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Tennis

Highlights, Schweizer, Abwesende: Sechs Fragen und Antworten vor den am Samstag beginnenden Swiss Indoors Basel

Vom 21. bis 29. Oktober finden die Swiss Indoors Basel statt. Das Teilnehmerfeld des ATP-500er-Turniers ist in diesem Jahr, was die Weltrangliste angeht, so gut besetzt wie noch nie. Ob das Turnier den Weg in die Post-Federer-Ära erfolgreich weitergehen wird, werden aber erst die kommenden Tage zeigen.
Holger Rune ist nach der Absage von Carlos Alcaraz der bestklassierte Spieler der Swiss Indoors. Im vergangenen Jahr verlor er im Finale gegen Félix Auger-Aliassime.
Bild: Bild: Claudio Bresciani/EPA

1. Auf welche Spieler darf man sich freuen?

Nach der Absage von Carlos Alcaraz (ATP 2) ist der dänische Vorjahresfinalist Holger Rune (ATP 6) vom Ranking her der Topfavorit. Mit seinem aggressiven Spiel und seinem neuen Trainer Boris Becker ist er auch einer der spannendsten Spieler im Tableau. Auch der Norweger Casper Ruud (ATP 8) und der Amerikaner Taylor Fritz (ATP 10) stehen aktuell in den Top 10. Freuen darf sich das Basler Publikum zudem auf Olympia- und Grand-Slam-Sieger Andy Murray (ATP 39), den Finalisten von 2019, Alex de Minaur (ATP 13), Titelverteidiger Félix Auger-Aliassime (ATP 17) und Wimbledon-Überraschung Christopher Eubanks (ATP 32). Die Leistungsdichte ist in der 52. Ausgabe der Swiss Indoors Basel gross. Der Cut für das Hauptfeld lag bei Weltranglistenplatz 54.

2. Welche Rolle spielen die Schweizer?

Stan Wawrinka und Dominic Stricker vertreten auch in Basel die Schweizer Flagge.
Bild: Bild: Peter Schneider/Keystone

Auf den letzten Drücker schaffte es Stan Wawrinka (ATP 47) doch noch als Nachrücker via Weltrangliste ins Hauptfeld. Neben dem 38-jährigen Waadtländer sind zwei weitere Schweizer mit dabei. Der 21-jährige Berner Dominic Stricker (ATP 90) und der 21-jährige Frauenfelder Leandro Riedi (ATP 159) profitieren von einer Wildcard. Wawrinka und Sticker sollen am neu ausgerufenen Swiss Tuesday ins Turnier einsteigen. In der Qualifikation starten mit dem 27-jährigen Zürcher Marc-Andrea Hüsler (ATP 171) und dem 19-jährigen Reinacher Mika Brunold (ATP 561) zwei weitere Schweizer. Für den Baselbieter Brunold ist es der erste Auftritt auf einer so grossen Bühne.

3. Wer fehlt?

Der 20-jährige Spanier Carlos Alcaraz sollte die Hauptattraktion des Turniers werden. Doch der Wimbledon-Sieger hat kurzfristig abgesagt.
Bild: Bild: Andy Wong/AP

In erster Linie Carlos Alcaraz (ATP 2). Die verletzungsbedingte Absage des Spaniers am vergangenen Mittwoch war ein grosser Schock für die Organisatoren, die jetzt ohne ihre Hauptattraktion auskommen müssen. Doch kurzfristige Absagen von Stars gab es auch in den vergangenen Jahren immer wieder (2022: Kyrgios, 2019 und 2018: Wawrinka, 2017: Nadal). Neben Alcaraz hat sich bisher mit Milos Raonic nur ein weiterer Spieler zurückgezogen. Der kanadische ehemalige Wimbledon-Finalist ist aktuell nicht mehr in den Top 300 klassiert und hätte von einem Protected Ranking profitiert. Weitere Topspieler um Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas oder Alexander Zverev spielen im parallel stattfindenden Turnier in Wien . Aus den Top 10 spielt neben Alcaraz nur Novak Djokovic in der kommenden Woche kein Turnier.

4. Warum braucht der Titelverteidiger eine Wildcard?

Der 23-jährige Kanadier Félix Auger-Aliassime verpasste den Anmeldeschluss und war darum auf die dritte und letzte Wildcard des Turniers angewiesen. Die Organisatoren entschieden sich, den Titelverteidiger einzuladen, damit er trotz Fauxpas die Chance hat, seinen Sieg von vor einem Jahr zu wiederholen.

5. Bleiben die Swiss Indoors in Basel?

Ja. Nach dem öffentlichen Flirt mit dem Zürcher Hallenstadion vor einem Jahr hat sich das Turnier jetzt vertraglich verpflichtet, in Basel zu bleiben. Auch ein neuer Sponsoring-Deal mit dem Kanton Basel-Stadt , der dem Turnier in den kommenden vier Jahren insgesamt 2,16 Millionen Franken bringt, sorgt dafür, dass der Event Basel erhalten bleibt.

6. Wie schlagen sich die Swiss Indoors ohne Roger Federer?

Die erste Ausgabe ohne den Lokalmatadoren verlief vor einem Jahr erfolgreich. 67’100 Zuschauer waren vor einem Jahr an den neun Turniertagen in der St.-Jakobs-Halle. Das sind vergleichbare Zahlen wie in den Jahren, als Roger Federer noch die Massen anlockte. Doch erst in diesem Jahr mussten Sponsoren und Fans komplett ohne die Trumpfkarte Federer angelockt werden. Die Swiss Indoors setzen auf junge, aufstrebende Spieler. Eine Strategie, die im Jahr eins nach Federer aufging und weiter funktionieren könnte. Aber dennoch steht das drittgrösste Hallenturnier der Welt mit dem grössten Budget (17,5 Mio. Franken, 2,2 Mio. Euro Preisgeld) vor einer grossen Herausforderung. Zum einen wird das Werbeumfeld nicht einfacher. Zum anderen ist nicht garantiert, dass die Fans auch ohne lokalen Hero die Halle weiter an fast allen Tagen restlos füllen. Die Absage von Alcaraz könnte ebenfalls dafür sorgen, dass mehr Plätze als vor einem Jahr leer bleiben.

Roger Federer will nach eigener Aussage lieber das Bild von seinem letzten Triumph in Basel als letzte Erinnerung an sein Heimturnier behalten, als im Anzug verabschiedet zu werden.
Bild: Bild: Georgios Kefalas, Keystone
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