der 23-jährige Zürcher bestätigte seine hervorragende Form aus den vergangenen Spielen und erzielte 25 Punkte – und damit mehr als jeder andere Spieler auf dem Feld. Das ist insbesondere deshalb beeindruckend, als dass Lehmann dieses Jahr seine erste NLA-Saison spielt. Eine Erklärung für seine starke Leistung hat der Flügelspieler nicht: «Aber es stimmt schon», so Lehmann kurz nach dem Spiel: «Ich fühle mich wohl in der höchsten Liga.»
 
NLA, 17. Runde, Sonntag, Genf: 
 
Lions de Genève – Swiss Central Basketball 64:74 (35:38)
 
SCB: Kovacevic 11, Morandi, Brown 10, Tomic 5, Domingos, Lehmann 25, Mandic 3, Plüss 8, Stevanovic, Voss 12. Coach: Eric / Ilic. – Die besten Scorer bei Genf: Mladjan (17, Kovac 15, Braswell 9. 
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