notifications
Handball

Kriens-Trainer Kukucka verspricht Spektakel: «36 oder 37 Tore sind für uns im Schnitt möglich»

Sieben Spiele – 13 Punkte: Der HC Kriens-Luzern ist fast perfekt in die Meisterschaft gestartet. Dennoch sei bei seinem Team noch einige Luft nach oben, sagt Trainer Peter Kukucka.

Der HC Kriens-Luzern ist nach einem knappen Drittel der Qualifikation noch ungeschlagen. Ihre Zwischenbilanz?

Peter Kukucka: Ich bin zufrieden – sowohl mit den einzelnen Spielen wie auch mit dem Punktestand. Wir spielen nicht nur, wir arbeiten auch. Das ist ein Spiegelbild der Trainings. Etwas ärgerlich war einzig der Punktverlust gegen Thun – denn auch da waren wir das bessere Team. Aber 13 Punkte aus 7 Spielen, das hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben. Ganz wichtig, auch aus psychologischer Sicht, war unser Sieg bei Kadetten Schaffhausen.

Peter Kukucka hat das Traineramt beim HC Kriens-Luzern auf diese Saison hin übernommen.
Bild: Bild: Dominik Wunderli (Kriens, 31.August 2022)

Der Angriff ist das Prunkstück des HC Kriens-Luzern – 33 Tore pro Spiel. Geht das noch besser?

Ja, sicher! Gegen Zürich erzielten wir 39 Tore – und auch da waren wir noch nicht am Limit. In der zweiten Welle und im Überzahlspiel hatten wir auch da noch Luft nach oben. Ich denke, ein Schnitt von 36, 37 Toren ist für uns möglich.

Ein starkes Duo: Kreisläufer Marin Sipic (rechts) und Andy Schmid. 
Bild: Urs Flüeler/Keystone (Kriens, 11. September 2022)

Neben Andy Schmid ist auch Kreisläufer Marin Sipic ein prägendes Element in der Offensive. Der Kroate stiess erst vor einem Monat vor Saisonstart zum Team, brauchte aber offenbar null Eingewöhnungszeit.

Das zeigt seine spielerische Qualität, er versteht den Handball einfach. Aber mir ist wichtig, dass wir nicht nur auf Andy Schmid und Marin Sipic reduziert werden. Es ist wie ein Puzzle. Alles muss ineinandergreifen, erst dann wird ein Ganzes daraus. Sind unsere anderen Angreifer nicht gefährlich, können auch Andy und Marin nicht viel ausrichten. Das läuft ganz gut.

Es fällt auf, dass alle Teams in der NLA mehr Tore schiessen als letzte Saison. Woran liegt das?

Das ist definitiv dem schnellen Anspiel nach den Toren zuzuschreiben. Wir sehen den Effekt in allen europäischen Ligen. Über 70 Tore pro Spiel sind nun normal. Gegen St.Otmar erzielten wir zwölf Tore aus der schnellen Mitte. Das ist enorm.

Noch nicht ganz so rund läuft es in der Verteidigung. Knapp 30 Gegentore pro Spiel sind es bislang, trotz guter Torhüterleistungen. Bereitet Ihnen das Sorgen?

Früher hiess es, eine starke Verteidigung erhält 24 Tore pro Spiel. Aber heute ...? Ich kann selber noch nicht ganz beurteilen, was das bedeutet. Klar ist: Wir haben noch Verbesserungspotenzial, befinden uns defensiv immer noch in der Findungsphase. Das ist ein Prozess, der auch ein paar Monate dauern kann. Schon ein einzelner Positionswechsel kann das Abwehrsystem stark beeinflussen. Aber wir haben auch schon Phasen, in denen das schon ganz gut ausschaut – auch beim 37:34-Sieg am letzten Samstag gegen St.Otmar.

Engagiert an der Seitenlinie: HCKL- Trainer Peter Kukucka
Bild: Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Kriens, 1. September 2022)

«Mit der Defensive gewinnt man Meisterschaften», heisst ein Leitspruch im Eishockey. Gilt der auch im Handball?

Dieses Motto haben die Finnen perfektioniert! (lacht) Aber klar, wo gilt der Leitsatz nicht? Eine gute Defensive erlaubt im Handball durch Gegenstösse «einfache» Tore und nimmt einem im Angriff den Druck, man spielt dadurch befreiter auf, kann auch einmal was riskieren. Unser Sieg gegen die Kadetten kam dank der Defensive zu Stande.

Wie wollen Sie die HCKL-Defensive weiter verbessern?

Wir haben diese Woche intensiv die 6-0-Deckung geübt. Neben unserem 5-1 mit dem vorgestellten Abwehrspieler brauchen wir weitere Optionen.

Ein 6-0 des HC Kriens-Luzern unter Peter Kukucka dürfte eine ziemlich offensive Angelegenheit werden.

Genau! Wir werden natürlich nicht wie die Russen früher einfach auf der Sechsmeter-Linie stehen bleiben und schauen, was da kommt. Das System wird dynamisch und offensiv – und kann sich situativ auch mal in ein 4-2 verwandeln.

Schon am Samstag (19 Uhr) im Auswärtsspiel gegen den BSV Bern?

Ja. Das soll in Bern unser Hauptsystem sein. Sollte es gar nicht funktionieren, stellen wir natürlich um. Wir wollen schliesslich jedes Spiel gewinnen.

Kommentare (0)