Er hoffe, «dass die Nerven nicht ganz so strapaziert werden» wie beim 3:2-Sieg in Basel, hatte Mario Frick, Trainer des FC Luzern, als Losung für den Cup-Achtelfinal beim Challenge-Ligisten FC Thun ausgegeben. Und musste mit ansehen, wie seine Mannen seine Zielvorgabe gewaltig verfehlten: Der Super-Ligist verlor beim Underdog mit 2:4 im Penaltyschiessen, Max Meyer und Dejan Sorgic verloren vom Punkt entscheidend die Nerven. Nach 120 intensiven Minuten hatte es 2:2 geheissen.
Schon während der Partie war der merklich unzufriedene Frick zuweilen rastlos in seiner Coachingzone umhergetigert. Dabei war der Start ganz nach dem Gusto der Gäste verlaufen. Fabian Rüdlin vermochte sich gegen die Dynamik Sofyan Chaders nur mit einem regelwidrigen Einsteigen zu behelfen, ausgerechnet Meyer verwandelte den fälligen Elfmeter – schon nach knapp sieben Minuten schien ein gefürchtetes Geduldsspiel abgewendet.
Thun trifft nach der Pause
Doch Thun ergab sich seinem vermeintlich unweigerlichen Schicksal nicht, das Team von Mauro Lustrinelli trat vor den spärlich besetzten Rängen in der heimischen Stockhorn Arena beherzt und couragiert auf. Der gerechte Lohn erfolgte nach dem Seitenwechsel, in der 54. Minute, als Miguel Castroman akrobatisch FCL-Goalie Marius Müller überwand. Und nach einem Eckball machte Dimitri Oberli die Wende in der 77. Spielminute perfekt. Müller stand da bereits gar nicht mehr im Kasten der Zentralschweizer, wegen Schulterproblemen war der Deutsche kurz nach dem Ausgleich ausgewechselt und durch Vaso Vasic ersetzt worden.
Der Favorit, der sich in der zweiten Hälfte offensiv auffällig zurückgehalten hatte, war nun akut gefordert. Und lieferte im Eiltempo: Im direkten Gegenzug gelang Sofyan Chader das 2:2. In der bisweilen ruppigen Verlängerung gab Luzern spielerisch klar den Ton an, verpasste aber die vorzeitige Entscheidung.
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