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Super Bowl

Patrick Mahomes macht aus den Chiefs eine Dynastie: Was hat das mit Billy Ocean und den Kennedys zu tun?

Weil die Kansas City Chiefs gegen die San Francisco 49ers den Super Bowl gewinnen, wird in Las Vegas amerikanische Sportgeschichte geschrieben. Quarterback Patrick Mahomes ist jetzt eine Legende und die Chiefs eine Dynastie. Eine Einordnung.
Dritter Super-Bowl-Triumph für Quarterback und die Kansas City Chiefs. (Las Vegas, 11.02.2024)
Bild: Ashley Landis / AP

Die amerikanischen Sportfans, und das sind am Super-Bowl-Sonntag eigentlich alle Amerikaner, lieben Statistiken. Und kaum ein Sport eignet sich besser als American Football, um in seine statistischen Einzelteile zerlegt zu werden. Die meisten Touchdowns, die meisten Pässe, die meisten gelaufenen Yards. Die meisten Tackles, Sacks oder Interceptions. Alles wird ausgewertet, analysiert und kommentiert.

Aber es gibt vielleicht keine Statistik, die wichtiger ist als folgende: Es ist eine Statistik, welche nur eine kurze Liste generiert und nur wenige Namen umfasst. Es geht um die Dynastie. Auf dieser Liste stehen seit Sonntag auch die Kansas City Chiefs. Nach dem 25:22-Sieg gegen die San Francisco 49ers gelten sie nun offiziell als Dynastie der NFL. Weil es der dritte Triumph innerhalb von fünf Saisons ist. Das haben bisher erst die Pittsburgh Steelers (1975, 1976, 1979 und 1980), die Dallas Cowboys (1993, 1994 und 1996) und die New England Patriots (2002, 2004 und 2005 sowie 2015, 2017 und 2019) geschafft.

Mahomes rückt auf Rang 4 der Bestenliste vor

Und klar, jede Dynastie braucht auch ihren Kaiser, König oder Fürsten. Suchen Sie es sich aus. Oder um sprachlich beim Team aus Kansas City zu bleiben. Den Chef der Chefs. Und wer anders könnte das sein, als der Quarterback Patrick Mahomes, der dank seines dritten Super-Bowl-Triumphs mit erst 28 Jahren bereits auf Platz vier der NFL-Bestenliste vorgerückt ist. Mehr Super Bowls gewannen nur Tom Brady (7), der Kaiser der Patriots-Dynastie, Terry Bradshaw, der König der Steelers, und Joe Montana, der grossartige Quarterback der San Francisco 49ers der Achtzigerjahre.

Mahomes ist also die dominante Figur der Chiefs-Dynastie. Doch war er auch die dominante Figur beim Super Bowl vom Sonntag in Las Vegas? Lange fand er nicht richtig ins Spiel. Wurde die von ihm angeführte Offensive der Chiefs von der Defensive der 49ers in Schach gehalten. Seinen ersten Touchdown-Pass des Spiels warf Mahomes erst drei Minuten vor Ende des dritten Viertels. Es ist Dokument eines holprigen Starts.

Der Super Bowl war deshalb lange das Spiegelbild einer Saison, in welcher Mahomes nicht so richtig an sein bestes Niveau herankam. Nicht selten haderte er in den letzten Wochen und Monaten mit sich, mit seinem Team und vor allem mit den Schiedsrichtern. Mehr als einmal brach es aus ihm heraus. Er beschimpfte Unparteiische. Das ist eigentlich untolerierbar. Und kostete die Chiefs im ganzen Land vielleicht sogar noch mehr Sympathien als die exzessive TV-Präsenz ihres Edelfans Taylor Swift während den Spielen.

Mahomes und die Verbindung zu Billy Ocean und den Kennedys

2023/24 sah man nicht den besten Patrick Mahomes. Nicht im Zeitraum über mehrere Monate. Aber man sah den besten Mahomes, sobald es wirklich zählte. Etwa in den entscheidenden Phasen des Halbfinals gegen die Baltimore Ravens. Oder in den finalen Zügen des Super Bowls: 0:05 stand auf der Uhr, als Mahomes seinen letzten Ballkontakt hatte. Fünf Sekunden Zeit, um in der Verlängerung einen 19:22-Rückstand in einen Sieg zu verwandeln. Und Mahomes schaffte es tatsächlich, verzögerte den Abwurf, fand die Lücke, den offenen Korridor und passte in die Endzone auf Mecole Hardman.

Mahomes jubelt mit Mecole Hardman über den entscheidenden Touchdown beim Super Bowl.
Bild: Charlie Riedel / AP

Mahomes und diese letzten Sekunden des Super Bowls. Sie können zusammengefasst werden im Titel eines Songs von Billy Ocean aus den Achtzigerjahren. «When the going gets tough, the tough get going» Der Satz, der dem Lied den Titel gab, geht zurück auf die Familie der Kennedys. Der Spruch soll das Lebensmotto von Joseph P. Kennedy gewesen sein, dem Vater des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. Die Kennedys? Richtig. Sie sind die berühmteste US-Dynastie ausserhalb der Sportszene. Im Sport sind dies seit Sonntag nun aktuell die Kansas City Chiefs.

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