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Champions League

In neun Wochen durch die Gruppenphase

Am Dienstag beginnt die Gruppenphase der Champions League: 32 Mannschaften aus 15 Ländern und zehn Schweizer in acht Klubs sind dabei.
Bild: KEYSTONE/DPA/SVEN HOPPE

Was in Reykjavik Mitte Juni mit einem Miniturnier zwischen den Meistern aus Island, Andorra, Estland und San Marino begann, führte zum kleinen, feinen Teilnehmerfeld, zu dem kein Schweizer Team gehört. Der Titel wird im Juni in Istanbul vergeben. Dort, wo 2005 Liverpool einen der denkwürdigsten Finals nach 0:3-Pausenrückstand und im Penaltyschiessen für sich entschied.

124 Partien bis Istanbul

Nachdem die Finals 2020 und 2021 wegen Corona nicht in Istanbul stattfinden konnten, ist diesmal die türkischen Metropole am 10. Juni 2023 wohl wirklich am Zug. Im Atatürk Stadion wird die 31. Champions-League-Saison entschieden. Bis dahin stehen 125 Partien an, 96 Gruppenspiele bis zum 2. November. Wegen der WM in Katar ist das Programm besonders kompakt: Sechs Spieltage in neun Wochen.

15 Millionen fürs Mitmachen

Die Arbeit wird in der Champions League wie üblich gut entlöhnt. Die Stammgäste kassieren dabei besonders ab. Der FC Bayern München etwa bekommt dank seinem Koeffizienten, dem Anteil am deutschen Marktpool und der Prämie für das Erreichen der Gruppenphase schon rund 60 Millionen Franken, bevor er den ersten Ball gespielt hat. Die anderen Topklubs dürfen mit ähnlich hohen Einnahmen rechnen. Aber auch für die Kleinen ist die Teilnahme natürlich lukrativ mit der Startgage von gut 15 Millionen Franken und Siegprämien von knapp drei Millionen. Im besten Fall lassen sich über 80 Millionen Franken an Prämien herausspielen.

Schweizer Teilnahmen: 9:5 seit 2010

An die grossen Honigtöpfe der UEFA kommen die Schweizer Klubs in dieser Saison nicht ran. Der FC Zürich scheiterte schon an seiner ersten Qualifikations-Hürde. Kein Super-League-Vertreter in der Champions League ist über die letzten 30 Jahre gesehen eher die Regel als die Ausnahme: 14 Mal war ein Schweizer Klub dabei. Seit 2010 ist es aber erst die fünfte Saison ohne Schweizer Klub-Beteiligung.

Seoane, Schärer und 9 Spieler

Ganz abseits steht der Schweizer Fussball in dieser Saison nicht. Leverkusen (mit Trainer Gerardo Seoane), Manchester City (Manuel Akanji), Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt (Djibril Sow), Salzburg (Philipp Köhn, Noah Okafor, Bryan Okoh), Dinamo Zagreb (Josip Drmic), Celtic Glasgow (Benjamin Siegrist), Dortmund (Gregor Kobel) und Chelsea (Denis Zakaria) zählen auf Schweizer Legionäre. Zudem gehört Sandro Schärer zu den eingesetzten Schiedsrichter.

Ein enger Favoritenkreis

Die besten Siegchancen von den Schweizern besitzt der eben zu Manchester City gewechselte Akanji. Kein anderes Team wird von den Wettbüros so hoch eingestuft wie der englische Meister. Liverpool, Paris Saint-Germain, Bayern München, Real Madrid, Barcelona und Chelsea mit Zakaria gehören ebenfalls zum engen Kreis der Titelanwärter. Überraschungen sind in der Champions League eher ausgeschlossen: Den letzten Überraschungssieger gab es 2004, als José Mourinho den FC Porto zum Titel führte. Seither kamen die Sieger aus Spanien (9 Mal), England (5), Deutschland und Italien (je 2).

Ronaldo muss zuschauen

Die meisten europäischen Topklubs sind in der diesjährigen Champions League dabei. Manchester United und Arsenal sind die namhaftesten Abwesenden. Dass Manchester United die Qualifikation verpasst hat, führt auch dazu, dass Cristiano Ronaldo nach 20 Teilnahmen in Serie eine Saison im Kreis der Besten verpasst. Der Portugiese ist mit 183 bestrittenen Partien der Rekordspieler der Champions League, in der ewigen Torschützenliste beträgt seine Reserve auf Lionel Messi 15 Tore (140:125).

Gruppe C im Fokus

Messi ist mit Paris Saint-Germain in einer Gruppe mit Juventus Turin, Benfica Lissabon und Maccabi Haifa. Der Vorstoss in die Achtelfinals sollte für den französischen Meister beim nächsten Versuch, erstmals die Champions League zu gewinnen, kein Problem darstellen. Am besten besetzt ist die Gruppe C mit Bayern München, Barcelona, Inter Mailand und Viktoria Pilsen - der tschechische Meister im Duell mit drei Mehrfach- Siegern.

6 Qualifikanten und 1 Debütant

Pilsen gehört zu den nur sechs Mannschaften, die via Qualifikation den Vorstoss in die Gruppenphase geschafft haben. Dinamo Zagreb, Maccabi Haifa, FC Kopenhagen, die Glasgow Rangers und Benfica Lissabon sind die anderen. Der einzige Gruppenphasen-Debütant im Kreis der 32 Mannschaften ist die Eintracht Frankfurt, die 1960 zum zuvor einzigen Mal im Meistercup stand und erst im Final an Rekordsieger Real Madrid scheiterte.

Die Gruppen:

Gruppe A: Ajax Amsterdam, Liverpool, Napoli, Glasgow Rangers.

Gruppe B: Porto, Atlético Madrid, Bayer Leverkusen, Brügge.

Gruppe C: Bayern München, Barcelona, Inter Mailand, Viktoria Pilsen.

Gruppe D: Eintracht Frankfurt, Tottenham Hotspur, Sporting Lissabon, Marseille.

Gruppe E: Milan, Chelsea, Salzburg, Dinamo Zagreb.

Gruppe F: Real Madrid, Leipzig, Schachtar Donezk, Celtic Glasgow.

Gruppe G: Manchester City, FC Sevilla, Borussia Dortmund, FC Kopenhagen.

Gruppe H: Paris Saint-Germain, Juventus Turin, Benfica Lissabon, Maccabi Haifa.

Spieldaten. 1. Runde (jeweils Dienstag/Mittwoch): 6./7. September. 2. Runde: 13./14. September. 3. Runde: 4./5. Oktober. 4. Runde: 11./12. Oktober. 5. Runde: 25./26. Oktober. 6. Runde: 1./2. November. (sda)

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