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Wimbledon

Deutsche Aussenseiterinnen im Viertelfinal

Rund 30 Jahre nach den goldenen Jahren mit Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich rollt eine neue deutsche Welle über Wimbledon.
Bild: KEYSTONE/EPA/KIERAN GALVIN

Gleich zwei Frauen unseres nördlichen Nachbarns qualifizierten sich sensationell für die Viertelfinals. Die schönste Geschichte schreibt die bald 35-jährige Tatjana Maria, die Nummer 103 der Weltrangliste. Nur 15 Monate nach der Geburt ihrer zweiten Tochter feiert sie ihren grössten Erfolg. Maria gewann in drei hart umkämpften Sätzen gegen die als Nummer 12 gesetzte Lettin Jelena Ostapenko, die French-Open-Siegerin von 2017. Nie zuvor war Maria bei einem Grand-Slam-Turnier über die 3. Runde hinausgekommen.

Die 22-jährige Dortmunderin Jule Niemeier (WTA 97) bestreitet erst ihr zweites Grand-Slam-Turnier nach einem Erstrunden-Aus am French Open. Nachdem sie die letzte britische Hoffnung Heather Watson ausgeschaltet hat, trifft sie nun auf Tatjana Maria. Eine Deutsche steht also auf jeden Fall im Halbfinal.

Neue Grand-Slam-Finalistin bei den Frauen

Mit dem Ausscheiden von Jelena Ostapenko steht fest, dass es aus der unteren Tableau-Hälfte bei den Frauen eine Final-Debütantin geben wird. Neben den Nummern 66 (Marie Bouzkova), 97 (Jule Niemeier) und 103 (Tatjana Maria) erreichte die Weltranglisten-Zweite Ons Jabeur aus Tunesien die Viertelfinals. In einem Grand-Slam-Halbfinal stand noch keine des Quartetts.

Sinner gewinnt Duell der Youngster

Der 20-jährige Italiener Jannik Sinner (ATP 13) gewann das Duell der Youngster gegen den noch ein Jahr jüngeren Spanier Carlos Alcaraz (ATP 7) 6:1, 6:4, 6:7 (8:10), 6:3. Bereits im Tiebreak des dritten Satzes hatte der Rotschopf aus dem Südtiroler Bergdorf Sexten zwei Matchbälle, am Ende brauchte er noch vier weitere, um nach dem Australian Open und Roland Garros auch in Wimbledon erstmals in die Viertelfinals einzuziehen. Dort trifft er auf den Titelverteidiger Novak Djokovic, der gegen den niederländischen Überraschungsmann Tim van Rijthoven (ATP 104) zwar seinen zweiten Satz im Turnier verlor, sich am Ende aber doch souverän in vier Sätzen durchsetzte.

Goffin zurück im Viertelfinal

Nach schwierigen Jahren mit diversen Verletzungen steht David Goffin (ATP 58) wieder in einem Grand-Slam-Viertelfinal - seinem ersten seit Wimbledon 2019. Der belgische Routinier rang im bislang längsten Spiel des Turniers (4:35 Stunden) den Amerikaner Frances Tiafoe (ATP 28) in fünf Sätzen nieder. Die Chancen auf den ersten Halbfinal-Einzug im vierten Anlauf erscheinen besser als vor drei Jahren. Damals verlor Goffin gegen Novak Djokovic deutlich, nun wartet der letzte Brite im Männer- und Frauentableau, die Weltnummer 12 Cameron Norrie. (sda)

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