Nach dem ersten Lauf war Lara Gut-Behrami dank dem zweiten Platz auf dem perfekten Kurs für die Kugel im Riesenslalom. Es wäre ihr erster Sieg in dieser Disziplinenwertung. Doch dann kam im zweiten Lauf die Italienierin Federica Brignone, die so attackierte wie noch nie und machte der Tessinerin einen Strich durch die Rechnung. Die Kugelvergabe wird vertagt.
Sieben Mal stand Lara Gut-Behrami im Riesenslalom in dieser Saison bereits auf dem Podest. Dennoch reichen sämtliche Punkte nicht für den vorzeitigen Gewinn der kleinen Kugel. Durch den Sieg von Federica Brignone ist der Abstand zur Führenden Gut-Behrami nun wieder verkürzt. Die Tessinerin hat nach diesem Rennen dennoch 95 Punkte Vorsprung.
«Es ist mehr als vorbei und unmöglich für mich», sagt Brignone gegenüber SRF zum Kugel-Kampf. Rein rechnerisch ist es dennoch noch möglich. Das heisst: Die Italienerin müsste beim Weltcup-Final gewinnen und Gut-Behrami entweder ausscheiden oder sich schlechter als auf Platz 15 klassieren.
Gleich vier Kugeln für Gut-Behrami in Griffnähe
Lara Gut-Behrami holte die kleine Kugel bereits viermal im Super-G und gewann in der Saison 2015/16 den Gesamtweltcup. Im Riesenslalom jedoch noch nie. In dieser Saison könnte die 32-Jährige gleich vier Kugeln abstauben und zwei Premieren feiern. So führt sie neben dem Riesenslalom auch in der Disziplinenwertung der Abfahrt sowie des Super-G und hat aktuell gute Chancen, den Gesamtweltcup zu holen. Dort ist sie aktuell mit 1654 Punkten vor Federica Brignone und Mikaela Shiffrin.
Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin verzichtete auf den Riesenslalom in Are. Beim Slalom am Sonntag ist sie nach einer Verletzungspause aber wieder am Start und kämpft dort um die kleine Kugel. Die Italienerin Federica Brignone lauert Gut-Behrami im Riesenslalom sowie im Gesamtweltcup auf. Damit die Italienierin in der Gesamtwertung noch mehr Punkte sammeln kann, entschied sie sich ausnahmsweise, am Sonntag auch im Slalom zu starten.
Noch keine Gedanken an den Kugelgewinn
Im Vorfeld des Riesenslaloms in Are wurde gerechnet, was das Zeugs hält. Am Schluss hätte Lara Gut-Behrami ein zweiter Rang gereicht. Nun ist es aber wegen sieben Hundertsteln der dritte Platz geworden. Federica Brignone holte sich den Sieg und die Schwedin und Lokalmatadorin Sara Hector wurde Zweite.
Brignone vermieste nicht nur Gut-Behrami den vorzeitigen Kugelgewinn, sondern auch Hector den Heimsieg. Gegenüber SRF sagt die Italienierin: «Ich habe versucht, zu attackieren und habe nicht gedacht, dass es reichen würde.»
Die Lokalmatadorin Hector fuhr im ersten Lauf eine so schnelle Zeit, dass alle anderen Fahrerinnen ausser Gut-Behrami mehr als eine Sekunde Rückstand hatten. Im zweiten Lauf wurde die Strecke verkürzt und die 32-jährige Tessinerin konnte davon nicht profitieren. Ganz zufrieden mit ihrer Fahrt war sie nicht: «Ich hatte heute Mühe und konnte nie richtig beschleunigen», sagte sie gegenüber SRF.
Neben Gut-Behrami bekundeten auch die anderen Schweizerinnen Mühe mit der Piste. Michelle Gisin fuhr auf dem 17. Platz, Camille Rast wurde 22. und Simone Wild 27.
Dass die Tessinerin den vorzeitigen Sieg der kleinen Kugel verpasste, schien sie aber nicht zu stören. «Ich denke nur ans Skifahren und erst nächste Woche an die Kugel», sagt sie weiter. Nächste Woche folgt beim Weltcup-Final in Saalbach die Entscheidung.
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