notifications
Fussballgala

Patrick Sutter ist Ostschweizer Fussballer des Jahres und Preisträgerin Valeria Iseli lässt das Spiel sausen – Hüppi gewinnt Prix Courage

An der zehnten Nacht des Ostschweizer Fussballs kommen der Präsident und der Rechtsverteidiger des FC St.Gallen zu Ehren. Zur Spielerin des Jahres im Jahr 2022 wird Valeria Iseli gekürt, die ebenfalls für den FCSG spielt. 

Patrick Sutter, Rechtsverteidiger des FC St.Gallen, nimmt freudig den Preis als Ostschweizer Fussballer des Jahres 2022 entgegen.
Bild: Bild: Benjamin Manser

Sogar Murat Yakin hatte noch einen Auftritt. Der Schweizer Nationaltrainer gratulierte in einem vorproduzierten Video zu später Stunde Martin Schönenberger, welcher soeben den letzten von acht Preisen erhalten hatte, den Lifetime-Award. «Genau solche Leute braucht der Fussball», sagte Yakin.

Schönenberger ist geistiger Vater und OK-Präsident der Ostschweizer Fussballnacht, die am Samstagabend ihre zehnte Ausgabe feierte. Notabene vor mit 1200 Gästen ausverkaufter Kulisse. Und auch dieses Mal generierte die Charity-Veranstaltung einen Check für das Nachwuchsprojekt Future Champs Ostschweiz, mit 110'000 Franken wurde dieser so hoch wie nie zuvor.

Vor allem generierte sie einen Strauss bunter Momente, mit verzückten Gewinnern und Tombola-Glückskindern, prächtigen Emotionen sowie einer gehörigen Portion Humor. Kurzum: Schmissig war die Gala, wie kurz vor Mitternacht auch die Mundartband Hecht, welche einen Grossteil der herausgeputzten Gesellschaft in der Olma-Halle 9.1 wie einen Fisch an der Angel herumzappeln liess.

Hüppi und Russis Anekdoten

Freudig und etwas verdutzt, aber nicht zappelig wirkte Matthias Hüppi, als er zum Start gleich den ersten Preis erhielt: Den Prix Courage, der das erste Mal verliehen wurde und den es in dieser Form wohl auch nicht mehr geben wird.

Die Laudatio hielt zu Hüppis Verblüffung Bernhard Russi, wobei die Ski-Legende ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte und die Höhenangst oder den Respekt vor der kanadischen Polizei des heutigen St.-Gallen-Präsidenten zum Thema machte – Anekdoten, die sich in 31 gemeinsamen Jahren als SRF-Moderatorenteam halt so ergeben. Und zum Schluss sagte Russi:

«Danke, dass du mein Freund bist.»

Jedenfalls erhielt Hüppi den Award, auch weil er die Euphorie rund um den FC St.Gallen in der Ostschweiz zurückgebracht hat. Doch vor allem hielt er in Bern mutig den auf den Wankdorf-Kunstrasen drängenden Mob davon ab, nach dem verlorenen Cupfinal gegen Lugano Schlimmeres zu verursachen und dem FC St.Gallen einen immateriellen Schaden zuzufügen. Hüppi sagte: «Das war alles nur mit der Hilfe anderer möglich, ich allein bin ja nicht Obelix.»

Sutter: Noch nicht der Ballon d'Or

Fussballer des Jahres wurde Patrick Sutter, er folgt damit auf Alessio Besio, den Teamkollegen beim FC St.Gallen. Sutter ist 23-jährig, kommt aus Rheineck und hat in der vergangenen Saison wie in dieser bewiesen, was mit Beharrlichkeit, Fleiss, Ehrgeiz und Positivität möglich ist. Heute, nach Umwegen über Winterthur, Brühl oder die St.Galler U21, ist Sutter Stammspieler.

Er sagte: «Mein Weg war alles andere als gradlinig. Wenn man an sich glaubt, kommt es meistens gut.»

An der Gala trumpfte der Rechtsverteidiger, der eher als zurückhaltend gilt, mit seiner unverblümten, ehrlichen Art auf – und träumt vom Ausland. Bei aktuellen wie früheren Mitspielern ist er beliebt, sie nennen ihn manchmal «Giftzwerg», weil er stets nachsetzt. Auch fiel dieser Spruch: «Sutti, ja nicht abheben jetzt, der Ballon d’Or ist es noch nicht, gell.»

Iseli ist Captain des FCSG und lässt das Spiel sausen

Bei den Frauen wurde Valeria Iseli Nachfolgerin ihrer Teamkollegin Ardita Iseni als Ostschweizer Fussballerin des Jahres. Die 27-Jährige ist Captain des FC St.Gallen und liess für die Veranstaltung das Heimspiel gegen die Grasshoppers sausen. Wobei sogar Familienangehörige aus Australien eigens für die Preisverleihung anreisten. Iseli brillierte mit elf Treffern in der Vorsaison und ist Bayern-München-Fan.

Strahlende Ostschweizer Fussballerin des Jahres: Valeria Iseli.
Bild: Bild: Benjamin Manser

Funktionär des Jahres darf sich fortan Ernst Kocherhans vom FC Bischofszell nennen, dem er seit 1962 angehört. Mannschaft des Jahres wurde das U15-Team Rheintal-Bodensee, Schiedsrichter 2022 Thomas Rudolf vom FC Sevelen, der seit 23 Jahren ein Chef an der Pfeife ist. Und der FC Tobel-Affeltrangen ist Preisträger als fairstes Team des Jahres. Wer im 2023 dann das Rennen um die verschiedenen Awards gewinnt, wird sich am 28.Oktober zeigen.

Kommentare (0)