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Leichtathletik, Hallen-WM, Mujinga Kambundji

Mujinga Kambundji steigt mit Zuversicht in das erste der drei grossen Leichtathletik-Events des Jahres. An der Hallen-WM in Belgrad lockt die Medaille.

Nachdem die Bernerin vor vier Jahren in Birmingham über 60 m Bronze gewonnen hat, darf sie am Freitag in Belgrad, dem Schauplatz der Hallen-WM 2022, von einem weiteren Podestplatz träumen. Sie reist aber ohne Stress nach Serbien. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich eine Medaille zu verteidigen habe", betont die 29-Jährige in einem Telefoninterview mit Keystone-SDA. "2018 ist schon lange her. Seither ist so viel passiert."

In dieser Zeitspanne hat sich Mujinga Kambundji beispielsweise bei der Freiluft-WM 2019 in Doha mit Bronze über 200 m geschmückt, danach belegte sie bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio Platz 6 über 100 m und den 7. Rang über 200 m. Und die Corona-Pandemie stellte die Welt auf den Kopf und führte dazu, dass die ursprünglich für 2020 in China geplante Hallen-WM verschoben werden musste.

Das Virus wurde der Sprinterin im Januar zum Verhängnis. "Zum Glück hatte ich keine Symptome. Ich fühlte mich nur etwas müder als sonst", schildert die 29-jährige Bernerin, die für ihre ersten Läufe in dieser kurzen Wintersaison keine Auslandsreisen unternehmen durfte, ihr Befinden. "Es fühlte sich komisch an, dass ich nicht dahin fahren konnte, wo ich wollte. Aber das Niveau in der Schweiz ist mittlerweile so hoch, dass ich mich mit einer starken Konkurrenz messen kann", sagt Kambundji, die ihren Saisonbestwert (7,05) am 27. Februar bei den Schweizer Meisterschaften in Magglingen erzielte.

"Ich fühle mich jetzt wirklich gut. Ich kann es kaum erwarten, in Belgrad zu fighten", betont sie. Ihr eigentliches Ziel ist das Erreichen des Finals, der bereits am Freitagabend im Programm steht. Diese Vorgabe wird womöglich noch nach oben korrigiert, denn nach aktueller Meldeliste reist die Bernerin mit der drittbesten Zeit der Saison an - hinter der Polin Ewa Swoboda (6,99) und der Amerikanerin Marybeth Sant-Price (7,04).

Die Schweizer Sportlerin des Jahres 2019 weiss, dass sie den Schweizer Rekord, den sie gemeinsam mit Ajla Del Ponte hält (7,03), verbessern kann. Ihre Motivation ist enorm. "Der Druck ist da. Er ist immer da, egal ob es deine erste oder deine zehnte grosse Meisterschaft ist. Aber ich spüre einen positiven Stress", hält sie fest.

Keine Pause

Kambundji hat nicht vor, sich nach der Hallensaison eine richtige Pause zu gönnen. "Ich werde vielleicht eine Woche lang etwas weniger trainieren, um den Kopf frei zu bekommen. Meine ersten Wettkämpfe im Freien sind bereits für Mai geplant", sagt sie.

Die Bernerin will gleich in die Sommersaison übergehen, die mit der WM in Eugene (15. bis 24. Juli) und der EM in München (15. bis 21. August) zwei weitere Highlights bietet. Die Kombination dieser beiden Grossereignisse macht ihr keine Angst, auch wenn sie im Idealfall zweimal acht Rennen bestreitet.

"Ich bin mir bewusst, dass ich viel mache. Vielleicht mache ich sogar zu viel. Aber ich liebe diese drei Disziplinen (100, 200 und 4x100 m). Das habe ich schon immer so gemacht, und es hat bisher gut funktioniert. Wir haben in Tokio gesehen, dass die Kombination möglich ist", meint Kambundji, die bei den Olympischen Spielen 2021 mit der Staffel in den 4. Rang sprintete. Danach war der Tank keinesfalls leer. "Auch in der zweiten Saisonhälfte lief ich auf hohem Niveau und stellte sogar persönliche Bestzeiten auf (100 m 10,94, 200 m 22,26)." (sda)

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