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Tennis

French Open, Text Schweizerinnen

Belinda Bencic und Jil Teichmann schüren am French Open mit dem Vorstoss in die 3. Runde Hoffnungen. Halten die Schweizerinnen ihr Niveau, scheint auch mit Blick auf das Tableau vieles möglich.

Bencic gab gegen die Kanadierin Bianca Andreescu (WTA 72) sechs Games ab, Teichmann gegen die als grosses Talent gehandelte serbische Qualifikantin Olga Danilova (WTA 172) noch eines weniger. Verheissungsvoll präsentiert sich aus Schweizer Sicht auch das Tableau. Weil die Gesetzten reihenweise strauchelten, ist Bencic als 14. in der Weltrangliste die am besten klassierte übrig gebliebene Spielerin in der unteren Hälfte. Auf dieser Seite des Turnierbaums steht auch Teichmann.

Die nächste Gegnerin von Bencic ist mit der 19-jährigen Leylah Fernandez (WTA 18) eine weitere Kanadierin. Teichmann bekommt es als nächstes mit der ehemaligen Weltranglisten-Ersten und aktuell auf Platz 15 stehenden Viktoria Asarenka zu tun. Im Head-to-Head liegen die beiden Schweizerinnen 0:1 zurück.

Lange wie aus einem Guss

Im spärlich gefüllten Court Philippe-Chatrier spielte Bencic bis zum 5:1 im zweiten Satz wie aus einem Guss. Meist sah sich Andreescu, die eigentlich für ihr Powertennis bekannt ist, in die Defensive gedrängt.

Erst als Bencics Sieg fast schon feststand, bäumte sich die nach dem Final-Einzug am US Open vor drei Jahren durch körperliche und mentale Probleme zurückgeworfene Andreescu noch einmal auf und kam auf 4:5 heran. "Vielleicht brauche ich einfach ein bisschen Drama", meinte Bencic im Platz-Interview schmunzelnd.

Doch in den wichtigen Punkten zeigte sich die Ostschweizerin auf der Höhe. Mit dem dritten Matchball und einem starken ersten Service, den Andreescu nicht ins Feld retournieren konnte, machte sie nach 81 Minuten alles klar. "Eine solide Leistung" sei es gewesen, "aber es gibt auch noch einiges, das ich besser machen kann", befand Bencic später.

Teichmann mit viel Variation

Teichmann schaffte es in Paris und erstmals an einem Grand-Slam-Turnier in die 3. Runde. Zunächst musste sie sich den Sieg hart erarbeiten, denn die Position 172 von Danilovic trügt. Die grossgewachsene Linkshänderin ist nur wegen einer langen Verletzungspause so weit hinten klassiert und kann nun wieder Gas geben. 2018 hatte sie mit 17 Jahren in Moskau als erste Spielerin mit Jahrgang über 2000 ein WTA-Turnier gewonnen.

Im zweiten Satz setzte sich aber die spielerische Qualität durch. Danilovic agierte zu fehleranfällig, Teichmann wirkte stets konzentriert und variierte clever. "Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Danilovic ist eine aufstrebende Spielerin, die eine grosse Zukunft vor sich hat", sagte Teichmann. Einzig die fünf Doppelfehler beim Aufschlag trüben das Bild. Mit deren neun schnitt Danilovic indes auch in dieser Sparte schwächer ab. Dies wahrscheinlich deshalb, weil sie zum Risiko gezwungen war. Brachte sie ihren ersten Service nicht ins Feld, gewann sie lediglich sieben Punkte. (sda)

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