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Schweizer Springreiter auf dem Podest

Den Schweizer Springreitern gelingt beim Nationenpreis des CSIO St. Gallen mit dem 2. Rang der angepeilte Sprung aufs Podest. Der erste Heimsieg seit 17 Jahren wird um einen Abwurf verpasst.
Nervenstark: Steve Guerdat beim Nationenpreis in St. Gallen
Bild: KEYSTONE/EPA KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Der Schweizer Schlussreiter Steve Guerdat stand vor einer schwierigen Aufgabe. Der Sieg der überraschenden Italiener war bereits Tatsache. Für den Jurassier im Sattel der Stute Bianca galt es, mit einem Nullfehlerritt den 2. Rang nach einem Platzregen ins Trockene zu bringen. Der Olympiasieger von London 2012 hielt seine Nerven wie so oft in wichtigen Momenten im Griff. Als eines von nur drei Paaren drehte das Duo zwei fehlerfreie Runden.

Für den Schweizer Equipenchef Andy Kistler überwog im ersten Moment die Enttäuschung: "Mich wurmt, dass wir nicht gewonnen haben. Dieses Gefühl überwiegt derzeit."

Die Karten wurden in der Reprise nochmals neu gemischt. Die Franzosen hatten im ersten Umgang der mit 200'000 Euro dotierten Prüfung scheinbar für die Zäsur gesorgt. Drei Blankoritte kamen in die Wertung. Die ersten Verfolger Schweiz, Belgien und Italien mussten acht Punkte oder mehr aufholen. Doch der Olympiasieger Frankreich mit Equipenchef Philippe Guerdat erhielt noch 25 Zähler aufgebrummt und wurde in den 6. Rang durchgereicht.

Für die Schweizer Equipe hatten zunächst mit Martin Fuchs mit Clooney und Guerdat Nullfehlerritte gezeigt. Die acht Punkte resultierten von Startreiter Romain Duguet, der mit Twentytwo des Biches ebenso zwei Abwürfe hinnehmen musste wie Paul Estermann auf Lord Pepsi. In der Reprise begann die Schweiz, die letztmals im Jahr 2000 in Luzern vor heimischem Publikum einen Nationenpreis gewonnen hatte, besser. Duguet kam ohne Fehler durch und nahm somit seinen Teamkollegen etwas Druck von den Schultern. Fuchs mit einem Fehler am Steilsprung bremste allerdings die Aufholjagd. Estermann, der Mitte Mai in La Baule noch einen Doppel-Nuller gezeigt hatte, kam nicht auf Touren. Mit 9 Zählern lieferte er auch im zweiten Umgang das Streichresultat.

Die Profiteure des Nachlassens von Frankreich und der Schweiz hiessen Italien und Deutschland. Die beiden Equipen kamen im zweiten Umgang ohne Fehler durch. Italien siegte eine Woche nach Rom mit 9 Punkten erneut, Deutschland holte sich mit 13 Zählern einen Punkt hinter der Schweiz den 3. Rang. Die Italiener hatten sich letztmals vor 58 Jahren auf Schweizer Terrain in einem Nationenpreis durchgesetzt. (sda)

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