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Formel 1

Prinz George erlöst Mercedes: Russell und Hamilton feiern Doppelsieg

Der Grand Prix in São Paulo hat es in sich. Im vorletzten Formel-1-Rennen der Saison kollidieren Max Verstappen und Lewis Hamilton. George Russell feiert derweil seine Siegpremiere.

George Russell feiert seinen ersten Sieg in der Formel 1.
Bild: Keystone

Der Kronprinz erlöst die Silbernen: George Russell hat Mercedes doch noch den ersehnten ersten Sieg des Jahres geschenkt und dabei auch seinen Teamrivalen Lewis Hamilton ausgestochen. Russell gewann am Sonntag das vorletzte Saisonrennen in Brasilien vor dem Rekordweltmeister, es war sein erster Grand-Prix-Sieg überhaupt, der erste für Mercedes seit 343 Tagen - und der erste Doppelsieg der Silberpfeile seit zwei Jahren.

«George Russell, du bist ein Grand-Prix-Sieger», funkte die Box nach der Zielflagge ins Cockpit. «Das soll erst der Anfang sein», lautete die Antwort des völlig aufgelösten Siegers mit überkippender Stimme. Den Tränen nahe und sichtlich überwältigt von seinen Emotionen war Russell «sprachlos, die ganzen Erinnerungen an meine Anfänge im Kartsport kamen zurück, ich bin so stolz».

Die langjährigen Dominatoren meldeten sich in São Paulo angeführt von Russell mit Nachdruck an der Spitze der Formel 1 zurück, schon am Samstag hatte der 24-Jährige schliesslich das Sprintrennen gewonnen. Am Sonntag holte nun Carlos Sainz im Ferrari den dritten Platz, Red Bull dagegen hatte insgesamt zu kämpfen an diesem Wochenende.

Max Verstappen, schon seit Wochen erneut Champion, erlaubte sich einen frühen Rammstoss ausgerechnet gegen seinen Rivalen Hamilton, dafür wurde er bestraft. Zudem hatte das Team Probleme an der Box - am Ende stand nur Platz sechs für Verstappen, Teamkollege Sergio Perez holte Rang sieben. Sebastian Vettel verpasste kurz vor seinem Karriere-Ende einen weiteren Punkt für Aston Martin, der Ex-Weltmeister wurde nur Elfter.

Alfa Sauber verteidigt Platz sechs

Für Alfa Romeo Sauber konnte der Finne Valtteri Bottas als Neunter zwei wichtige Punkte einfahren. Zhou Guanyu im zweiten Alfa-Cockpit wurde 13. In der Konstrukteurs-WM liegt der Zürcher Rennstall vor dem letzten Grand Prix weiter an sechster Stelle, fünf Punkte vor Aston Martin.

Schon der Sprint am Samstag, der die Startaufstellung für den Sonntag ergab, hatte einen Hinweis darauf gegeben: Für Mercedes geht es im Jahresendspurt weiter aufwärts. Seit einem Update-Paket beim US-Grand-Prix war Hamilton bereits zweimal auf den zweiten Rang gefahren, im Kurzrennen von São Paulo waren dann beide Silberpfeile zu schnell für Verstappen, Russell gewann den Sprint über 24 Runden. «Sie sehen fast unschlagbar aus», meinte Verstappen danach, und «normalerweise» werde er beim Hauptrennen keine Siegchance haben.

Am Start hielten Russell und Hamilton dann die Spitze vor Verstappen, schon in der ersten Runde musste das Rennen aber gebremst werden: Ausgerechnet Magnussen, der unwahrscheinliche Held vom Freitag, wurde von Daniel Ricciardo von der Strecke gedreht, beide schieden aus.

«Das war kein Rennunfall»

Vettel hatte den Dänen zuvor bereits überholt und lag auf Rang acht, Schumacher rückte damit als Zehnter ebenfalls früh in die Punkteränge. Nach sechs Runden kehrte das Safety Car an die Box zurück - und Sekunden später krachte es schon wieder: Beim Restart machte Verstappen Druck auf Hamilton, Rad an Rad gingen beide durch die Kurven eins und zwei, dann wurde es zu eng.

Die Rivalen kollidierten, Hamilton rumpelte über die Wiese, Verstappen musste mit beschädigtem Flügel sogar an die Box. «Das war kein Rennunfall», funkte der Mercedes-Star - so sahen es auch die Rennkommissare, sie belegten Verstappen mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Wenig später geriet Charles Leclerc im Ferrari ebenfalls unverschuldet von der Strecke. (sid/swe)

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