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Nationalteam

Die überragende Nummer 10 trägt die 14: Smilla Vallotto führt die Schweizerinnen in Baku zu einem 4:0-Kantersieg

Die Schweizer Fussballerinnen erledigen die Pflichtaufgabe in Baku ohne Probleme. Beim 4:0-Sieg hat die 20-jährige Smilla Valloto bei allen vier Toren ihre Füsse im Spiel.
Smilla Vallotto trifft zur Schweizer Führung.
Bild: Ehtiram Jabi/ Freshfocus

Nach 65 Minuten hat Smilla Vallotto Feierabend. Sie rennt mit einem konzentrierten Blick zur Auslinie, kurz bevor sie den Platz verlässt, kommt es doch noch. Ein verschmitztes Lächeln huscht über ihre Lippen. Die 20-Jährige ist die überragende Schweizerin an diesem Nachmittag in Baku. Die Schweiz gewinnt 4:0, bei allen Toren hat Vallotto ihre Füsse mit im Spiel.

Dabei hat sie für diese Partie in der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan eine besondere Aufgabe erhalten von Nationaltrainerin Pia Sundhage. Als Spielmacherin vertritt sie die verletzte Ramona Bachman auf der 10. Selber trägt sie zwar die 14 auf dem Rücken, aber sie bewältigt ihre Aufgabe überragend. Oder wie es Sundhage weniger euphorisch ausdrückt: «Sie war gut.» Den ersten Treffer erzielt Vallotto vom Elfmeterpunkt, die drei weiteren Tore bereitet sie mustergültig vor.

Es sind die Tore einer Partie, in der die Schweiz trotz phasenweise zu vielen Ballverlusten stets alles im Griff hat. Nach einem Abschluss von Reuteler, wirft sich eine Gegenspielerin in den Ball. Den Handpenalty verwertet Vallotto zur frühen Führung. Das 2:0 erzielt Luana Bühler per Kopf nach einem Eckball von Vallotto. Nach der Pause legt diese zunächst für Alayah Pilgrim ab und spielt wenig später einen idealen Steilpass auf Nadine Riesen. Perfekt auf der rechten Seite lanciert verwertet die Ostschweizerin die Vorlage gekonnt und erzielt damit ihr erstes Länderspieltor.

Jubel bei den Schweizerinnen.
Bild: Ehtiram Jabi/ Freshfocus

Zum ersten Mal seit 2010 fehlen alle drei Schweizer Teamleaderinnnen bei einem Pflichtspiel. Neben den verletzten Bachmann und Lia Wälti fällt auch noch Ana-Maria Crnogorcevic krank aus. In die Lücke rückt mit Vallotto eine 20-Jährige, die für den Schweizer Fussball ein Geschenk ist. Sie ist zwar in Genf geboren, ist aber in Norwegen aufgewachsen und spielte einst auch dort in U-Nationalteams. Die Tochter einer Norwegin und eines Italieners kickt inzwischen für den schwedischen Meister Hammarby IF. Mit Nationaltrainerin Sundhage spricht sie ein Gemisch aus Schwedisch und Norwegisch. Nun glänzt sie als Spielmacherin, künftig soll sie aber Bachmann nicht aus der Startelf verdrängen, sagt Sundhage. «Diesmal hat Ramona gefehlt, aber sie wird zurückkommen. Und dann können wir beide zusammen sehen.»

Nach der Auswechslung Vallottos kommt die Schweiz noch zu einem Penalty, Viola Calligaris verschiesst aber. Am klaren Sieg ändert das nichts mehr.

Baku. – Tore: 11. Vallotto (Handelfmeter) 0:1. 20. Bühler 0:2. 51. Pilgrim 0:3. 54. Riesen 0:4. – Schweiz: Herzog; Riesen, Calligaris, Bühler, Stierli; Sow, Reuteler (66. Bienz); Vallotto (66. Xhemaili); Piubel (46. Andrade); Csillag (46. Pilgrim), Lehmann. – Bemerkungen: 57. Lattenschuss Reuteler. 69. Calligaris verschiesst Foulelfmeter. Länderspieldebüt für Andrade. Schweiz ohne Wälti, Bachmann, Maritz (alle verletzt) und Crnogorcevic (krank).

Darum spielt die Schweiz EM-Quali

Die EM-Qualifikation findet in drei Ligen statt, ähnlich der Nations League. Die Gruppensieger der Liga A qualifizieren sich direkt, die anderen Plätze werden via Playoffs vergeben. Die Schweiz ist als Gastgeberin für die EM 2025 gesetzt. Das Ziel des Teams ist es jedoch, wieder in die Liga A der Nations League aufzusteigen. Die Schweiz trifft in der Gruppe 1 der Liga B auf Aserbaidschan, die Türkei und Ungarn.

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