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Fussball

Der FCL kassiert in Bern eine gewaltige Ohrfeige: YB dreht Spiel komplett – und begräbt die Luzerner Hoffnungen

Der FCL liefert in Bern eine grandiose erste Halbzeit und kann sich zweimal die Führung an den Nagel reissen – doch in der zweiten Spielhälfte regiert nur noch YB. Die Berner gewinnen letztendlich 4:2 und begraben die Luzerner Hoffnungen auf eine Top-6-Platzierung.

Die FCL-Startaufstellung

Beim FCL kommt es zu einigen Änderungen im Vergleich zum letzten Spiel: Severin Ottiger ist nun wieder zurück in der Startelf. Dafür fehlt ausgerechnet Denis Simani (verletzt). Ebenfalls von Beginn weg laufen Adrian Grbic, Levin Winkler und Jakub Kadak auf. Max Meyer und Lars Villiger sitzen diesmal auf der Bank.

Verletzt fehlen der bereits erwähnte Denis Simani, Kevin Spadanuda, Martin Frydek, Nicky Beloko, Ismajl Beka, Diego Heller und Sofyan Chader. Nici Haas ist gesperrt.

Die Tore

3. Minute : Schöner könnte dieser Nachmittag in Bern nicht starten: Jakub Kadak trifft bereits früh aus spitzem Winkel zum 1:0 für die Gäste. Zuvor hatte Pius Dorn den Ball auf Thibault Klidjé lanciert. Der wiederum verschaffte sich Platz und spedierte den Ball wunderbar in die Schnittstelle, wo Kadak bereit stand.

27. Minute: Silvere Ganvoula trifft nun tatsächlich: Nachdem der Berner in der Startphase schon eine gute Möglichkeit hatte, kommen die Luzerner nach einem weiten Ball in Bedrängnis. Meschack Elia leitetet per Flanke weiter auf Ganvoula, der per Kopf zum 1:1-Ausgleich einnickt.

33. Minute: Was für eine Reaktion! Jakub Kadak spendiert uns an diesem Nachmittag ein Doppelpack nachdem Thibault Klidjé einen Pass von Ottiger mit einer galanten Berührung zu ihm befördert hatte. Dieser Dropkick ist für David von Ballmoos eindeutig unhaltbar.

47. Minute: Der FCL wird nach der Pause auf dem falschen Fuss erwischt. Mitten aus dem Gewühl trifft Meschack Elia aus kurzer Distanz zum erneuten YB-Ausgleich.

49. Minute: Diesmal ist es Joël Monteiro , der aus der Distanz mit einem Flachschuss mehr oder weniger unbedrängt einnetzen kann. YB dreht die Partie komplett und führt mittlerweile 3:2.

53. Minute: Erneut ist es Joël Monteiro , der reüssieren kann. Diesmal verhilft den Bernern eine Ecke zum 4:2, Monteiro trifft per Kopf.

Matchbericht

Was für ein Hammer-Start in Bern! Der FCL braucht für das erste Tor auf Berner Boden an diesem Nachmittag nicht einmal fünf Minuten. Wie wichtig der Treffer von Jakub Kadak ist, zeigt der Blick auf die Tabelle: Auf den FCL wartet an diesem Nachmittag in Bern ein Alles-oder-nichts-Spiel. Um weiterhin intakte Chancen auf die Championship Group zu haben, darf das Team von Mario Frick gegen YB nicht patzen.

Jakub Kadak jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für den FCL.
Bild: Bild: Anthony Anex/ Keystone

Entsprechend rasant verläuft die Startphase. YB reagiert prompt in Form von Silvere Ganvoula, doch FCL-Goalie Pascal Loretz hat hier seine Finger im Spiel und verhindert einen schnellen Gegentreffer. Somit übersteht der FCL die erste YB-Druckwelle souverän. Auch offensiv können sich die Luzerner heute sehen lassen – was uns in der Startviertelstunde präsentiert wird, macht definitiv Freude. Der FCL ist mit Blick auf das Spiel vom vergangenen Wochenende kaum wiederzuerkennen und darf beinahe gar seinen ersten Treffer nach einer Ecke in dieser Saison feiern. Doch YB-Goalie David von Ballmoos entschärft den satten Schuss von Pius Dorn im letzten Moment. Auch beim darauffolgenden erneuten Eckball kann Adrian Grbic knapp nicht abstauben. Umso unglücklicher ist der Ausgleichstreffer von YB, der nur wenig später fällt.

Doch wer Luzern bereits abgeschrieben hatte, liegt fehl am Platz: Nur sechs Minuten braucht das Team von Mario Frick, um sich erneut dank Kadak in Führung zu bringen. Auch nach dem Tor steckt der FCL keineswegs zurück, sucht weiter nach erneuten Chancen und erspielt sich diese Mal um Mal. Defensiv brauchts beim einen oder anderen Schnitzer derweil ein wenig Glück, doch letztendlich bleibt die Führung zum Gang in die Kabine bestehen. Passenderweise singt Züri West zum Pausentee denn auch «Irgendeinisch fingt ds Glück eim».

Pius Dorn (links) wirft gegen Noah Persson alles in die Waagschale.
Bild: Bild: Martin Meienberger /Freshfocus

Tatsächlich galt der Song dann aber wohl doch eher den Bernern: Nach der Pause folgt für Luzern die kalte Dusche. YB erwischt die Mannschaft von Mario Frick auf dem komplett falschen Fuss und schockt die Gäste mit drei Toren in sechs Minuten. Damit wird die Partie komplett gedreht, YB führt nun 4:2, Luzern bricht zwischenzeitlich komplett zusammen.

Erst Minuten nach der dreifachen Ohrfeige kann sich der FCL erholen. Zwar folgen zögerlich ab der 60. Minute wieder erste gute Offensivaktionen – doch die Frische aus der ersten Halbzeit ist komplett weg. Die nächste FCL-Chance gehört so ausgerechnet Verteidiger Severin Ottiger, der den Ball mit dem Vollspann aufs Tor jagt. Aus YB-Sicht ist von Ballmoos aber glücklicherweise zur Stelle. Derweil kommt mit Luca Jaquez knapp zwanzig Minuten vor Schluss der nächste Verteidiger wenige Meter vor dem Tor zum Handkuss – diesmal kullert der Schluss bloss am Tor vorbei.

Joël Monteiro  (links) mit seinem 4:2 gegen FCL-Torhüter Pascal Loretz.
Bild: Bild: Anthony Anex/ Keystone

Mario Frick reagiert auf den Dreifach-Schock mit einem Dreifach-Wechsel und bringt Lars Villiger, Dario Ulrich sowie Iwan Hegglin ins Spiel. Nur wenig später folgen Max Meyer und Teddy Okou. Bringen die neuen Kräfte den FCL nochmals zurück? Die Luzerner kämpfen, ziehen immer wieder vors Berner Tor. Aber in der zweiten Hälfte scheint das Glück die Gäste verlassen zu haben. Da hilft auch ein wunderschöner Freistoss von Ardon Jashari nichts. Letztendlich wiegt der 2:4-Rückstand zu schwer – nicht einmal zehn Minuten reichten, um die Luzerner Hoffnungen auf eine Top-6-Platzierung zu begraben.

Das sagt der FCL-Trainer

«Es ist eine Enttäuschung für uns. Wir haben das zweite Saisonziel verspielt.»

«Die Mannschaft hatte heute das Spiegelbild der ganzen Saison es ist eine Potential-Mannschaft. Wir haben YB zum Teil dominiert, konnten super reagieren.»

«Es tut extrem weh. Das Wahnsinnige ist: Wir hatten mehrere Hochkaräter, um zurückzukommen. Aus unseren Chancen macht YB sechs Tore, wir zwei.»

«Uns fehlt es an Führungspersonen.»

«Wir werden stärker zurückkehren. Die Mannschaft wird richtig Freude machen.»

FCL-Reaktionen

FCL-Noten

Telegramm

Young Boys – Luzern 4:2 (1:2)
Wankdorf. – 31500 Zuschauende (ausverkauft). – SR Fähndrich.
Tore: 3. Kadak (Klidjé) 0:1. 27. Ganvoula (Elia) 1:1. 33. Kadak (Klidjé) 1:2. 47. Elia 2:2. 49. Monteiro (Lauper) 3:2.53. Monteiro (Corner Lakomy) 4:2.
Young Boys: Von Ballmoos; Blum (86. Janko), Camara, Amenda, Persson (46. Hadjam); Mvuka (46. Males), Lauper, Lakomy (80. Husic), Monteiro (77. Colley); Elia, Ganvoula.
Luzern: Loretz; Ottiger (72. Ulrich), Jaquez, Löfgren, Leny Meyer; Dorn, Jashari, Winkler (72. Hegglin); Kadak (77. Max Meyer); Klidjé (77. Okou), Grbic (72. Villiger).
Bemerkungen: YB ohne Niasse (gesperrt), Benito, Itten, Lustenberger und Ugrinic (alle verletzt). Luzern ohne Haas (gesperrt), Simani, Beloko, Beka, Chader, Frydek und Spadanuda (alle verletzt). – Verwarnungen: 45. Amenda, 74. Leny Meyer, 83. Hadjam, 85. Dorn (alle Foul), 89. Elia (Schwalbe)

Resultate und Tabelle

Der Ticker zum Nachlesen

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Ausblick

Für den FCL geht es nächste Woche weiter gegen den FC Basel. Anpfiff der Partie in Luzern ist um 16.30 Uhr.

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