Kein Exploit am Biathlon-Heimweltcup: Niklas Hartweg und Sebastian Stalder auch im Massenstartrennen ohne Top-Ten-Platz

Rund 7000 Biathlon-Fans waren am Sonntag in die Biathlon-Arena Lenzerheide gekommen. Und viele von ihnen hofften, doch noch einen Schweizer Exploit feiern zu können. Es blieb bei der Hoffnung, die Leistungen der Schweizerinnen in den abschliessenden Massenstartrennen konnten als solid, aber nicht überragend zusammengefasst werden.

Im 15-km-Rennen der Männer, bei dem die aktuell 30 besten Läufer des Weltcups antraten, standen mit Niklas Hartweg und Sebastian Stalder auch die beiden Schweizer Hoffnungsträger am Start. Und besonders Stalder, der nach den fehlerfreien Liegendschiessen auf Platz fünf stand, schien für den ersehnten Schweizer Top-Ten-Platz gut. «Ich versuchte, mit der sehr schnellen Gruppe mitzulaufen, merkte aber schnell, dass die Beine nach den elf Weltcup-Rennen innert kurzer Zeit doch etwas schwer geworden sind», sagte der Zürcher Oberländer. In den beiden Stehendschiessen unterlief ihm je ein Fehler, am Ende resultierte Platz 20.

Etwas besser erging es Niklas Hartweg, der es auf Rang 15 schaffte, dies nach erst gerade abgeklungener Corona-Erkrankung. Zwar unterliefen ihm ebenso zwei Schiessfehler, auf der Loipe holte er gegenüber seinem Teamkollegen aber ein paar Sekunden heraus. Seiner Meinung nach wäre sogar noch mehr möglich gewesen. «Doch es war eine Herausforderung, im hinteren Teil des Felds ins Rennen zu starten», sagte Hartweg. Er sei die Sache deshalb defensiv angegangen, um nicht in Stürze verwickelt zu werden. «Das kostet natürlich Zeit.» Abermals sprach er ein Lob an die Schweizer Fans aus: «Heute fühlte sich das noch emotionaler an als in den Tagen zuvor.»

Lena Häcki-Gross: «Ich habe die Atmosphäre wohl zu sehr an mich herankommen lassen»

Zuvor waren die Frauen zum Massenstartrennen angetreten, unter ihnen Lena Häcki-Gross. Doch schon nach dem ersten von vier Schiessen schwanden ihre Hoffnungen auf die vorderen Ränge. Zwar traf sie im ersten Liegendschiessen die ersten drei Scheiben, dann unterliefen ihr aber zwei Fehler. «Ich habe die Atmosphäre wohl zu sehr an mich herankommen lassen», sagte die Obwaldnerin später.

Als einzige verbliebene Schweizerin im Feld der 30 Besten hatte sie den Blick des heimischen Publikums stark auf sich gezogen - und dem Druck nicht standgehalten. «Es ist noch etwas ungewohnt, wenn alle auf mich fokussiert sind», sagte sie. Insgesamt unterliefen ihr fünf Schiessfehler, damit belegte sie am Ende Rang 17.

37 Sekunden fehlen auf Top-Ten-Platz

«Schade, denn heute wäre viel möglich gewesen», so die 28-Jährige weiter. Tatsächlich war sie wiederum eine der stärkeren Läuferinnen im Feld gewesen. Trotz der fünf Strafrunden fehlten ihr am Ende nur 37 Sekunden auf einen Top-Ten-Platz.

Resultate vom Wochenende:
Samstag:
Verfolgung Männer, 12,5 km: 1. Johannes Thingnes Boe (NOR) 32:30,0. 2. Endre Stroemsheim (NOR) + 24,7. 3. Sturla Holm Laegreid (NOR) + 29,1. - die Schweizer: 12. Niklas Hartweg + 1:19,0. 24. Sebastian Stalder + 2:26,3. 44. Joscha Burkhalter + 4:08,8.
Verfolgung Frauen, 10 km: 1. Justine Braisaz-Bouchet (FRA) 27:31,0. 2. Julia Simon (FRA) + 25,2. 3. Marit Ishol Skogan (NOR) + 1:13,6. - die Schweizerinnen: 11. Lena Häcki-Gross + 1:56,0. 36. Amy Baserga + 3:45,4. 39. Lea Meier + 4:15,6. 40. Aita Gasparin + 4:15,6.
Sonntag:
Verfolgung Männer, 15 km: 1. Johannes T. Boe (NOR) 35:00,1. 2. Johannes Dale-Skjevdal (NOR) + 14,6. 3. Tarjei Boe + 21,9. - 15. Hartweg + 1:17,2. 20. Stalder + 1:24,7.
Massenstartrennen Frauen, 12,5 km: 1: Braisaz-Bouchet (FRA) 36:04,6. 2. Elvira Oeberg (SWE) + 5,5. 3. 3. Hanna Oeberg (SWE) + 10,6. - 17. Häcki-Gross + 2:01,4.