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Langlauf

Baumann und Rüesch beenden Tour de Ski wegen gesundheitlicher Probleme – Fähndrich will Top-Ten-Rang verteidigen

Nadine Fähndrich geht am Dienstag in Oberstdorf als Neunte des Gesamtklassements in die dritte Tour-de-Ski-Etappe – Dank ihres Sprint-Prologsiegs im Val Müstair. Die Schweizer Distanzläufer aber konnten im Münstertal nicht über sich hinauswachsen. Im Gegenteil. Zwei Läufer beenden die Tour nun ausserplanmässig. Drei Schweizerinnen und vier Schweizer bleiben im Rennen

Jonas Baumann, nach dem Wochenende im Münstertal mit Rang 37 der bestplatzierte Schweizer, muss aus gesundheitlichen Gründen die Tour beenden.
Bild: Bild: Federico Modica/Freshfocus

Plusgrade und Sonnenschein: Die Tour de Ski hat im Val Müstair ziemlich unwinterlich begonnen - und sie geht am Dienstag in Oberstdorf mit einem 10-km-Einzelstartrennen in klassischer Technik genauso unwinterlich weiter. Den warmen Temperaturen getrotzt hat im Münstertal über Neujahr die Weltcup-Rundloipe, Dank grossem Einsatz der Organisatoren im südlichen Bündnerland. Das OK zieht trotz des nur durchschnittlichen Zuschaueraufmarschs eine positive Bilanz, «das Tal wurde in vielen Ländern im besten Licht gezeigt».

Erster Schweizer Etappensieg seit Januar 2018

Die sportliche Schweizer Bilanz ist zweifellos ebenfalls positiv, auch wenn sich die Erfolgsmeldungen übers Neujahrwochenende vor allem auf Nadine Fähndrich beschränkten. Mit ihrem Sprintsieg am Samstag – ihrem dritten in Folge – hat sie endgültig den Beweis erbracht, die neue Schweizer Siegläuferin zu sein. Sie beschert dem Schweizer Team den ersten Tour-Etappensieg seit fünf Jahren: 2017/18 waren es in der Lenzerheide der spätere Gesamtsieger Dario Cologna (Distanz- und Verfolgungsrennen) sowie Laurien van der Graaff (Sprint), die zuletzt in Rennen der Tour de Ski zu oberst standen.

Fähndrich zollte am Sonntag im 10-km-Rennen in der Verfolgung aber ihren Anstrengungen vom Vortrag Tribut und wurde bis ins Ziel von acht Läuferinnen überholt, unter anderem von der späteren Siegerin Tiril Weng. Fähndrich erwähnte «schwere Beine» und das Gefühl, in der klassischen Technik etwas Trainingsrückstand zu haben. Heute will sie im Klassischrennen dennoch ihren Top-Ten-Platz verteidigen – und dann morgen über 20 km Skating «hoffentlich in einer passenden Gruppe mithalten» und am Ende im Sprint wieder Plätze gutmachen.

Rennen in Oberstdorf ohne Baumann und Rüesch

Die Schweizer werden in Oberstdorf noch mit drei Frauen (Fähndrich, Anja Weber und Nadja Kälin) an den Start gehen, bei den Männern bleiben von zwölf Startenden noch deren vier übrig (Beda Klee, Candide Pralong, Cyril Fähndrich, Roman Furger). Sprintathleten wie Janik Riebli, Roman Schaad oder Valerio Grond hatten schon vor dem Tourstart angekündigt, nur die Rennen im Münstertal zu laufen. Ausserplanmässig hingegen beenden Jason Rüesch und Jonas Baumann die Tour. Beide sprachen schon im Vorfeld des Mehretappenrennens von gesundheitlichen Problemen. Rüesch verzichtete gar auf den Saisonstart in Skandinavien, Baumann hatte in den vergangenen Wochen ebenfalls nicht wunschgemäss trainieren können und hatte sogar die Heimrennen in Davos vor Weihnachten auslassen müssen.

Dennoch hatte Baumann mit dem 37. Platz in der Verfolgung das beste Schweizer Ergebnis vorzuweisen. Andere Distanzläufer wie Pralong (41.), Fähndrich (57.), Klee (65.) und Furger (68.) blieben besonders in der 10-km-Verfolgung unter den Erwartungen. Gerade Klee konnte aber in früheren Jahren in Oberstdorf überzeugen. Die Bilanz der Männer aufgewertet haben am Samstag die jungen Sprinter Janik Riebli und Valerio Grond mit einem 7. und 9. Platz im Sprint.

Norwegische Dominanz, zumindest bei den Männern

Zu schlagen gilt es im weiteren Tourverlauf wie so oft die Norweger. Johannes Klaebo dominierte im Val Müstair mit zwei Siegen, hinter ihm konnte nur der Italiener Federico Pellegrino mit seinem zweiten Zwischenrang die norwegische Übermacht (sieben Läufer in den Top-Ten) durchbrechen. Ein ausgeglicheneres Feld zeigt sich bei den Frauen, wo die Finnin Kerttu Niskanen und die Schwedin Frida Karlsson der norwegischen Führenden Tiril Weng im Nacken sitzen - und wo mit der deutschen Katharina Henning, der US-Amerikanerin Rosie Brennan und Fähndrich weitere Nationen in den Top Ten verteten sind.

Skandinavisches «Zügli» im Verfolgungsrennen in Tschierv: Die Schwedin Frida Karlsson vor den Norwegerinnen Tiril Weng, Anne Kalvaa und Lotta Weng sowie der Finnin Kerttu Niskanen.
Bild: Mayk Wendt / EPA

Tour de Ski. Gesamtwertung:
Frauen : 1. Tiril Weng (NOR) 31:13.0. 2. Kerttu Niskanen (FIN). 3. Frieda Karlsson (SWE). – Ferner die Schweizerinnen: 9. Nadine Fähndrich + 1:03,0. 40. Anja Weber + 2:27,0. 48. Nadja Kälin + 2:54,0.
Männer : 1. Johannes Klaebo 27:49,0. 2. Federico Pellegrino + 10s. 3. Paal Golberg + 10s. – Ferner: 41. Candide Pralong + 2:00,0. 57. Cyril Fähndrich + 2:29,0. 65. Beda Klee + 2:38,0. 68. Roman Furger + 2:40,0.

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