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Fussball

Ausland-Ligen, Vorschau

Den hohen Ansprüchen wird Borussia Dortmund derzeit nicht gerecht. Nach dem blamablen Auftritt in der Europa League nimmt der Druck auf Trainer Marco Rose zu, der am Sonntag in der Bundesliga seinen Ex-Klub Mönchengladbach empfängt.

Es ist 14 Monate her, da meinte Marco Reus nach einem 1:5 gegen Stuttgart: "Wir sind keine Mannschaft, die gut verteidigen kann." Kurz darauf musste Lucien Favre seinen Posten räumen. Es übernahm einer seiner Assistenten, Edin Terzic, und im Sommer schliesslich als definitive Lösung Marco Rose.

Was hat sich seit der Entlassung des Schweizers geändert? Nicht allzu viel ist das für die Dortmunder unangenehme Verdikt. Verteidigen kann der BVB noch immer nicht besonders gut: Das 2:4 am Donnerstag in der Europa League gegen die Glasgow Rangers war die dritte aussergewöhnlich hohe Saisonniederlage nach dem 0:4 gegen Ajax Amsterdam und dem 2:5 gegen Bayer Leverkusen.

Im letzten Mai ist ein Cupsieg zum Palmares dazugekommen und in der Bundesliga ist der Klub sicherer Richtung Champions League unterwegs als zur gleichen Zeit in der vergangenen Saison. Aber Dortmund hat andere Ansprüche. Die Führungsriege um Hans-Joachim Watzke möchte in der Meisterschaft schon längst leistungsmässig näher an Bayern München und im internationalen Geschäft eine grosse Nummer sein.

"Viel unsinnigen Fussball"

Wie gross die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist, zeigte sich am Donnerstagabend. Im Dezember nach dem enttäuschenden Ausscheiden aus der Champions League hatte man in Dortmund den Sieg in der Europa League als Ziel ausgerufen. Nun droht das Scheitern schon an der ersten Hürde. Sportchef Michael Zorc fand gegenüber "Bild" deutliche Worte für die Leistung gegen die Schotten: "Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine peinliche Vorstellung. Wir haben lahmarschig gespielt. Es war eine Leistung zum Schämen."

Auch Captain Mats Hummels äusserte sich deutlich: "Wir spielen sehr viel unsinnigen Fussball und machen die Gegner damit unnötig stark. So gewinnst du mal, und so verlierst du mal, aber so wirst du nie dauerhaft erfolgreich sein." Auch wenn die kritischen Aussagen in erster Linie auf die Spieler zielten, gehen sie nicht spurlos am Trainer vorbei.

Akanji und Haaland fehlen wohl

Marco Rose redet sich nicht aus der Verantwortung. "Die Mannschaft tritt so auf, wie der Trainer sie einstellt. Ich bin verantwortlich für das grosse Ganze", sagte der 45-Jährige im TV-Interview mit RTL. Am Sonntag steht Dortmund voraussichtlich ohne die verletzten Manuel Akanji und Erling Haaland in der Pflicht gegen Roses Ex-Klub Mönchengladbach, zumal die Bundesliga plötzlich die beste Chance scheint, um Ende Saison nicht ohne Titel dazustehen. (sda)

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