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Super League

Sion wendet mit Präsident Constantin an der Linie rote Laterne ab – und will am Dienstag einen Trainer präsentieren

Die Walliser holen mit Christian Constantin an der Linie gegen Lugano immerhin einen Punkt. Dennoch geben die Fans ein klares Statement gegen ihren Präsidenten ab.

Das ging gerade nochmals halbwegs gut: Christian Constantin führte Sion gegen Lugano immerhin zu einem Punkt.
Bild: Urs Lindt / freshfocus

Man kann nur mutmassen, was Christian Constantin in der Pause im Tourbillon seinen Spielern gesagt hat. Doch der Präsident, der seit einer Woche wiedermal an der Seitenlinie bei seinem FC Sion steht, dürfte kaum lobende Worte gefunden haben. Wieder lag sein Team mit 0:1 hinten, wieder gegen den FC Lugano.

Am Mittwoch hatte Sion im Cup-Halbfinal gegen die Tessiner gleich 0:3 verloren. Und wieder passte in der Sittener Defensive nur wenig zusammen, als sich Lugano zum Führungstor von Ousmane Doumbia kombiniert hatte. Diesmal griff sogar der sonst solide Torhüter Heinz Lindner daneben.

Muss zur Pause raus: Sion-Captain und Superstar Mario Balotelli.
Bild: Jean-Christophe Bott / KEYSTONE

Doch der Präsident hatte eine Antwort bereit: Superstar Mario Balotelli, dessen Trikot noch in der Vorwoche in der Fan-Kurve verbrannt worden war, liess er genau so wie Itaitinga und Wylan Cyprien in der Kabine. Einer der Joker sollte später stechen und immerhin für den Punktgewinn des FC Sion sorgen. Giovanni Sio köpfelte einen Freistoss von Reto Ziegler zum 1:1 in die Maschen.

Das Resultat sollte bis zum Ende Bestand haben, weil das zweite Tor Luganos von Aliseda knapp wegen Abseits zurückgenommen wurde. Torhüter Lindner bilanzierte später bei «Blue»: «Unser Ziel war es, dieses Spiel zu gewinnen. Aber nach dieser ersten Halbzeit war es gut, dass wir in der zweiten Hälfte reagieren und immerhin einen Punkt holen konnten.»

Giovanni Sio erzielt das Tor zum 1:1.
Bild: Urs Lindt / freshfocus

Neuer Trainer soll am Dienstag vorgestellt werden

Durch den Punktgewinn geben die Walliser die rote Laterne, die sie nach dem Remis von Winterthur gegen die Young Boys am Samstag übernommen haben, wieder ab. Doch die Lage bleibt bedrohlich für die in den letzten Wochen so desolaten Walliser.

Nach der Entlassung von Fabio Celestini am letzten Montag war Christian Constantin vorübergehend wieder als Trainer eingestiegen. Auch unter ihm gelang es nicht, die Negativserie zu stoppen. Mittlerweile ist der FC Sion in der Super League seit zwölf Partien ohne Sieg. In diesem Jahr holten die Walliser nur gerade drei Punkte.

Für die Fans ist dafür nicht der entlassene Celestini sondern viel mehr der Präsident selber verantwortlich. Während der Partie präsentierten die Sion-Supporter im nur mit 4800 Zuschauern besetzten Tourbillon ein Transparent mit der Aufschrift: «Es ist nicht der FC Sion, der Constantin braucht. Es ist Constantin, der den FC Sion braucht.» Eine klare Ansage der Anhänger, die mit dem Führungsstil ihres Präsidenten längst nicht mehr zufrieden sind – und sich sicher sind, dass es in Sion auch ohne den exzentrischen Klubboss ginge.

Klares Statement der Sion-Fans: «Ce n’est pas le FC Sion qui a besoin de Constantin. C’est constantin qui a besoin du fc Sion.» Oder auf Deutsch: «Es ist nicht der FC Sion, der Constantin braucht. Es ist Constantin, der den FC Sion braucht.»
Bild: Urs Lindt / freshfocus

Zunächst sucht Constantin aber wiedermal einen neuen Trainer. Dieser soll bereits am Dienstag vorgestellt werden. Es gibt Gerüchte, wonach die Sion-Spieler Paolo Tramezzani zurück an der Seitenlinie haben möchten. Der 52-jährige Italiener war bereits dreimal Trainer des FC Sion und erst am 20. November entlassen worden.

Spieltag der 1:1-Unentschieden

Das 1:1 zwischen Sion und Lugano reiht sich wunderbar in den Super-League-Spieltag ein. Ausser dem 1:0-Sieg des FC Basel in Luzern gab es in jeder Partie ein 1:1-Unentschieden.

Zürichs Junior Ligue jubelt nach seinem  Ausgleichstreffer.
Bild: Ennio Leanza / KEYSTONE

Zu diesem Resultat kam es auch im Zürcher Letzigrund, wo das Team der Stunde, der FC Zürich, den Tabellenzweiten Servette empfing. Nach dem Genfer Führungstor durch Enzo Crivelli in der 73. Minute mittels Aussenrist nach einer Hereingabe, reagierten die Zürcher mit einem 17-jährigen Stürmer.

Junior Ligue, ein junger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, wurde in der 76. Minute eingewechselt und traf nur zwei Minuten später von der Strafraumgrenze in die hohe Torecke zum 1:1. Damit kamen die Zürcher doch noch zu einem schmeichelhaften Unentschieden gegen ein Servette, das es nicht schaffte, den grösseren Spielanteil in einen Sieg umzuwandeln.

Ebenfalls 1:1 spielten am Samstag Winterthur gegen YB und am Sonntag die Grasshoppers in St. Gallen. In einem abwechslungsreichen Spiel trafen der Hopper Guilherme Schettine und der St. Galler Grégory Karlen zur Punkteteilung.

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