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Formel 1

Neunter Sieg in Folge: Verstappen egalisiert in chaotischem Heim-GP den nächsten Rekord

Max Verstappen ist auch im Heimrennen eine Klasse für sich. Der Weltmeister im Red Bull trotzt beim Grand Prix der Niederlande dem Regen und erringt seinen elften Saisonsieg, den neunten in Folge - ein Rekord. Die beiden Alfa-Romeo-Piloten blieben einmal mehr ohne Punkte.
Lokalmatador Max Verstappen überquert in Zandvoort bei regnerischen Verhältnissen als Sieger die Ziellinie.
Bild: Peter Dejong / AP

Triefend nass, aber glücklich kletterte Max Verstappen auf die Haube seines Red Bulls - mit dieser Rekordfahrt hatte er nicht nur Sebastian Vettel eingeholt, er hatte auch die Wettergötter besiegt und seine johlenden Heimfans belohnt. Neun Finger streckte der Weltmeister ihnen entgegen, neun Siege in Folge sind es mittlerweile, das schaffte zuvor nur Vettel in der Formel 1.

«Das Wetter hat es uns nicht leicht gemacht», sagte Verstappen nach einem langen, nasskalten Tag in Zandvoort, «wir mussten viele schnelle Entscheidungen treffen. Ich geniesse das jetzt.» Über den zehnten Sieg wolle er erst «nächste Woche nachdenken» - am Sonntag winkt in Monza bereits der alleinige Rekord.

In Zandvoort unterhielt sich Verstappen am Abend entspannt mit der Königsfamilie, zuvor hatte er für seinen Erfolg hart arbeiten müssen. Vor Fernando Alonso im Aston Martin und Pierre Gasly im Alpine kam er ins Ziel, dabei schien es zu Beginn, als könnte die fest eingeplante Verstappen-Party auf den prall gefüllten Tribünen tatsächlich ausfallen.

Das Podest in Zandvoort: Max Verstappen siegte vor Fernando Alosno (links) und Pierre Gasly (rechts)
Bild: Peter Dejong / AP

Denn mit dem Start setzte plötzlicher Regen ein, Red Bull traf eine merkwürdige Strategie-Entscheidung für Verstappen, er fiel weit zurück. Dennoch war er am Ende trotz eines weiteren Sturzregens doch nicht zu halten.

Verstappens Aufholjagd mit den richtigen Reifen

Noch bis zum Start war es trocken und teilweise sogar sonnig geblieben, alle Teams setzten also auf Slicks. Als die roten Ampeln allerdings ausgingen, kam der Regen dann doch heftig. Die erste Runde wurde zur Rutschpartie, dennoch gingen nur einige wenige Fahrer für Intermediates an die Box. Darunter Perez, der nur von Rang sieben gestartet war. Verstappen dagegen blieb draussen - und musste durch die zweite Runde schleichen, um nicht von der Strecke zu rutschen.

Eigentlich ein Riesenvorteil für Perez, der nun in Führung lag und 14 Sekunden Vorsprung auf Verstappen hatte. Kaum hatte der Weltmeister aber die richtigen Reifen aufgezogen, holte er mit grossen Schritten auf. In der Zwischenzeit war die Strecke wieder getrocknet, Slicks waren wieder gefragt.

Dieses Mal holte Red Bull Verstappen zuerst rein, er zog damit kampflos an Perez vorbei und lag bald wieder komfortabel vorn. Bald aber warnten die Kommandostände vor starkem Regen in der Schlussphase. Elf Runden vor Rennende ging es los, Verstappen wehrte sich noch gegen einen Reifenwechsel, «es ist zu trocken», funkte er. Und lag damit sehr falsch. Sogar die eilig aufgezogenen Intermediates genügten nicht, die Piloten mussten noch mal kommen, um Regenreifen aufzuziehen.

Erneut keine Punkte für Alfa-Romeo-Sauber

In diesem Durcheinander sorgte ein Unfall von Guanyu Zhou im Alfa-Romeo-Sauber für eine Rote Flagge, sieben Runden vor Schluss standen alle Autos in der Boxengasse. Nach dem Restart hinter dem Safety Car hatte Verstappen dann Probleme mit seinen Intermediates, er kam nicht weg, Alonso hing ihm im Nacken - doch es reichte für den Lokalmatadoren zum Rekordsieg.

Guanyu Zhou verlässt seinen Boldien nach dem Sturz kurz vor Rennende.
Bild: Dppi/Freshfocus / Panoramic/DPPI

Für die Fahrer des Teams Alfa Romeo schaute auch nach der vier Wochen dauernden Sommerpause nichts Zählbares heraus. Nebst dem Ausfall von Zhou, der dank einer guten Reifenstrategie in der verregneten ersten Phase des Rennens bis auf Position 2 vorgestossen war, belegte Valtteri Bottas im anderen Hinwiler Auto den 15. Rang. .

Damit verpasste Alfa Romeo im fünften Rennen in Folge die Punkteränge. Die nächste Chance auf WM-Punkte bietet sich bereits am kommenden Sonntag im Grand Prix von Italien in Monza. (sid/sda)

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