notifications
Biathlon-Weltcup

«Bei diesem Publikum machte es sogar Spass, als es keinen Spass mehr machte»: Niklas Hartweg und Lena Häcki-Gross verpassen in der Lenzerheide die Top-Ten knapp

Ein elfter Platz für Lena Häcki-Gross, ein zwölfter für Niklas Hartweg: Zwar gelingt dem Schweizer Team am Heimweltcup in den Verfolgungsrennen kein Exploit, es macht aber dennoch auf sich aufmerksam. Vor begeistertem Publikum in der Lenzerheide gehen die Siege an den NorwegerJohannes Thingnes Boe sowie an die Französin Justine Braisaz-Bouchet. 
Am Schiessstand nicht aus der Ruhe zu bringen: Niklas Hartweg traf 19 von 20 Mal.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / KEYSTONE

Nun sind sie da, die Zuschauerinnen und Zuschauer in Lantsch/Lenz. Wirkte das Publikum bei den Weltcup-Sprints am Donnerstag und Freitag noch zurückhaltend, ist die Biathlon-Volksfeststimmung am Samstag definitiv angekommen auf der Lenzerheide: Viele Schweizerinnen und Schweizer, aber auch Fans aus Frankreich oder Deutschland füllen die Tribüne bis auf den letzten Platz. Auch am Rand der Strecke steht das Publikum dicht gedrängt.

Besonders laut wurde es in der 12,5-km-Verfolgung der Männer, als Niklas Hartweg und Sebastian Stalder am Schiessstand starke Leistungen zeigten. Beide blieben vor dem Heimpublikum nervenstark und verfehlten das Ziel in vier Schiessen nur je einmal. Stalder, der nach dem für ihn unterdurchschnittlichen Sprint vom Freitag als 41. ins Rennen ging, machte Platz um Platz gut und landete letztlich auf Rang 24.

Sebastian Stalder, unterwegs vor viel Publikum.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / KEYSTONE

Hartweg verlor gegenüber dem Sprint von gestern zwar einen Platz (von elf auf zwölf), war damit aber sehr zufrieden. Er kommt aus einer Corona-Erkrankung - und ist deshalb von seiner Laufleistung positiv überrascht. Wobei er die Nachwirkungen der Krankheit gegen Ende des Rennens schon zu spüren bekommen habe, als die Kraft ausging. «Doch bei diesem Publikum machte es sogar noch Spass, als es keinen Spass mehr machte», scherzte er hinterher. Stalder wie auch Hartweg sind für das Massenstartrennen vom Sonntag der 30 Besten qualifiziert. Joscha Burkhalter landete auf Rang 44.

Auf dem Podest standen drei Norweger, mit dem Biathlon-Überflieger und Sieger Johannes Thingnes Boe, Endre Stroemsheim und Sturla Holm Laegreid.

Lena Häcki-Gross: Top-Laufleistung trotz kurzer Nacht

Lena Häcki-Gross unterwegs zum 11. Rang.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / EPA

In der 10-km-Verfolgung der Frauen gab es für die vielen angereisten französischen Fans dann doppelten Grund zu feiern: Justine Braisaz-Bouchet gewann vor ihrer Teamkollegin Julia Simon. Das Podest komplettierte die Norwegerin Marit Skogan.

Lena Häcki-Gross war als 19. ins Rennen gegangen und konnte sich um acht Plätze verbessern, landete auf dem elften Platz und verpasste die Top-Ten nur um etwas mehr als sechs Sekunden. Nicht zufrieden war die Obwaldnerin mit ihrer Schiessleistung. Ihr unterliefen vier Fehler, zwei davon gleich beim ersten Liegendschiessen. Auf der Loipe war die 28-Jährige dafür abermals herausragend, im Feld der 60 Athletinnen erreichte sie die fünftbeste Laufzeit. Dies nach schlechtem Schlaf: Die Teamleaderin sprach von Magenkrämpfen, die sie in der Nacht vor dem Rennen geplagt hatten.

Häcki-Gross wird am Sonntag als einzige Schweizerin im Massenstartrennen antreten können. Die weiteren Swiss-Ski-Athletinnen Amy Baserga (36.), Lea Meier (39.) und Aita Gasparin (40.) konnten sich nicht für einen weiteren Start empfehlen. Im Massenstartrennen sind die besten 25 Athletinnen des Weltcups plus fünf weitere Athletinnen mit den besten Resultaten vom Weltcupwochenende zugelassen. Nach den Atemproblemen der vergangenen Wochen zeigte sich insbesondere Baserga dennoch zufrieden mit dem Heimauftritt - und begeistert von der Stimmung in der Biathlon-Arena.

Viel Unterstützung für die Athletinnen und Athleten von Swiss Ski.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / KEYSTONE
Kommentare (0)